Die private Bilanz

Jede Bilanz besteht aus zwei Säulen, nämlich auf der einen Seite das Vermögen und auf der anderen Seite die Verbindlichkeiten oder auch Schulden genannt. Eine etwas bessere Definition ist:

  • Vermögen ist all das, was einen positiven Cashflow produziert und Geld in die Tasche spült.
  • Verbindlichkeiten sind all das, was einen negativen Cashflow produziert und Geld aus der Tasche zieht.

Der Mittelstand in Deutschland ist sehr oft stolz auf sein vollständig bezahltes Auto und bezeichnet seinen teuren BMW als Vermögen. Wird das Auto aber selbst genutzt, entstehen Kosten für Reparaturen, Tanken, Versicherung und Steuern. Damit zieht das Auto als angebliches Vermögen einem Geld aus der Tasche und ist somit eine Verbindlichkeit. Würde das Auto verkauft werden, fließt zunächst der Erlös aufs Konto und das Auto hat den Anschein eines Vermögenswertes. Zieht man vom Erlös alle bisher entstanden Kosten ab und ein kleiner Gewinn bleibt übrig, kann tatsächlich von einem Vermögenswert gesprochen werden. Meist bleibt man doch auf Grund der Wertminderung beim Auto auf einem Verlust sitzen und somit ist ein eigenes KFZ niemals als Vermögenswert einzustufen. Das Gleiche gilt für ein selbstgenutztes Wohneigentum, meist eher eine Verbindlichkeit als ein Vermögen.
Allein diese Verschiebung der Sichtweise hilft jungen Leuten darüber nachzudenken, wo es besser ist sein Geld zu investieren. Die dreihundert Euro in ein Dividendenpapier investiert und dafür alle drei Monate eine Dividendegutschrift zu kassieren, entspricht eher einem Vermögen als das neue Smartphone mit einem monatlichen Abbuchungsauftrag.

Die private Bilanz