Freiheitsgedanken

José Alberto Mujica Cordano, auch genannt El Pepe genannt, ist ein uruguayischer Politiker und war von 2010 bis 2015 Präsident Uruguays. Von Beruf ist er Blumenzüchter. Das schöne und für mich wichtige Zitat stammt von ihm:

Wir haben Berge von überflüssigen Bedarf angehäuft. Ständig müssen wir kaufen, wegwerfen, kaufen….
Es ist unser Leben das wir verschwenden. Denn wenn wir etwas kaufen, bezahlen wir nicht mit Geld. Wir bezahlen mit Lebenszeit, die wir aufwenden müssen, um diese Geld zu verdienen.
Der Unterschied ist: Leben lässt sich nicht kaufen, es vergeht einfach. Und es ist schrecklich, dein Leben zu verschwenden, indem du deine Freiheit verlierst.

Zeit ist für uns alle im Leben der limitierende Faktor. Keiner hat mehr als 24 Stunden pro Tag und alle haben eine begrenzte Lebenszeit. Als Arbeitnehmer entlohnt dich der Arbeitgeber für deine Lebenszeit, die du ihm zur Verfügung stellst. Bevor du das Geld auf die Hand bekommst, halten noch viele andere die Hände auf und kassieren ab. Auch die leben von deiner Zeit. Deiner Lebenszeit kann also ein Wert, nämlich dein Nettoeinkommen zugeordnet werden. Wenn du nun konsumierst, dann errechne den Wert des Produktes in Form deines Zeitaufwand. Die Handtasche für 500 EUR bedeuten bei einem Nettostundenlohn von 17 EUR eine Lebenszeit von 500 EUR / 17 EUR/Std. =  29 Stunden. Ist es die Handtasche nun wert, 29 Stunden deiner Lebenszeit dafür aufzubringen? Oder gibt es günstigere Produkte, welche dieselbe Funktion aufweisen? Ob du, oder wie früh du die finanzielle Freiheit erreichst, wird bestimmt durch die Konsequenz deines Handelns.

Lebenszeit kannst du dir nicht zurückholen!

Sie geht vorüber und wenn sie das tut, ist sie ist ein für alle Mal vorbei. Sie kehrt nie wieder zurück. Wenn du also 40 Jahre den falschen Zielen hinterherrennst, dann sind das 40 Jahre deines Lebens, die für immer verloren sind. 40 Jahre, die du dir nicht wiederholen kannst, die deinem Konto einfach nicht wieder gutgeschrieben werden können. Lebe nicht um zu arbeiten und Güter zu kaufen die du nicht brauchst, sondern arbeite um von dem Geld ein gutes und erfülltes Leben zu führen.

Freiheitsgedanken

Dividendensammler

Der Finanzbuchautor und Investor Marc Lichtenfeld beschreibt in seinem Buch „Get Rich with Dividends“ eine interessante Dividendenstrategie. Es ist eine Hommage an die regelmäßigen Ausschüttungen, die die Basis seiner 10-11-12-Strategie darstellen. 10-11-12 – das steht für ein Aktienportfolio, das in 10 Jahren eine Dividendenrendite von 11% aufweisen und bis zu dem Zeitpunkt einen jährlichen Gesamtertrag von durchschnittlich 12% einfahren soll. Nach der 70er Regel würde sich das Kapital dann knapp alle 6 Jahre verdoppeln. Ja, das klingt in der Tat fast zu schön, um wahr zu sein, funktioniert aber nachweislich auch in der Realität, denn Lichtenfeld liefert die eindeutigen Beweise in seinem Buch. Hinter seinem spektakulären 10-11-12-Versprechen steckt deshalb vor allem eines: unspektakuläre, evidenzbasierte Wissenschaft. Es gibt dabei unzählige Studien, die belegen, dass Dividenden ein – vielleicht sogar der – Schlüsselfaktor für den langfristigen Vermögensaufbau sind. Eine davon stammt von Ned Davis Research. Die Kapitalmarktstrategen fanden nämlich heraus, dass zwischen 1972 und 2017 Unternehmen aus dem amerikanischen Leitindex S&P-500, die ihre Dividende mit einer durchschnittlichen Rate von 10,07% jährlich kontinuierlich steigern konnten, deutlich besser abschnitten als Konzerne ohne Dividende (2,61% jährlicher Ertrag). Doch wie fügt Lichtenfeld dieses Puzzle aus Studien, Fakten und historischen Erkenntnissen letztendlich zu einer Strategie zusammen, die solche Renditen verspricht? Ganz einfach, bei seiner Aktienauswahl achtet er auf 3 Erfolgsfaktoren:

