Sehr kritisch wird gerade über die hoch bewerteten Aktienmärkte in den Medien geschrieben und auch ich bin da vorsichtig, denn das Shiller KGV steht momentan mal wieder mit 33,29 auf einem extrem hohen Wert.
Auf der anderen Seite muss ich natürlich auch den Anleihemarkt in Betracht ziehen und die momentane Zinsstrukturkurve für einige solide Schuldner in Europa sieht folgendermaßen aus:
Nehmen wir nun als Vergleich eine Euro-Staatsanleihe (AAA bis A-) mit dem Zinssatz von 1,094% bei einer Restlaufzeit von 10 Jahren so ergibt sich ein KGV von 91,4 (Kurs 100 EUR / Gewinn 1,094 EUR). Damit sind Aktien im Vergleich mit einem KGV von 33,3 definitiv unterbewertet! US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren rentieren gerade bei 2,85%, was einem KGV von 35,1 entspricht. Sollten nun die Zinsen in den USA auf 3% steigen, dann wären Aktienmärkte und Anleihemärkte gleich bewertet (Kurs 100 USD / Gewinn 3 USD = 33,3). Also achten wir etwas stärker auf die Zinsentscheide der FED, denn eine weiter Zinserhöhung könnte eine Verschiebung von den Aktien- in die Anleihemärkte ergeben. Groß rechnen tue ich allerdings nicht damit, denn die Verschuldung der Länder, Unternehmen und Privatpersonen ist weltweit auf einen Höchststand und gravierende Zinserhöhungen würden das Kartenhaus zusammenstürzen lassen.