Zukauf von Omega Healthcare

Der Dividendenschneeball funktioniert durch die Wiederanlage von Dividenden. Wir haben am vergangenen Donnerstag gut 800 EUR an aufgelaufenen Dividenden in Omega Heathcare Investors reinvestiert. Mal schauen ob wir das Tief mal wieder getroffen haben. Mr. Market scheint die depressive Phase abgelegt zu haben und ist wieder euphorisch, denn der Kurs hat um ca. 5,9% zugelegt. Wir haben unseren Einstiegskurs etwas verbilligt, sind aber mit einem Buchverlust von -8% noch auf der negativen Seite. Die Entwicklung einer Aktie sollte man ja erst nach 5 Jahren beurteilen, somit haben wir noch 4 Jahre und 10 Monate Zeit.  

Omega Healthcare Investors Aktie

Omega Healthcare Investors Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT
Zukauf von Omega Healthcare

Wachstumskurve

Albert Einstein antwortete spontan auf die Frage nach der stärksten Kraft im Universum mit dem berühmten Zitat: „Das ist der Zinseszins“.  Die meisten privaten Investoren betrachten häufig nur die jährliche Renditeerwartung ihrer Geldanlage. Da jedoch in der Regel der Anlagezeitraum meist länger als ein Jahr ist, greift diese Betrachtung bei weitem zu kurz. Grund ist der Zinseszins-Effekt, der meist unterschätzt wird. Der Zinseszins-Effekt entsteht, wenn Zinsen und Dividenden immer wieder kapitalisiert werden und dem anfänglichen Anlagebetrag zufließen, sodass eine neue Berechnungsgrundlage von Kapital und kapitalisierten Zinsen bzw. Dividenden entsteht.

Ronald Read, ein früherer Tankwart und Hausmeister, verstarb 2014 im Alter von 92 Jahren. Was können wir von Mr. Read, einem einfachen und genügsamen Mann in punkto Zinseszins-Effekt lernen? Sein Leben war unspektakulär und so auch seine Beerdigung. Aufsehen erregte sein Tod erst später bei der Testamenteröffnung. Denn Ronald Read hinterließ ein Vermögen von 8 Millionen USD, ein Großteil hiervon in Aktien. Dieses vermachte er der lokalen Bücherei und dem städtischen Krankenhaus.

Niemand hätte sich träumen lassen, dass Ronald Read aufgrund seiner bescheidenen Lebensweise über ein Millionenvermögen verfügen würde. Denn er war als äußerst bescheidener und sparsamer Mann bekannt. Wie kam Mr. Read trotz niedrigem Einkommen zu solch einem hohen Vermögen? War er möglicherweise ein Investmentgenie? Von den wenigen Details, die von seiner bescheidenen Lebensweise und seinem Portfolio bekannt sind, lässt sich eine einfache Antwort ableiten. Recherchen ergaben, dass Ronald Read über viele Jahre Aktien besaß. Er kaufte Standardwerte mit einer hohen Dividendenrendite, die er sein ganzes Leben lang hielt. Er besaß keine besonderen Finanzmarktkenntnisse. Sein Wissen über Aktien eignete er sich durch Bücher an, die er in der öffentlichen Bibliothek seiner Stadt auslieh. Eigentlich war Ronald Read ein Sammler von Aktien, ähnlich einem Briefmarkensammler und vermied durch seine „Do It Yourself Strategy“ hohe Investmentkosten. Zudem verzichtete er auf den Rat von Experten, die ihm bei fallenden Märkten sicherlich zu einem Verkauf geraten hätten. Durch seinen simplen und einfachen Ansatz und wurde er damit zu einem herausragenden Beispiel für eine erfolgreiche „Buy and Hold“ Strategie.

Die nachfolgende Grafik zeigt den Einfluss des Zinses-Zins-Effektes bei einer angenommenen jährlichen Rendite von 8% und einer monatlichen Sparrate von 300 USD. Nach ca. 40 Jahren wird die erste Million erreicht. Man sagt ja immer, die erste Million ist die Schwerste. Dann wird aber bereits nach weiteren 9 Jahren das Vermögen auf 2 Millionen verdoppelt. Anschließend entfaltet die exponentielle Wachstumskurve ihre volle Wucht.

