VENTAS REIT

Seit gestern sind wir in einem weiteren Immobilienunternehmen investiert, nämlich VENTAS einem US-amerikanischen Real Estate Investment Trust im Bereich des Gesundheitswesens. Das Kerngeschäft besteht aus dem Erwerb, der Finanzierung sowie dem Besitz von Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus ist Ventas auch in den Bereichen Vermietung und Finanzierungslösung tätig. Die Verwaltung der Gebäude wird hingegen an unabhängige Dritte vergeben. Über die Tochtergesellschaft Lillibridge werden außerdem Krankenhäusern und Gesundheitszentren Management, Leasing, Marketing, Facility-Entwicklung sowie Beratungsservices angeboten. Mit im Zusammenhang mit der Gesundheitspflege stehenden Einrichtungen und Wohneinheiten für Senioren bestehenden Portfolio, finden sich die Einrichtungen strategisch in zahlreichen US-Bundesstaaten sowie in zwei kanadischen Provinzen angesiedelt. Neben Wohnheimen für Senioren verfügt das Unternehmen zudem über zahlreiche qualifizierte Pflegeeinrichtungen, Heilanstalten sowie weitere medizinische Bürogebäude. Die ganzen REIT’s sind gerade in der COVID 19 Krise ziemlich abgestürzt, denn viele der Gesellschaften betreiben meist Einzelhandels- oder Logistikimmobilien, welche gerade jetzt ziemlich gebeutelt sind. Seniorenwohnheime und Gesundheitszentren sind dagegen stabil, denn diese zählen nicht zu den zyklischen Branchen. Wir haben gestern früh bei 26,285 EUR (Kursniveau vom Freitag) die Aktie gekauft und konnten den vollen Run am Abend mit satten +12% gleich am ersten Tag mitnehmen. Ja, manchmal braucht man etwas Glück an der Börse. Daneben erzielen wir nun auch noch eine Dividendenrendite von 10,8%, sollte die Dividende wie geplant ausgeschüttet werden. Die intensive Recherche übers Wochenende hat sich somit dann doch gelohnt.

Ventas Aktie

Ventas Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

VENTAS REIT

Investieren in Sachwerte

Die Negativzinsen zwingen den Sparer zu Investitionen in Richtung Sachwerte, denn der Anleihemarkt ist nicht mehr in der Lage den Kaufkraftverlust des Geldes auszugleichen und die Geldentwertung abzuwenden. Geldanlagen in Sachwerte leisten Abhilfe und schützen vor der Inflation sowie den Folgen von Staatspleiten oder Währungskrisen.

In der Theorie stehen Sachwerte für reale Werte und meinen oft Güter, die von Geldwertschwankungen unabhängig sind und welche die Inflation im Wert kompensieren. Der Grund dafür ist die Annahme, dass Sachwerte hinsichtlich ihres realen Gegenwerts über eine faktische Substanz verfügen, deren Wert unabhängig vom Marktgeschehen besteht und damit auch von Marktentwicklungen unberührt bleibt. In der Praxis trifft dies jedoch zwangsläufig nicht immer zu.

