Ausverkauf?

Ja, das Blutbad gestern an den Börsen war schon sehenswert, doch ähh beim S&P500 Chart unten sehen ich fast nix? Also, wenn man langfristig in Unternehmen investieren ist, jetzt nicht verrückt machen lassen, das ist ein etwas stärkeres Rauschen an den Märkten. Es wird sicherlich noch eine Weile Unsicherheit bei den Anlegern herrschen, doch das beruhigt sich sicherlich und der Optimismus kehrt zurück. Nützt die Volatilität, denn diese ist immer zu Gunsten von Value-Investoren. Bei Börsenstimmungen wie Angst und Gier lassen sich die besten Geschäfte machen.

2020-03-10_SP500 Langzeitchart

Jetzt lautet die Devise, intensiv nach Schnäppchen schauen. Die Ölpreise sind gefallen, da pumpt man ja auch nicht seinen Auto- oder Heizöltank leer und versucht den Rest zu verkaufen. Nein, da wird vollgetankt auf Teufel komm raus. So müssen wir das auch bei wertvollen Unternehmen machen, wenn diese günstig zu haben sind. Aufladen was geht und sich in der Zukunft an den Dividendenerträgen freuen.

Ausverkauf?

Kursrutsch

Nachdem ich heute das Depot gecheckt hatte, muss ich sagen „wow“ zu dem sagen, was letzte Woche passiert ist. Das war Panik pur, denn auch unser Depotwert ist um knapp 13% abgesackt. Ok, wir müssen realistisch sehen, dass Fluggesellschaften Flüge nach China streichen, die Industrie in einigen Regionen die Produktion ruhen lässt, Messen und Großevents abgesagt werden, Schnellrestaurants und Cafés geschlossen bleiben. Der Coronavirus wird beträchtliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Jetzt wird es eng für die Zombie-Unternehmen, welche sich in den letzten Jahren nur mittels billigem Geld über Wasser halten konnten. Sollte die Situation noch länger dauern und sich der Corona-Virus als echte Pandemie entwickeln, ja dann gehen diese Zombies über den Jordan, wenn nicht wieder die Zentralbanken die Wirtschaft mit Geld fluten. Die Wirtschaft braucht eine Bereinigung, denn nachhaltiges Wirtschaftswachstum entsteht nur durch steigende Produktivität und nicht wie in der Vergangenheit durch billige Kredite.

Die Frage ist, warum reagiert die Börse so heftig? Es ist nicht die Zahl der Toten, die auf die Konjunktur drückt. Zwar sind mittlerweile knapp 3.000 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben, was dramatisch genug ist, aber nur zum Vergleich: Allein in Deutschland sind 2017/2018 während der harten Grippesaison über 25.000 Menschen gestorben. Und zum Beispiel interessiert es keinen, dass an Malaria seit zig Jahren täglich über 1.000 Menschen sterben. Was auf die Wirtschaftsleistung drückt, ist vielmehr die Reaktion Chinas auf den Ausbruch des Virus. Millionenstädte sind abgeriegelt, die Produktion steht still. Dadurch könnte die Serie enden, dass die Weltwirtschaft 43 Quartale in Folge gewachsen ist. Deshalb sorgt der Corona-Virus durchaus für Verunsicherung. Nicht anders verhielt es sich damals vor 17 Jahren beim Ausbruch der Lungenkrankheit SARS. Die Lage beruhigte sich nach der anfänglichen Panik schnell wieder und die Kurse drehten nach oben. Wer hektisch seine Aktien verkaufte, war anschließend der Dumme – wie bei anderen Epidemien (siehe Grafik). Natürlich ist Corona nicht SARS, die Entwicklung kann anders und schlimmer verlaufen. Wobei eine höhere Anzahl von Kranken und Toten allein schon deshalb normal ist, weil heute 1,5 Milliarden mehr Menschen auf der Erde leben als damals. Auch dass die Wirtschaft stärker leidet, ist nachvollziehbar. Schließlich ist China für die Weltwirtschaft heute viel bedeutsamer als 2003. Trug das Land nach der Jahrtausend Wende 4% zur globalen Wirtschaftsleistung bei, sind es heute 15%.