2018-11-10_Zinseszins

Exponentielle Kurven täuschen zu Beginn einen linearen Charakter vor, den wir Menschen auf Grund unseres beschränkten Vorstellungsvermögens nun gedanklich linear fortschreiben. Den späten exponentiellen Alarmstart einer solchen Kurve können Anleger oft nicht abwarten und steigen vorher frustriert aus. Im Ergebnis gibt es für uns als Anleger keine bessere Möglichkeit als Geduld, eine gute Struktur unseres Portfolios und niedrige Kosten. Nur so kann aus einem kleinen Betrag ein großes Vermögen entstehen. Häufiges Handeln und Portfolioanpassungen hingegen entfalten eine performanceschädliche Wirkung auf unser Anlageergebnis und kostet uns Rendite.

2018-11-10_Wachstumskurve

Wachstumskurve

Strategische Ziele

Die Strategie unseres Familytrust ist langfristig ausgelegt. Wir denken an einen Mindestzeitraum bis zum Jahr 2030 als ersten Schritt. In diesem Jahr beginnt mein offizieller Renteneintritt und zumindestens ich, als Verwalter des Familytrust, rechne mit dem Beginn von Dividendenausschüttungen. Bis dahin werden wir den Familytrust thesaurierend laufen lassen, d.h. die Dividenden verbleiben im Trust und werden wieder angelegt um den Zinseszinseffekt voll zu nutzen. Da der Familytrust als Instrument zum Erzielen eines passiven Einkommens gedacht ist, werden wir sicherlich zu einem Zeitpunkt X Ausschüttungen oder auch kleine Rückzahlungen andenken und auch tätigen. Es wird dann die 4%-Entnahmeregel angedacht, die Auszahlungen ermöglicht, ohne das vorhandene Vermögen zu verbraten. Das Basis für passives Einkommen sollte ja nicht zerstört werden. Dies geschieht natürlich nur mit einem formellen Beschluss der Familytrust-Teilhaber.

 

Strategische Ziele

Wachstum

Ob Politiker oder Wirtschaftsbosse, alle reden sie immer von Wachstum und beschwören wie wichtig das Wachstum für unsere Gesellschaft ist. Ich habe mir die Frage gestellt, hat diese wiederholende Botschaft von Wachstum auch mal ein Ende? Das natürliche Wachstum, was wir in der Natur beobachten können, endet mit großer Sicherheit ja auch immer irgendwann. Warum wird also von der Wirtschaft ein solches unnatürliches und unendliches Wachstum  immer wieder verlangt? Die Antwort fand ich sehr schön dargestellt in folgendem 7-Minuten Video:

Zinseszins das Betrugs Geldsystem einfach erklärt
Wachstum

Statistik zum Familytrust Blog

Zum Jahresanfang etwas Statistik über unseren Blog, im Vergleich die Jahre 2015 und 2016.

  • 2016
    • 1265 Besucher
    • 2415 Seitenaufrufe
    • 227 Beiträge
  • 2015
    • 677 Besucher
    • 1083 Seitenaufrufe
    • 205 Beiträge

Der Autor war wieder fleissig und es wurden sogar etwas mehr Beiträge als in 2015 geschrieben. Die Besucherzahlen und die Seitenaufrufe der Webseite haben sich verdoppelt. Die Entwicklung gefällt mir sehr und ich werde auch in 2017 nicht nachlassen über den Familytrust, den Finanzmärkten und unserer Value-Investmentstrategie zu berichten. In dem heutigen Niedrigzinsumfeld ist es nicht mehr so einfach, das Ersparte so zu vermehren, damit die Verluste durch die Geldentwertung  ausgeglichen und etwas Rendite erwirtschaftet wird. Es ist wichtiger denn je, dass sich junge Menschen in der Welt der Finanzen hinreichend auskennen, denn beim Vermögensaufbau spielt die Zeit durch den Zinseszinseffekt eine wichtige Rolle. Erfolg an der Börse besteht laut Warren Buffett aus den Komponenten Geld (Kauf) und Zeit (Geduld). Wer nur eins davon hat, sollte der Börse fernbleiben.

Statistik zum Familytrust Blog

Sparpläne im Vergleich

Als Beispiel für die unterschiedlichen Ergebnisse von Sparplänen schauen wir uns Kurt und Udo als ehemalige  Schulkameraden an. Beide bekamen von den Eltern und den Großeltern zum bestandenen Abitur 10.000 EUR Startkapital.

