Wir waren Shopping in Kanada

Die gestrige Shopping Tour endete mit dem Kauf von 210 Anteilen an Enbridge, einem Energieinfrastrukturunternehmen aus Kanada. Das Unternehmen ist in 5 Segmenten tätig: Flüssiggaspipelines, Gastransport und Midstream, Gasverteilung und -speicherung, erneuerbare Energieerzeugung und Energiedienstleistungen. Das Unternehmen war früher als IPL Energy Inc. bekannt und änderte im Oktober 1998 seinen Namen in Enbridge Inc. um. Enbridge Inc. wurde 1949 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Calgary, Kanada. Mit einem 13.500 km langen Leitungssystem stellt Enbridge eines der führenden Energielieferunternehmen in Nordamerika dar und bewegt 25 % des in Nordamerika geförderten Rohöls. Außerdem transportiert das Unternehmen zusätzlich auch noch fast 20 % des in den USA verbrauchten Erdgases. Was die Firma in dieser Region zum drittgrößten Erdgasunternehmen aufsteigen lässt. Im Jahr 2019 ist das Unternehmen in den erlauchten Kreis der Aristokraten aufgestiegen. Doch die Dividendenhistorie reicht wesentlich weiter zurück. Denn seit mittlerweile 67 Jahren zahlt Enbridge ununterbrochen eine Gewinnbeteiligung an seine Investoren aus. Wir erwarten eine Brutto-Dividendenrendite von 7,35%.

Wir waren Shopping in Kanada

ETF’s Beurteilung

Seit gestern haben wir eine kanadisch Bank im Portfolio und ich war nahe dran mir einen ETF auf Aktien der Börse in Toronto zu kaufen, doch dann kamen Zweifel auf. Auf der Suche nach einem passenden ETF verwendete ich die Seite justETF und konnte dort fünf passende ETF’s identifizieren.

2020-05-26_ETF Kanada

Dann schaute ich mir an, wie der Index bei den verschiedenen ETF’s nachgebildet wird. Für die Nachbildung von Indizes haben sich verschiedene Methoden herauskristallisiert.

Die klassische Methode ist die physische Replikation. Hält der ETF die Wertpapiere des Index eins zu eins, spricht man von vollständiger Replikation. Die vollständige Replikation ist jedoch nicht immer möglich. So entstanden mit der Zeit weitere Verfahren zur Nachbildung des Index, ohne alle Indexbestandteile zu halten. Gerade bei sehr breiten, illiquiden oder internationalen Marktindizes stoßen vollständig replizierende ETFs an ihre Grenzen. Breite Marktindizes werden heute meist durch computergestützte Optimierungsverfahren mit weit weniger Titeln nachgebildet (Sampling).

Die synthetische Replikation ermöglicht ETF-Anlegern, in neue Märkte und Anlageklassen zu investieren. Dabei investiert der ETF nicht in die zugrunde liegenden Märkte, sondern bildet diese nur ab. Der ETF hält dazu einen diversifizierten Korb aus liquiden Wertpapieren. Neben Kosten sind es auch steuerliche Überlegungen und die Güte der Nachbildung, die zur Entwicklung dieser Replikationsmethode führten. Synthetische ETFs sind in manchen Fällen über Tauschgeschäfte, sogenannte Swaps, in der Lage, den Index effizienter und besser nachzubilden. So wurden Anlageklassen wie Rohstoffe und Geldmarkt erst investierbar gemacht.

In der Auswahl hab ich dann einen swap-basierten ETF herausgefiltert, so dass nur noch vier übrig waren. Diese basierten dann alle auf der Marktkapitalisierung der enthalten Werte und da liegt die Krux der ETF’s. Denn erhöht ein Unternehmen seine Marktkapitalisierung, sprich der Börsenkurs steigt, dann kauft der ETF diesen Wert hinzu. Sinkt dagegen der Börsenkurs, bzw. fällt somit die Marktkapitalisierung, so wird der Wert verkauft und das ist ein zyklisches Verhalten. Joel Greenblatt beschreibt in einem seiner Bücher genau diesen Denkfehler und rät dazu sich konträr zu verhalten, also besser keine ETF’s basierend auf der Marktkapitalisierung zu kaufen. Wir haben uns dann schlussendlich zu einem Einzelinvestment entschieden, anstatt zu einem ETF.

ETF’s Beurteilung

Neuzugang BMO

Ja, gestern waren wir wieder shopping, allerdings nicht wie viele so denken im Einkaufszentrum sondern an der Börse. Diesmal ist die Wahl auf ein kanadisches Unternehmen gefallen, die Bank of Montreal (Ticker Symbol BMO). Banken in der momentanen Wirtschaftskrise zu kaufen ist sicherlich etwas ungewöhnlich, wenn doch auch Warren Buffett seine Beteiligungen an Finanzinstituten drastisch heruntergefahren hat. Aber man soll ja kaufen, wenn die Kanonen donnern, sprich wenn keiner was von der Branche, dem Markt oder dem Unternehmen wissen will. Die fundamentalen Zahlen bei BMO wie KBV x KGV = 5, die Dividendenrendite bei 6,3%, die Einstiegsrendite bei 14,7%, ein solides Cash-Polster und seit 202 Jahren Dividendenzahlungen sind extrem solide, da kann man schlecht nein sagen, wenn Mr. Market anbietet. Zwei Banken waren zur Auswahl und Bank of Nova Scotia hat den Kürzeren gezogen, denn es hat ein negatives Kurs-Cashflow-Verhältnis! Da fließt mehr Geld aus dem Unternehmen als reinkommt und das ist gerade in jetzigen Zeiten kein gutes Zeichen. Auch konnte ich in den Geschäftsberichten keine Erklärung darüber finden, so dass ich mich für BMO entschlossen habe. Wichtig war für uns auch die Diversifikation im Währungsraum, denn CAD haben wir bisher noch nicht im Portfolio. Wir werden sehen, da aber keiner die Zukunft vorhersagen kann muss man heute und jetzt Entscheidungen treffen, ansonsten steht man immer abseits.

Hier die Aufteilung des Portfolio’s nach Währungsbereichen

2020-05-26_Währungsbereich

Neuzugang BMO