  1. Dividendenrendite von mindestens 4,7%
    Mit einer Dividendenrendite über 4,7% wird die durchschnittliche Inflationsrate in den USA von 3,4% übertroffen und der Geldentwertung vorgebeugt. Doch Vorsicht, eine hohe Dividendenrendite ist noch lange kein Indikator für langfristig hohe Erträge, denn eine hohe Dividendenrendite kann auch durchaus ein Zeichen für echte Kursverrecker oder besonders unsichere Ausschüttungen sein. Zur Qualität einer Dividende gehört eben mehr als eine hohe Renditezahl.
  2. Dividendenwachstum von mindestens 10% jährlich
    Deshalb spielt das Dividendenwachstum in Lichtenfelds Strategie eine ebenso wichtige Rolle. Für ihn kommen nur Aktien in Frage, die in den letzten 5 Jahren ihre Dividende um durchschnittlich mindestens 10% anheben konnten. Kontinuierlich steigende Dividenden sind somit ein ziemlich guter Indikator für Unternehmen mit einem profitablen und wachsenden Geschäft.

  3. Ausschüttungsverhältnis von unter 75% von Free Cashflow
    Die letzte Bedingung ist eine seriöse Ausschüttungsquote. Die Ausschüttungsquote beschreibt ursprünglich den Anteil am Gewinn, den Unternehmen an ihre Aktionäre ausschütten. Liegt diese Quote über der 75% -Marke, mag das für den Investor kurzfristig erfreulich sein. Langfristig hingegen wirft eine solche Dividendenpolitik Fragen auf. Denn was passiert, wenn die Gewinne in der Zukunft geringer ausfallen? Können so ausreichend Rücklagen gebildet werden? Und gibt es keine sinnvollen Investitionsbemühungen, statt einen Großteil des Geldes auszukehren? Kurzum: Eine hohe Ausschüttungsquote ist keine gesunde Ausschüttungsquote. Deshalb investiert er nur in Unternehmen, die dank einer moderaten Ausschüttungsquote noch genügend Spielraum für schwächere Zeiten haben. Diese misst er jedoch nicht wie üblich am Anteil des Gewinns, sondern bezieht sich auf den freien Cashflow. Schließlich gebe dieser einen besseren Einblick in die wahre Profitabilität eines Unternehmens, wie Lichtenfeld exemplarisch anhand des amerikanischen Baustoffkonzerns Vulcan Materials Company in Zeiten der Finanzkrise zeigt. Hier lag die Ausschüttungsquote (gemessen am Gewinn) vor der Krise nämlich weiterhin solide zwischen 30-40%, während die Ausschüttungsquote auf Basis des freien Cashflow auf über 100% schoss und bereits vor dem großen Crash ein deutliches Warnsignal sendete.

Seine Guideline für die Siegerformel sind somit > 4,7% Dividendenrendite, 10% Dividendenwachstum und eine Ausschüttungsquote < 75% – das sind die drei Zutaten, die der Investor benötigt, um Lichtenfelds 10-11-12-Ziel zu erreichen. Also ein Portfolio, welches in 10 Jahren eine Dividendenrendite von 11% erreicht (gemessen an den heutigen Einstandskursen und der in einer Dekade erwarteten, weitaus höheren Dividende) – und bis dahin 12% jährlich eingespielt hat.