Wie sich die Sache weiterentwickelt kann keiner voraussagen. Auch ist eine Pandemie nicht auszuschließen. Viele Wissenschaftler vermuten aber, dass man das Virus in den Griff bekommt. Anschließend wird die Wirtschaft erfahrungsgemäß umso schneller wachsen und holt einen Großteil des Versäumten auf. Volkswirtschaftler schätzen, dass die Gesamtwirtschaft schon 2021 da stehen wird, wo sie auch ohne Coronavirus gestanden hätte. Vor allem China selbst dürfte massiv investieren, um die Konjunktur anzukurbeln und den Schaden aufzufangen. Mittlerweile geht man auch davon aus, dass die US-Zentralbank nicht wie erwartet eine eher neutrale Geldpolitik fährt, sondern doch expansiver agiert. Sie könnte also noch mehr Geld drucken und dadurch letztlich auch die Börse befeuern.

2020-02-29_Pandemien

Kursrutsch

Spekulation oder Investment

Wer „Aktie“ hört, sieht oder liest, reflektiert Spekulation, Spannung, Spiel. Es scheint eine Eigentümlichkeit deutschen Denkens zu sein. Dieses spekulative Denken wird auch  intensiv von den Medien in den Vordergrund gedrängt, wie folgende aktuelle Meldungen aus der Börsenzeitschrift „Der Aktionär“ verdeutlichen:

  • Roche – Sprung auf neues Allzeithoch, geht da noch mehr?
  • Vier bullische Jahre sind zu erwarten – Siltronic und Daimler ein Kauf
  • Qiagen gibt erneut Gas: Können Evotex und Morrphosys nachziehen?
  • Dialog Semiconductor 270% im Plus: Gleich doppelte Kursziel-Erhöhung – ist die Aktie noch zu bremsen?

Der immer wieder herausgestellte hochspekulative Charakter der Aktie ist für den interessant, der dieses Papier kauft, um es möglichst bald unter Ausnutzung des Kursverlaufs wieder abzustoßen. Hier interessiert ausschließlich die kurzfristige Kursentwicklung, auf die man setzt und das ist Spekulation.

Bei unseren Betrachtung ist das Argument der langfristigen Anlage von Bedeutung. Wir disponieren längerfristig und wollen am Wachstum der Wirtschaft über die nächsten Jahrzehnte teilnehmen. Für uns sind Tagesereignisse und Kulissengespräche von geringer Bedeutung. Uns interessiert das Unternehmen und dessen Geschäftsmodell, deren Produkte und Vermarktungsstrategien. Beachtliche Kursgewinne und Dividenden lassen uns zwar aufhorchen, schlagen jedoch keine Brücke zum Engagement. Wir warten lieber auf günstige Angebote von Mr. Market, wenn er mal wieder in seiner depressiven Phase alles zu Schlussverkaufspreisen verschleudert. Uns sind, ähnlich wie bei der Mieteinnahme einer vermieteten Immobilie, die monatlichen Dividendenzahlungen wichtiger. Diese zählen zum passiven Einkommen und wir wollen diese bis zur Erreichung unserer finanziellen Freiheit jährlich steigern. Der Ertragswert einer Aktie ist für uns wichtiger als der Spekulationsgewinn. Bei einer gut vermieteten Immobilie rennt man ja auch nicht täglich zum Makler und lässt den Verkaufspreis ermitteln. Wir fürchten uns nicht vor einem Crash, wir sehen einen solchen eher als Ausverkauf und Schnäppchenmarkt. Sind die Kurse im Keller, werden wir aktiv und schauen uns um. Umgekehrt versetzt uns eine allgemeine Euphorie an den Börsen in den Schlafmodus, denn dann sind die Preise für attraktive Unternehmen meist überteuert.  

