Qualitative Unternehmensbewertung

Bevor eine Aktie in unsere Watchliste aufgenommen wird, prüfen wie die Qualität Unternehmens. Ziel ist es hierbei, nachhaltige und stabile Unternehmen zu finden, dessen Geschäftsmodell über einen starken Wettbewerbsvorteil verfügt .

  1. Geschäftsmodell
    • Ist das Geschäftsmodell für uns verständlich und nachvollziehbar?
    • Mit welchen Produkten oder Dienstleistungen wird Geld verdient?
    • Wie erfolgt die Vermarktung (Handel, Franchise, Lizenzvergabe, B2B, B2C)?
    • Wie lange und erfolgreich exisitiert diese Geschäftmodell schon?
  2. Alltagsprodukte
    • Produziert das Unternehmen Güter oder Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfes?
    • Handelt es sich um Verbrauchs- (Windeln, Reinigungsmittel, Nahrung) oder Investitionsgüter (Auto, Einrichtung, Bekleidung, Elektronik, Sport- und Haushaltsgeräte)?
    • Werden diese Produkte auch in Krisenzeiten noch gekauft?
    • Bedarf es großer finanzieller Aufwendungen im Unternehmen um das Produkt herzustellen?
  3. Wettbewerbsvorteile
    • Ist das Unternehmen führend in seiner Branche?
    • Bestehen Netzwerkeffekte, die es Mitbewerber schwer machen in den Markt einzutreten (Kreditkarten-Akzeptanzstellen, Verteilhubs, Schienennetze, Internetportale) ?
    • Besitzt das Unternehmen starke immatrielle Werte (Marken, Patente, Lizenzen)?
    • Kann das Unternehmen seine Kostenvorteile ausspielen (günstige Produktionsbedingungen oder Standorte, einmalige Resourcen) ?
    • Hemmen hohe Umstiegskosten den Kunden daran schnell zum Wettbewerb zu wechseln (Software, Bankverbindung, Versicherung, Telekommunikation, Energieversorger, Pharmaka)?
  4. Wachstumspotential der Branche
    • Handelt es sich um eine konjunkturunempfindliche Branche mit Wachstumsaussichten?
    • Hat das Unternehmen in seinen bestehenden Geschäftsfeldern stabile Wachstumsaussichten?
  5. Qualität des Managements
    • Wird das Unternehmen von ehrlichen und kompetenten Managern geführt?
    • Handelt das Management im Interesse der Anleger?
    • Wurde das Geschäftsmodell auch mit inkompetenten Managern noch funktionieren?
Qualitative Unternehmensbewertung

Wide Moat – Kostenvorteile

Wettbewerbsvorteile können im Unternehmen einerseits auf der Preisgestaltungsseite liegen, wie die besprochenen immatriellen Vorteile, die Umstiegskosten und dem Netzwerkeffekt, andererseits auf der Kostenseite im Einkauf. Unternehmen können einen Graben schaffen, indem sie dauerhaft geringere Kosten haben als die Konkurrenz. Doch Kostenvorteile sind nicht immer dauerhaft und können auch manchmal wieder verschwinden, so dass der Investor genau hinschauen muss, ob diese Kostenvorteile des Unternehmens auch nachhaltig sind und nicht vom Wettbewerb nachgeahmt werden können. Kostenvorteile können durch günstigere Verfahren, bessere Standorte oder einmalige Ressourcen hervorgerufen werden, doch was das eine Unternehmen erfindet, kann durch ein anderes Unternehmen auch kopiert werden. Diese Kostenvorteile eines Unternehmens muss man beim Investmentprozess daher sehr genau analysieren. Dieser schwierige Typus von Wettbewerbsvorteil tritt vor allem in solchen Branchen auf, in denen der Preis einen großen Teil der Kaufentscheidung des Verbrauchers ausmacht. Wenn man sich fragt, ob es für ein Produkt oder eine Dienstleistung einen einfacheren Ersatz gibt, gelangt man zu den Branchen, in denen Kostenvorteile Gräben schaffen.

Wide Moat – Kostenvorteile