FTX – Aufstieg und Fall

Die Geschichte von Samuel Bankman-Fried ist eine Geschichte aus falschen Versprechungen und massivem Finanzbetrug. Auf den rasanten Aufstieg des jungen Krypto-Unternehmers folgte der ebenso dramatische Fall. Einst galt Samuel Bankman-Fried als gefeierter Nachwuchsstars der Finanzwelt. Nach seinem Studienabschluß in Physik arbeitet er zunächst drei Jahre beim Tradingunternehmen Jane Street Capital. Dann stürzt er sich in den wachsenden Kryptomarkt. Sein erstes Vermögen verdient er durch den lukrativen Arbitrage-Handel. Er kauft Kyptowährungen zu einem niedrigem Preis in einem Land ein, und verkauft es wieder in anderen Ländern, wo der Preis für den jeweiligen Coin höher ist. Ende 2017 gründet Bankman-Fried die Kypto-Tradingfirma Alameda Research, wo er seinen Arbitrage-Handel erfolgreich weiterführt. Doch die Börsen auf denen er handelt, sind ihm zu langsam und schwerfällig fürs schnelle Trading. Im Mai 2019 baut der Kalifornier schließlich eine eigene Börse für digitale Vermögenswerte namens FuTures eXchange (FTX) auf, die er in Antigua und Barbuda registrieren lässt und von Hongkong aus startet. Das Geld fließt und im Jahr 2021 wird die Börse mit rund 18 Milliarden USD bewertet. Die Medien himmeln ihn an, das Weltwirtschaftsforum macht auf seiner Seite für FTX Werbung. Der junge Unternehmer gilt als Prototyp des neuen, umweltbewußten Milliardärs, doch nur ein Jahr später ist die Börse insolvent und Bankman-Fried wird von den Behörden gejagt. Er hatte Kundengelder aus der Kryptobörse FTX für sein anderes Unternehmen (Alameda Research) das in Liquiditätsschwierigkeiten steckte abgezogen. Das haben einige mitbekommen und die Kunden der FTX wollten ihre Einlage wieder zurück. Somit eigentlich ein klassisches Bankrun, der die FTX in die Insolvenz trieb.

Im Sommer 2020 hatte ich mich intensiv mit den Kryptowährungen und der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie beschäftigt. Damals stand der Bitcoin bei ca. 8.000 EUR, somit wäre ein Einstieg und ein Ausstieg beim Hoch von 58.000 EUR recht lukrativ gewesen. Dass Bitcoins nicht beliebig vermehrbar sind ist eine gute Idee, doch was ist der innere Wert dieser rein digitalen Währung? Mein Urteil war klar, der innere Wert ist Null, denn alles beruht nur auf Vertrauen und Spekulation. Da kaufe ich doch lieber physisches Gold, welches auch nicht beliebig vermehrbar ist. Der innere Wert von Gold sind die Förderkosten und noch wichtiger, ich kann Gold physisch in meinen Händen aufbewahren, ohne von Dritten abhängig zu sein. Alle Anleger, welche ihr Vermögen bei der FTX hinterlegt hatten, sind nun gelackmeiert, denn das Geld ist weg. Nach einer Meldung von Reuters, gab am Donnerstag Kanadas Ontario Teachers’ Pension Plan bekannt, dass er bis Ende des Jahres Investitionen in Höhe von rund 95 Millionen USD in die bankrotte Kryptowährungsbörse FTX Group abschreiben wird.

Manchmal ist es besser skeptisch zu sein!

FTX – Aufstieg und Fall