Spekulation oder Investment

Volatilität aushalten

Vereinfacht ausgedrückt versteht man unter Volatilität bei Aktien die Kurschwankungen bzw. –ausschläge, und zwar nach oben und nach unten. Denn Aktienkurse entwickeln sich nicht linear in eine Richtung. Das Problem für viele Anleger ist, dass sie Schwankungen oft falsch einschätzen und nicht aushalten können und in der Folge evtl. falsch reagieren. Kursschwankungen, nach oben und nach unten, gehören zum Börsengeschäft dazu. Wer also sein Geld in Aktien investiert, muss sich darüber klar werden, dass es nie linear auf- oder abwärts gehen wird. Schwankungen wird es also immer geben und sie können je nach Wirtschafts- oder Nachrichtenlage schon mal heftig ausfallen, wie wir kürzlich bei Kraft-Heinz Foods erfahren haben.  Das Problem ist, dass niemand sagen kann, wie lange und wie heftig die Schwankungen anhalten werden. Viele Anleger können mit solchen Kursschwankungen und den damit verbundenen Unsicherheiten nicht umgehen. Sie können beispielsweise zwischenzeitliche Kursverluste (die ja zunächst „nur“ Buchverluste sind, solange man die betroffene Aktien nicht verkauft) nicht aushalten und lassen sich dazu verleiten, die Papiere panikartig zu verkaufen. Im umgekehrten Fall werden Aktien erst dann gierig gekauft, wenn es starke Ausschläge nach oben gegeben hat und sie somit schon recht teuer sind. Ein „Börsengewitter“ zieht oft schneller vorbei, als die meisten denken und niemand weiß, wie sich die Kurse kurzfristig entwickeln. Beachte daher mehrere Regeln:

  1. Mit dem Geld nicht spekulieren, sondern investieren.
    Das heißt, Aktien über einen langen Zeitraum von deutlich mehr als 10-20 Jahren halten und vorallem Aktien beim Kauf sorgfältig und bewusst nach Value-Kriterien auswählen – „Buy low, sell high“.
  2. Kursschwankungen gehören zur Börse dazu.
    Diese Schwankungen must du als Investor aushalten können. Das ist der Preis für gute Aktien, die im Schnitt über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren eine Rendite um die 8% (Kurssteigerungen und Dividenden) pro Jahr erreichen. Viele kurzfristige Schwankungen gehen über einen langen Zeitraum betrachtet als  Marktrauschen völlig unter.
  3. Verwende nur Geld, dass du in den nächsten 10-20 Jahren nicht benötigst.
    Mit langfristigen Zielen kannst du auch kurzfristige Schwankungen „aussitzen“.
  4. Schwankungen betreffen nicht immer alle Aktien oder Branchen gleichermaßen.
    Achte auf eine möglichst breite Streuung in verschiedene Länder, Branchen und Währungen. Eine Faustregel bei Einzelaktien ist, mindestens 10-15 Aktien aus 4-5 Branchen halten.
  5. Überprüfe die Qualität der ausgewählten Aktien jährlich.
    Wenn du weiter vom Unternehmen überzeugt bist, agiere auch mal entgegen dem Herdentrieb. Wenn viele ihre Aktien verkaufen und die Kurse sinken, überlege, ob du nicht zukaufst und somit verbilligst. Zugegeben, diese Entscheidung, gegen den Strom zu schwimmen, erfordert Mut und sie kann auch bei guten Unternehmen einmal schief gehen. Meist aber lohnt es sich auf lange Sicht gesehen.
  6. Schau dir immer wieder die Langfrist-Charts von Börsenindizes an.
    Wenn du in turbulenten Phasen unsicher wirst und die meisten Marktteilnehmer von der nächsten Megakrise sprechen, schau dir immer wieder die Langfrist-Charts von DOW-Jones, S&P 500, DAX und Co. an. Trotz aller Krisen haben sich diese Indizes – unter oft heftigen Schwankungen – nach oben entwickelt; z.B. der DAX mit rund 8,5 % und der DOW-Jones mit mehr als 11 % pro Jahr seit der Auflegung.