  • Eine Immobilie unterliegt Wertschwankungen und der Vermögenswert kann sinken. Platzt eine Immobilienblase, kann es gar zur massiven Entwertung von Immobilien kommen. Im schlimmsten Fall ist die Immobilie zum Verkaufszeitpunkt also von geringerem Wert, als zum Kaufzeitpunkt und es entstehen Verluste. Da Immobilien-Investments zudem meist langfristig getätigt werden, ist der Wert des Objekts zum Verkaufszeitpunkt oft besonders schwer vorherzusehen. Auch die geringe Liquidität von Immobilien kann den Verkauf erschweren und verhindern. Darüber hinaus können auch die Mieteinnahmen schwanken. So müssen Immobilien zunächst überhaupt vermietet sein, um Mieteinnahmen zu generieren. Zahlungsausfälle in Form ausstehender Mieten durch Leerstand oder Mietschulden gefährden somit den Inflationsschutz des Sachwerts.
  • Die Klassiker der Sachwerte sind Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin und gelten als wertstabil und krisenfest. Gerade Gold ist von historischer Bedeutung, da es in Krisenzeiten oft als Übergangswährung eingesetzt wurde – Gold und Silber ist echtes Geld.  Speziell ein Anstieg der Inflation geht oft mit einer steigenden Goldnachfrage einher. Zudem entwickeln sich der Goldpreis und die Aktienkurse an der Börse meist entgegengesetzt. Außerdem sind der Kauf und Verkauf von physischem Gold sehr viel einfacher als beispielsweise von Immobilien. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass Investitionen in den Sachwert Gold ein beliebter Weg sind, um sich gegen Krisen abzusichern und vor einer Inflation zu schützen. Edelmetall haben allerdings keinen Ertragswert und werden daher mehr als Versicherung für den Krisenfall eingesetzt.
  • Rohstoffe aus dem Agrar-, Energie- oder Industriebereich gelten als Sachwerte und geben Sicherheit durch eine meist stetige Nachfrage. Eine direkte Investition ist meist nicht möglich (Lagerhaltung, Abnahmemengen, Transportkosten) und deshalb werden Rohstoffe meist an Börsen über Zertifikate gehandelt und diese unterliegen of starken Preisschwankungen durch Spekulanten. Hinzu kommt, dass Rohstoffpreise zyklisch sind, also stets von der Konjunktur sowie von politischen Faktoren abhängig sind. Diese starke Preisschwankungen erschweren hier das Investment und setzen fundiertes Fachwissen in den Rohstoffmärkten voraus.
  • Aktien kann ein gewisser Inflationsschutz zugeschrieben werden. So gelten Unternehmen mit einem hohen Substanzwert, beispielsweise durch den Besitz von Immobilien, Maschinen, Patenten oder starken Marken, in Zeiten einer Inflation als besser abgesichert. Die allgemeine Steigerung des Preisniveaus wirkt sich auf die Vermögenswerte aus und lässt letztendlich auch die Aktienkurse steigen. Ein Anstieg des Preisniveaus bedeutet auch gleichzeitig eine Verteuerung der Produktionskosten. Für Unternehmen ohne starken Wettbewerbsvorteil, ist es schwierig die Produktpreise zu erhöhen und die erhöhten Produktionskosten an den Kunden weiterzureichen. So entstehen bei diesen Unternehmen Fehlbeträge, welche wiederum zu fallenden Aktienkursen führen. Unternehmen mit einer starken Marktstellung hingegen, wie beispielsweise Coca Cola oder McDonalds, können Preissteigerungen besser durchsetzen und die erhöhten Produktionskosten so kompensieren. Sie eignen sich somit eher zur Sachwertinvestition.
  • Das eigene Unternehmen ist eine Art Aktienbeteiligung in sich selbst. Dies erfordert viel Kraft und hohen zeitlichen Aufwand, dafür besitzt man alle Kontrolle über die Unternehmung. Wie auch bei Aktien, ist es dabei wichtig einen starken Wettbewerbsvorteil zu besitzen. Die 25igste Dönerbude am Ort zu eröffnen wird in Krisenzeiten sicherlich nicht von Erfolg gekrönt sein.
  • Das Investieren in die eigene Bildung ist immer noch das beste Investment, denn Wissen geht in Krisenzeiten nicht verloren und was man im Kopf hat, kann einem auch nicht genommen werden. Speziell die finanzielle Bildung wird meist untergewichtet und ist bei vielen die Ursache von Geldnot.

Grundsätzlich gilt auch bei Sachwerten der Grundsatz der Streuung und das Vermeiden von Abhängigkeiten. So können korrelierenden Vermögenswerte in Zeiten des Abschwungs die Verluste im Portfolio verstärken. Besitzt man z.B. eine Immobilie und mehrere REIT-Aktien, so hat man zwar zwischen zwei Vermögensklassen gestreut, aber es besteht eine Verbindungen über die Märkte, die sich je nach Zyklus verstärkend auf Gewinne oder Verluste im eigenen Portfolio auswirken können.