Wer auf der Jagd nach Dividendenaktien ist, dem sei die folgende Seite sehr zu empfehlen. Dort auf den Reiter Info/Tools/Form gehen und da gibt es eine monatlich aktualisierte Liste der US Dividenden Champions mit allen nötigen Kennzahlen. Für den Dividendeninvestor ist diese Seite eine wesentliche und kostenlose Informationsquelle.

https://www.dripinvesting.org/

Dividendensammler

Dividende von Welltower

Die letzte Dividende im Monat September kam vom US-amerikanischen Immobilienunternehmen Welltower. Es ist bereits die zweite Quartalsdividende, diesmal in Höhe von 43,71 EUR, die wir von Welltower erhalten haben. Der REIT (Real Estate Investment Trust) ist auf Immobilien im Bereich des Seniorenwohnens und auf Gesundheitsimmobilien spezialisiert. Die REIT’s wurden allgemein während des Corona-Crashs im März abgestraft und wir sind dann auf Grund der günstigen Bewertung im Mai eingestiegen. Heute liegt die Position mit einem Buchgewinn von 29,5% im Portfolio.

Welltower Aktie

Welltower Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

 

Dividende von Welltower

Zukauf AT&T

Gestern haben wir nochmals unsere Bestände beim US-amerikanischen Anbieter von Telekommunikationsprodukten AT&T aufgestockt. Die Branche ist im Portfolio unterrepräsentiert und auf Grund der hohen Dividendenrendite von knapp 7% aber interessant für unsere Strategie des passiven Einkommens. Die Ausschüttungsquote auf den freien Cashflow beträgt nur 57,5% und ist somit solide. AT&T zählt zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren ihre Ausschüttung jedes Jahr anheben. Seit dem Jahr 1984 zahlt AT&T eine Dividende. Seitdem wurde die Dividende jedes Jahr angehoben.

Die Historie von AT&T geht auf die Bell Telephone Company zurück, die im Jahre 1877 von Alexander Graham Bell gegründet worden ist. Im Jahr 1984 erfolgte die Zerschlagung des US-Telefonmonopolmarktes und AT&T teilte sich in die ehemalige Muttergesellschaft im Ferngesprächsmarkt sowie sieben regionale Anbieter (auch „Baby Bells“ genannt) auf. Im Jahr 2005 übernahm SBC AT&T und es entstand die heutige Firma. Im Jahr 2015 verlor AT&T seinen Platz im legendären Dow-Jones-Index an Apple. Im Juni 2018 schloss der Konzern die Übernahme von Time Warner ab.

AT&T Aktie

AT&T Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

 

Zukauf AT&T

Verkauf von Globe Life

Wir haben uns am Montag von Globe Life getrennt. Die Gründe waren die niedrige Dividendenrendite und die schlechte Kursperformance. Wir hatten damals in der Watchliste die niedrige Dividendenrendite als positiven Aspekt gewertet, denn wenn die Gewinne im Unternehmen bleiben, müsste der Markt den gestiegenen Wert des Versicherers honorieren. Dies ist nicht der Fall gewesen und somit haben wir die Entscheidung getroffen zu verkaufen. Die Abrechnung sieht wie folgt aus:

  • Haltedauer 619 Tage
  • Gewinn incl. aller kassierten Dividenden 8,07 EUR oder 0,23%

Zumindest haben wir keinen Verlust mit dieser Aktie erlitten, doch die Rendite ist natürlich sehr gering und liegt auf dem Niveau von Tagesgeld. Mit dem Verkauf hat sich unser Liquiditätspolster deutlich erhöht und wir haben bereits bessere Anlagemöglichkeit im Fokus.