 

Volatilität aushalten

Felsenfest im Börsencrash

Der aktuelle Bullenmarkt dauert nun schon 10 Jahre und ist somit der längste der Geschichte. Jetzt werden die Investoren allmählich nervös und erinnern sich an das letzte Gemetzel von 2008. Eines ist klar, Bullenmärkte dauern nicht ewig und ein Crash wird kommen. Allerdings keiner weiß wann!  Macht uns das nervös? Zugegeben, es kochen da schon Emotionen wie Angst und Unsicherheit hoch. Doch schaltet man seinen Verstand wieder ein und schaut sich ein paar Fakten an, dann relativiert sich doch so einiges.

  1.  Seit dem Jahr 1900 findet im Durchschnitt eine Korrektur pro Jahr an den Börsen statt. Solche Korrekturen könnte man somit als saisonale Ereignisse bezeichnen. Die durchschnittliche Jahreskorrektur dauert 54 Tage bei einem Kursrückgang von 13,5%. Anstatt in eine Angststarre oder in Panik zu verfallen, sollten langfristig denkende Investoren diese jährlichen Korrekturen als wiederkehrende Ereignisse akzeptieren und an den Investments festhalten bis der Sturm vorüber ist.
  2. Weniger als 20% der jährlichen Marktkorrekturen entwickeln sich zu einem Bärenmarkt. Ein Ausstieg aus guten Investments zu einem niedrigen Preis könnte sich gerade dann als falsch erweisen. Anders ausgedrückt, 80% aller Korrekturen sind nur kurze Unterbrechungen in einem intakten Bullenmarkt. Verkauft man zu früh, verpasst man den Rest des Aufwärtstrends.
  3. Keiner kann mit Bestimmtheit vorhersagen, wann die Märkte steigen oder fallen werden. Die Medien verbreiten immer das Gerücht, wenn du smart genug bist, kannst du die Marktbewegungen vorhersagen und die Abstürze vermeiden. Die Realität ist aber „No one can time the market“.
  4. Die Märkte steigen immer, trotz der kurzen Rücksetzer. Seit 1980 stieg der US-Aktienmarkt in 27 von 36 Jahren, das sind 75% der gesamten Zeitspanne. Und dies trotz der Rücksetzer von bis zu minus 49%! Die größte Gefahr in einer Korrektur oder in einem Bärenmarkt ist, nicht im Markt zu sein (Quelle Peter Mallouk).
  5. Bärenmärkte finden alle 3-5 Jahre statt. Zwischen den Jahren 1900 und 2015 konnten 34 Bärenmärkte registriert werden, an denen die Kurse um mehr als 20% gefallen sind. Seit 1946 beträgt die durchschnittliche Dauer eines Bärenmarkte 363 Tage (Quelle Peter Mallouk).
  6. Bärenmärkte sind die besten Gelegenheiten für den frühen Einstieg in Bullenmärkte. Sir John Templeton sagte einst, „die besten Gelegenheiten ergeben sich in der Zeit des maximalen Pessimismus“. Warren Buffett’s Kommentar dazu lautet: „Der Aktienmarkt ist eine Einrichtung zur Geldverschiebung von den ungeduldigen zu den geduldigen Investoren“. Besonders die ersten 12 Monate nach dem Ende eines Bullenmarktes sind die Profitabelsten.
  7. Die größte Gefahr ist an der Seitenlinie zu stehen. Von 1996 bis 2015 hatte der S&P500 eine jährliche Rendite von 8,2%. Wenn man die besten 10 Handelstage während dieser Periode verpasste, sank die Rendite auf gerade mal 4,5%. Verpasste man die besten 20 Handelstage, lag die Rendite nur noch bei 2,1%. Und bei den besten 30 Handelstagen nicht dabei zu sein, bedeutet 0% Rendite (Quelle Schwab Center for Financial Research).
    Man kann nicht auf der Ersatzbank gewinnen, man muss im Spiel sein. Angst wird an der Börse nicht belohnt, aber der Mut. Dazu eine doch erstaunliche Untersuchung: Bei einer Investmentsumme von 2.000 USD im Zeitraum von 1993 bis 2013 hätte man bei einem perfekten Timing 87.004 USD gewinnen können, mit US-Staatsanleihen nur 51.291 USD. Der Hammer ist aber, für Unglücksraben mit dem schlechtesten Timing wäre der Gewinn immer noch 72.487 USD gewesen (Quelle RIEPE 2013).
Felsenfest im Börsencrash