Investieren in Sachwerte

Die verdeckte Sparsteuer

Der Einstieg in die Niedrig- bis Nullzinspolitik der Zentralbanken markierten für die Sparer einen Wendepunkt in der Altersvorsorge, denn die extrem niedrigen Zinsen führten in allen Bereichen zu gefährlichen Verzerrungen. Die privaten Anleger und Rentenversicherer jedenfalls, müssen sich mit kleinsten Erträgen zufrieden geben. Durch die Niedrigzinspolitik entsteht der Effekt einer Spar-Steuer. Durch niedrige Zinsen erleichtert man den Staaten die Finanzierung der überbordenden Bürokratie, bei gleichzeitiger Behinderung der Wirtschaft. Die vermeintliche schlaue Politik, maroden Staaten die Finanzierung der Schuldenberge zu erleichtern, ist kein überzeugender Grund für Zinssenkungen. Die Rückkehr zu historisch üblichen Zinssätzen ist nun in der Folge außerordentlich schwierig geworden. Dies möchte ich anhand einer Musterrechnung demonstrieren.

Eine Wohnung wirft eine Jahresmiete von 7.000 EUR ab. Bei einem Zinsniveau auf dem sicheren Staatsanleihemarkt von 5%, werden die Jahresmieteinnahmen von 7.000 EUR dem Zinssatz von 5% gleichgesetzt. Der Marktwert der Wohnung entspricht dann somit 140.000 EUR (Marktwert = Zins / Zinssatz x 100% = 7.000 EUR / 5% x 100%).
Liegt der Zinssatz der Anleihen allerdings nur bei 2%, so ergibt sich in der Folge ein deutlich höherer Marktwert der Immobilie, nämlich 350.000 EUR (Marktwert = 7.000 EUR / 2% x 100%). Würde nun eine Wohnung in der Niedrigzinsphase für 350.000 EUR gekauft, so besteht bei einer Anhebung der Zinsen die Gefahr, dass der Immobilienpreis auf 140.000 EUR sinkt. Zudem wäre dann der Kredit, z.B. bei einer 30%igen Eigenkapitalfinanzierung (350.000 EUR x 60% = 210.000 EUR Fremdkapital), nicht mehr durch den Sachwert gedeckt und das mögen Kreditgeber gar nicht gerne.

Die gleichen Zusammenhänge sind bei Aktien und anderen zinsbringenden Vermögenswerte zu berücksichtigen. Die geschilderte Rechnung wirkt nicht immer und überall in vollem Umfang. Aktien und Immobilien folgen oft auch anderen Bestimmungsfaktoren, doch spielen beonders größere Veränderungen des Zinsniveaus immer eine Rolle. In einer entwickelten Wirtschaft mit sensiblen Aktien- Immobilien- und sonstigen Märkten, kann und sollte an der Zinsschraube nur mit Vorsicht gedreht werden. In der momentanen Situation ist der „point of no return“ aus meiner Sicht schon erreicht.

 

 

 

Die verdeckte Sparsteuer

Des Bürgers zweier Standbeine

Die meisten Bürger haben ihre Altersvorsorge und ihr Vermögen auf gerade mal zwei Standbeine verteilt. Das eine Standbein ist die selbst genutzte Immobilie, das andere sind Vermögenswerte in Papierform, wie z.B. Kapitallebensversicherungen, private Rentenversicherungen, Riester- oder Rürup-Renten, vielleicht noch ein Bausparvertrag und ein paar „Bundesschätzchen“.