Kurt der Praktiker, fing nach dem Abitur eine Lehre an und zahlte ab dem 20igsten Lebensjahr 1.500 EUR auf einen ETF Aktienfond ein, der mit 8% rendierte. Im Alter von 40 Jahren stoppte er die Zahlungen, entnahm aber den Aktienfond bis zum 60igsten Geburtstag kein Kapital.
Udo verwendete das Startkapital erstmal für eine Weltreise und entschied sich anschließend für ein Studium. Seine Pläne waren im gleichen Aktienfond zu investieren, aber mehr Geld zu verdienen und somit später die doppelte Sparrate wie Kurt einzahlen zu können.
Wer hat nun den größeren Kapitalstock, Kurt oder Udo? Bis zum Alter von 40 Jahren hat Kurt bereits 132.000 EUR an Wert im Depot, Udo erst knapp 88.000 EUR. Doch Kurt setzt ja seine Sparrate auf null, Udo dagegen spart fleißig weiter. Das Ergebnis ist erstaunlich, denn Kurt hat beim 60igsten Geburtstag trotzdem 10% mehr Kapital angespart als Udo.

2016-08-10_Sparrate

Würde Kurt seine Sparrate bis 60 durchziehen, dann stieg sein Kapital auf 689.490 EUR und er würde dann sogar 23% mehr Kapital als Udo auf dem Konto haben! Udo kann also die verlorene Sparzeit selbst mit einer verdoppelten Sparrate nicht mehr aufholen.

Woher dies kommt ist klar, aber den wenigsten bewußt, nämlich der Zinseszins entfaltet sich erst mit der Zeit, aber dann ziemlich kräftig. Somit ist die Spardauer wichtiger als die Sparrate oder die Rendite. Das langfristige Anlegen und die dadurch gedehnte Zeit wird von den meisten Anlegern unterschätzt.

Schon Albert Einstein wusste um dieses Phänomen und auf die Frage nach der stärksten Kraft im Universum antwortete er spontan: „Das ist der Zinseszins“.

 

 

Sparpläne im Vergleich

Die Macht des Zinseszins

In der nachfolgenden Tabelle ist dargestellt, auf welchen Wert 100.000 € nach 10, 20 und 30 Jahren unter Berücksichtigung der Zinseszinsen anwachsen, wenn der Betrag mit einer steuerfreien Verzinsung von 5, 10, 15 bzw. 20% angelegt wird.

5% 10% 15% 20%
10 Jahre 162.889 € 259.374 € 404.555 € 619.173 €
20 Jahre 265.329 € 672.749 € 1.636.653 € 3.833.759 €
30 Jahre 432.194 € 1.744.940 € 6.621.177 € 23.737.631 €

 

Ist das nicht erstaunlich? Eine Differenz von nur 5 bis 10 Prozentpunkten zeigt gewaltige Auswirkungen auf den Gesamtgewinn. Die investierten 100.000 € wären nach Ablauf von 10 Jahren, bei einer steuerfreien Rendite von 10%, 259.374 € wert.

Erhöht sich die jährliche Rendite auf 20%, so wachsen die 100.000 € im Laufe von 10 Jahren auf steuerfreie 619.173 € an; nach 20 Jahren auf 3.833.759 €. Bei einer jährlichen steuerfreien Rendite von 20% würden aus den 100.000 € nach 30 Jahren 23.737.631 € – eine noch viel beeindruckendere Wertsteigerung.

Der Unterschied, den ein paar Prozentpunkte über einen langen Zeitraum hinweg bewirken können, ist bemerkenswert. Warren Buffett strebt nach der höchstmöglichen durchschnittlichen Jahresrendite über einen möglichst langen Zeitraum hinweg.
Bei Berkshire Hathaway gelang es ihm, das zugrunde liegende Reinvermögen seines Unternehmens in den letzten über 50 Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite (unter Berücksichtigung der Zinseszinsen) von rund 23% zu steigern. Diese Leistung ist phänomenal und bisher keinem anderen Investor erreicht.

Der Zinseszinseffekt liefert einen Schlüssel zum Verständnis von Warren Buffetts Anlagestrategie. Die Zinseszinsrechnung ist leicht und einfach zu verstehen, doch aus unerklärlichen Gründen wird ihr von der Anlagetheorie viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Warren Buffett misst dem Zinseszinseffekt den höchsten Stellenwert bei.

Die Macht des Zinseszins