Renditevorsprung

Die meisten Investoren würden gerne überdurchschnittliche Renditen erzielen. Leider zeigt die Statistik, dass das nicht geht – es können nicht 100 % aller Investoren zu den besten 50 % gehören. Die Frage ist nun, welche Möglichkeiten es für den Einzelnen gibt, einen Renditevorspung gegenüber anderen Investoren zu erreichen.

  • Du hast einen Informationsvorsprung: Dies ist schwierig, es sei denn, du bist bei einem Unternehmen beschäftigt und erhälst kursrelevante Informationen bevor sie öffentlich werden. Nur damit bewegst du dich auf sehr dünnem Eis, denn wenn man auf Basis solcher Informationen handelt, ist das nämlich illegal und somit nicht zu empfehlen.
  • Dieselben Informationen anders interpretieren: Du interpretierst offensichtlich dieselben Informationen ganz anders als der große Rest des Marktes. Entsprechend positionierst du dich und kannst davon profitieren. Dabei stelltst du dich gegen den Markt, was nicht immer zum Erfolg führt, denn die Herde ist schwer aufzuhalten. Kippt die Meinung oder Stimmung stehst du dann allerdings vor einer einzigartigen Investitionschance. Wichtig hierbei ist dein Durchhalte- und Standvermögen, wenn alle gegen dich sind. So haben einige Investoren beim letzten Crash große Gewinne nur dadurch eingefahren, dass sie standhaft und stur mit ihrer negativen Einschätzung blieben, bis die Meinung des Marktes sich der tatsächlichen Situation anpasste. Wir befinden uns heutzutage in einer ganz ähnlichen Situation, denn die Verschuldung hat den „Point of no Return“ überschritten, das billige Geld der Zentralbanken hat die Märkte aufgebläht und eine Korrektur steht uns definitiv bevor. Die Herde rennt aber noch in die Richtung eines Bullenmarktes, bis der Bär um die Ecke schaut, dann wird Panik entstehen und die Herde flieht in die andere Richtung. Gut ist es dann, wenn man auf einem Haufen Cash sitzt und die Schnäppchen einfangen kann.
  • Ein langer Zeithorizont: Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurückgegangen – betrug sie einmal mehrere Jahre, sind es jetzt nur noch Tage oder Stunden. Das meiste Kapital an der Börse ist folglich damit beschäftigt, ständig rein und wieder rauszugehen. Du kannst dich also alleine dadurch von der Masse differenzieren, indem du einfach mit einem längeren Zeithorizont investierst. Das hat nebenbei auch noch den schönen Effekt, dass du dadurch deine Gewinnchancen maximiert, zumindest wenn man die Daten aus 143 Jahren US-Aktienmarkt heranzieht, wie du in der untenstehenden Grafik siehst. Historisch gesehen gleicht ein Zeithorizont von nur einem Tag an der Börse praktisch einem Münzwurf, in nur 52 % der Fälle erzielte man eine positive Rendite. Hält man Aktien hingegen mindestens fünf Jahre, erzielt man schon in vier von fünf Fällen eine positive Rendite. Bei einem Zeithorizont von 20 Jahren hat man bisher sogar ausnahmslos immer eine positive Rendite erzielt.

