Viele Indikatoren am Extrema

Viele Wirtschafts- und Währungsindikatoren befinden sich an Extrempunkten, was meist zu Gegenreaktionen führt. Durch die lange währende billige Geldpolitik der Notenbanken haben sich die Vermögenswerte massiv aufgeblasen und beginnen sich nun zu entladen. Klar wissen wir nicht was genau passiert, wann es und wie es passiert, doch sollte man die Lage der Indikatoren in Anlageentscheidungen mit einbeziehen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Auch Warren Buffett hält trotz des Rückgangs der Börsenindizes weiterhin einen großen Teil an Cash. Dies könnte als Indiz gewertet werden, dass Warren Buffett die Märkte vor einem weiteren Rückschlag sieht und noch wartet bis Mr. Market dann wirklich in Panik ist und die Anteile an hervorragenden Unternehmen zu verschleudern beginnt.

Eine gute Zusammenfassung der extremen Lage der Indikatoren in diesem Video von Hannes Zipfel.

Viele Indikatoren am Extrema

Die Kreditkrise

Ein gut gemachtes Erklärvideo über die Ursachen der Kreditkrise in 2008.

Wir sind jetzt in 2019, das Zinsniveau ist niedriger wie damals und die allgemeinen Verschuldungen der Staaten, Unternehmen und Privatpersonen sind massiv gestiegen.

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Jetzt ist die Allesblase da, denn was in dem Video beschrieben wird, bezieht sich nicht mehr nur auf Immobilien, sondern auf fast alle Vermögensklassen die es gibt. Und die Banken spielen weiterhin das risikoreiche Spiel, denn in der letzten Krise haben die Bankster gelernt, dass die Gewinne in die eigene Tasche kapitalisiert und die Verluste beim Steuerzahler sozialisiert werden.

Die Frage ist nur, funktioniert das Spiel ein weiteres Mal? Diese mal gibt es mit Sicherheit nicht nur einen Bail-out auf Steuerzahlerkosten, sondern auch einen Bail-in auf der Anlegerseite und dann sind die Ersparnisse auf den Konten einfach mal weg. Die Politik arbeitet ja schon intensiv auf den Worst-Case-Fall hin, indem die Abschaffung des Bargeldes vorangetrieben wird. Wenn du mal die ganzen Zusammenhänge verstanden hast, dann werden dir viele Aktionen auf einmal verständlich und man spürt förmlich wie sich die Schlinge enger zieht.

Die Kreditkrise

Massive Kreditkartenverschuldung

Die akkumulierten Kreditkarten-Schulden in den USA nähern sich dem Niveau von einer Billion Dollar. Damit dürften sie den Allzeit-Rekord vom Juli 2008, also kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise, demnächst übersteigen. Die Banken versuchen derweil, immer neue Kunden zu gewinnen – die Lehren aus der Finanzkrise werden dabei offenbar nicht berücksichtigt. Die Absenkung von Standards bei der Kreditvergabe war einer der Hauptgründe für den Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. Damals wurden Hypotheken an Millionen Kunden verkauft, die mit der Rückzahlung aufgrund ihres geringen Einkommens überfordert waren.

 

Massive Kreditkartenverschuldung

Sind nun die Banken am Wackeln?

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat die Frankfurter Maple Bank geschlossen. Die Bank darf ab sofort keine Vermögenswerte veräußern und muss den Konten einfrieren. Der Grund dafür ist eine drohende Überschuldung wegen Steuerrückstellungen. An der Bank ist der Pensionsfonds OTPP und die Familie Chan aus Vancouver mit je 29 Prozent, sowie die börsennotierte National Bank of Canada mit 24 Prozent beteiligt. Von der Schließung betroffen seien vor allem institutionelle Kunden. Von den 2,6 Milliarden Euro, die bei der Bank angelegt seien, entfällt nur ein kleiner Teil auf Privatkunden.

In Russland wurden zwei mittelgroße Banken geschlossen. Den Instituten Interkommerts und Alta-Bank wurde von den russischen Behörden die Lizenz entzogen. Die beiden Banken standen der Größe nach auf den Plätzen 67 und 186 von rund 700 russischen Instituten. Im vergangenen Jahr wurden bereits fast 70 Geldhäuser zugemacht. Russland leidet unter dem Verfall des Ölpreises und der Baisse im Rohstoffmarkt, sowie die von den USA und der EU verhängten Sanktionen. Für schwache Banken ist das oft ein Problem, weil diese von den globalen Finanzströmen abgeschnitten sind. Russland versucht, die Krise zu einer Konsolidierung des Bankensektor zu nutzen.

Auf Grund der internationalen Vernetzung der Finanzinstitute kann man nur hoffen, dass keine Dominosteine für eine größere Pleitewelle losgetreten wurden. Das ganze Geld- und Finanzsystem ist mittlerweile ziemlich fragil geworden.

 

Sind nun die Banken am Wackeln?