 

Verkauf von Globe Life

Dividende von BAT

Eine dicke fette Dividende kam heute von British American Tobacco in Höhe von 95,57 EUR aufs Konto. Wir sind seit Mai 2018 dabei und hatten 2018 jeweils im September, im Oktober und im November zugekauft. Auch im aktuellen Monat hatten wir nochmals einen kleine Aufstockung, diese ist aber nicht mehr in die Dividendenabrechnung mit eingeflossen. Leider haben wir momentan einen Buchverlust von knapp 20% zu verbuchen, doch das ist angesichts der hohen Dividenden zu verschmerzen.

British American Tobacco Aktie

British American Tobacco Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

 

Dividende von BAT

Dividende von Novo-Nordisk

Der dänische Pharmakonzern Novo-Nordisk hat uns die 8te Halbjahresdividende in Höhe von 15,88 ausgeschüttet. Wir sind seit März 2017 dabei und können uns über einen Buchgewinn von momentan 76,6% freuen. Unsere Bewertungsmatrix hatte damals die deutliche Unterbewertung des Unternehmens erkannt und wir waren mutig genug, dem depressiven Mr. Market die Novo-Nordisk-Aktien für einen Schnäppchenpreis abzukaufen. Hat sich jedenfalls gelohnt und die Dividendeneinnahmen von bisher  157,28 EUR sind ja auch nicht ohne.

Novo-Nordisk Aktie

Novo-Nordisk Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

 

Dividende von Novo-Nordisk

Risiko Positionsgröße

Ein weiteres Risiko im Portfolio stellt die Positionsgröße eines Investments dar. Man muss ja immer davon ausgehen, dass ein Unternehmen aus verschiedenen Gründen auch insolvent gehen kann und dann verliert der Aktionär sein investiertes Geld. Durch die Streuung auf mehrere Aktien kann diese Risiko relativ schnell reduziert werden.  Allerdings verliert die Risikominimierung durch Streuung ab 40 Positionen ihren Effekt. Nimmt man nun den gesamten Investmentbetrag und teilt dann durch 40 Aktien (Maximum im Portfolio) bekommt man die Positionsgröße.

max. Positionsgröße = Gesamtinvestment / Anzahl Aktien
= 140.000 EUR / 40 = 3.500 EUR / Aktie

Das bedeutet ein Risiko von 2,5% des Kapitals bei einem Totalausfall durch Insolvenz einer Aktie im Portfolio. Mit unseren 32 Positionen liegen wir aktuell bei einem Kapitalverlustrisiko von 3,1%, wäre unser Geld gleichmäßig auf die Positionen verteilt. Natürlich immer vorausgesetzt ist eine Streuung nach Währungsbereichen, Ländern und Branchen um die Korrelation eines Ereignisses zu minimieren. Denn hätte man 2 oder 40 US-Ölaktien im Portfolio gehabt, dann wäre der Ölpreiseinbruch Mitte April 2020 voll auf die Performance des Portfolios durchgeschlagen. Also nicht alle Eier in einen Korb legen und bei Neuinvestments immer darauf achten, dass die Positionsgröße innerhalb des angepeilten Risikobereiches bleibt.

Risiko Positionsgröße

Portfolio Risiko

Wir sind mittlerweile doch sehr stark in Aktien investiert und haben die 100k Marke durchbrochen. Da ist es mal wieder Zeit sich mit der Risikoanalyse des Portfolios zu beschäftigen. Die Minderung unseres Risikos wird über eine entsprechende Portfolio-Diversifizierung erreicht. Die Streuung erfolgt nach Branchen und Währungsgebieten. In der Aufteilung nach Branchen sind wir ziemlich gut aufgestellt.

2020-08-16_Branchen Portflio

Schaut man sich die Währungsbereiche an, dann sieht man eine deutliche Konzentration mit knapp 60% beim USD. Das müssen wir in Zukunft etwas entzerren.

2020-08-16_Currency Portfolio

In Asia-Pazifik sind wir nur mit 3,5%, in Europa mit 9,3% und in Nordamerika (USA + Kanada) mit 77,5% investiert. Hier besteht bezüglich der Risikoverteilung also Handlungsbedarf bei weiteren Investments.

Portfolio Risiko