2018-07-14_Renditevorsprung

Der letzte Weg ist der vermeintlich einfachste. Allerdings erfordert dieser auch eine hohe Leidensfähigkeit, denn die Renditen am Aktienmarkt kommen nicht geradlinig. Je länger du investiert bist, desto wahrscheinlicher musst du auch mit einem temporären Absturz rechnen. Damit musst du dann emotional zurechtkommen, was den meisten Leuten oft leider nicht gelingt, denn man muss dabei anders handeln als der Rest des Marktes (du musst halten oder kaufen, wenn alle anderen panisch verkaufen). Das kann Unbehagen hervorrufen und dein Stand- und Durchhaltevermögen wird aufs Äußerste belastet. Ob Privatanleger oder institutioneller Investor – an der Börse regieren häufig die Emotionen. Der Privatanleger vergisst dann oft seine eigene Anlagestrategie und reagiert auf das, was der Markt einem als Kursgewinne oder Kurschancen suggeriert.

Gier, Euphorie, Angst und Panik haben an der Börse nichts zu suchen!

Renditevorsprung

Einzahlung

Auch im April wird die Sparrate weiterhin hoch gehalten, denn es wurden heute wieder 500 EUR Einlagegelder als Cash verbucht. Gerade in den Zeiten, in denen alle von Crashszenarien sprechen, ist es wichtig den Cashanteil hoch zu halten, um Liquidität zu schaffen. Wir wollen in unserer Portokasse flüssig bleiben, wenn Mr. Market wieder depressiv wird und uns Schnäppchen anbietet. Bei Berkshire Hathaway liegen ständig etwa 20 Milliarden USD für Investments bereit. Wer seine Firma an Warren Buffett verkaufen will, bekommt innerhalb von 48 Stunden ein Angebot. Vorausgesetzt, die Firma entspricht den Investmentkriterien des Finanzorakels. Der Wert des Bargelds wurde während der Finanzkrise 2008 sichtbar.

Finanz-Journaille, welche zum „All In“ in den Aktienmarkt bläst, wird bei der nächsten Korrektur auch wieder zum Verkaufen raten. Wir hingegen wollen gemächlich Monat für Monat „mühelos“ einen kleinen Betrag in Unternehmen investierten, die fundamental gesund, aber bei den Anlegern derzeit in Ungnade gefallen sind. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir kaufen höchste Qualität zu tiefsten Schnäppchenpreisen. Und wir werden nicht nervös ob des Kursgezappels an den Börsen. Denn die stetigen, kleinen Wetten, die wir platzieren, machen uns, jede für sich genommen, nicht wesentlich ärmer oder reicher. Multipliziert mit Anzahl und Zeit ergibt sich daraus aber ein stattliches, reales, wachsendes Vermögen.

Einzahlung

Kursschwankungen

Die Kurse gaben in den letzten Tagen nach und schon suchen die Experten wieder fieberhaft nach einem Grund. War es beim Kursrutsch vor einem Monat die Angst vor einem Zinsanstieg, so ist in diesen Tagen der US-Präsident Donald Trump mit seinem drohenden Handelskrieg der Schuldige. Es mag zu simpel klingen, aber vielleicht ist der aktuelle Kursrutsch an den Börsen einfach nur eine ganz normale Reaktion auf die zuvor viel zu stark gestiegenen Aktienkurse. Wenn die Aktien der 500 größten US-Unternehmen ganze 10 Monate in Folge steigen und das in erster Linie wegen Trump, dann ist es doch völlig normal, dass es auch mal zu Rücksetzern kommt. Wir lassen uns aber nicht von den in solchen Situationen immer aufkommenden Kaufen-Halten-Verkaufen-Fragen nervös machen lassen.

Wer jetzt anfängt, darüber nachzudenken, lieber auszusteigen, um bei tieferen Kursen wieder mitzumachen, der beginnt zu spekulieren. So eine Spekulation kann klappen, ist aber reine Glückssache. Genauso gut können nach einem Aktienverkauf die Kurse auch wieder drehen und davonlaufen. Wir wollen investieren, nicht spekulieren! Wenn überhaupt, dann nutzt man tiefere Kurse zum Nachkauf von wertvollen Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil, denn je länger die Haltedauer, desto höher ist die Gewinnwahrscheinlichkeit.

Kursschwankungen