Bei Immobilien kommt es auf die Lage an, denn eine alte Regel sagt, kaufe das billigste Haus in der besten Lage. Der Zahn der Zeit nagt an der Immobilie wie an allem, aber wenn man sie in Schuss hält, dann ist die Wertbeständigkeit gesichert. Damit zieht das selbstgenutzte Häuschen einem Geld aus der Tasche, denn es gibt immer was zu tun – „Jippie-ja-ja-Jippie-Jippie-yeah“. Davon leben die Baumärkte, wie z.B. Hornbach! Die Wertsteigerung einer Immobilie kommt also nicht vom steigenden Wert des Haus, sondern von der Verknappung der Grundstücke. Am Schlimmsten für mich sind die selbstgenutzten Eigentumswohnungen, denn da besitzt man fast gar keinen Grund, sondern nur Anteile an einem Haus. Und dieses benötigt immer Geld zu Erhalt. Zwei weitere gewaltige Risiken sind zum einen, dass die Immobilie häufig über Kredit finanziert ist – unser Schuldgeldsystem nagt also unter Umständen auch am Fundament der steinernen Zuflucht. Zum anderen, das mussten viele Amerikaner und in den zurückliegenden Krisenjahren schmerzhaft lernen, kann auch die Immobilie vom Sachwert zum Geldwert mutieren. Sie wird dann zum Spekulationsobjekt, dessen Buchwert ebenso ins Wanken geraten kann, wie der anderer Geldanlagen auch.

Bei den Papierwerten, besteht immer wieder die Gefahr, dass das Papier zu seinem inneren Wert zurückkehrt, nämlich Papier. Gebe dein Geld (das heißt bedrucktes Papier) nicht für bedrucktes Papier aus. Tausche die Zahlenreihe auf dem Giro- oder Sparkonto nicht gegen die Zahlen eines „Depots“, in dem nichts deponiert ist. Investiere in Sachwerte, wie materielle Güter, also bewegliche und unbewegliche Sachen oder in immaterielle Güter, hier vor allem Patente, Lizenzen, Warenzeichen oder Urheberrechte. Wichtig ist, dass die Vermögensgegenstände selbstständig, d. h. einzeln und unabhängig voneinander bewertbar und einzeln veräußerbar sind. Einfach gesagt, wenn du es nicht anfassen – oder wenigstens ansehen – kannst, ist es kein Sachwert. Sachwerte haben sich seit Jahrhunderten bewährt. In Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen bieten sie den bestmöglichen Schutz für Vermögen jeder Größenordnung. Die Geschichte beweist: Sachwerte sind die einzig verlässlichen Wertspeicher. Der Geldwert oder Buchwert mag schwanken, aber völlig wertlos können Sachwerte niemals werden.

 

Des Bürgers zweier Standbeine

Portfoliostruktur – Aufteilung

Im Artikel „Erste Schritte zum Portfolio“ wurde beschrieben, wie finanzielle Ziele definiert werden. Der nächste Schritt dreht sich nun um die Frage, wie kann ich die gesetzten Ziele erreichen. Zum Aufbau eines Finanzportfolios sind immer alle Vermögensklassen in die Erwägungen mit einzubeziehen. Die Vermögensklassen sind, aus meiner Sicht und aus Sicht einer Risikoverteilung, deren fünf an der Zahl:

  1. Bargeld und Cash auch in verschiedenen Währungen
  2. Aktien oder Unternehmensbeteiligungen
  3. Anleihen
  4. Immobilien oder Grundbesitz
  5. Rohstoffe

Die Vermögensklassen sind nun nach folgenden Kriterien, wie im Artikel „Das magische Dreieck“ schon mal beschrieben, zu bewerten:

  • Liquidität
  • Rendite
  • Risiko

Bei der Bewertung kommt nun natürlich das persönliche Profil zum Tragen, denn der Anleger muss sich nun klar werden, wie lang sein Anlagehorizont sein soll, wie sehr auf eine schnelle Verfügbarkeit des Vermögens Wert gelegt wird und welches Risiko er auf sich nehmen will. Dabei würde sicherlich eine Tabelle helfen, welche folgendermaßen aufgebaut ist:

Vermögensklasse Liquidität Rendite Risiko
Bargeld hoch Null bis negativ Bankenrisiko, Währungsrisiko, Inflation
Aktien hoch bis mittel Ab längerer Haltezeit 6-8%, zzgl. Dividenden Je nach Geschäftsmodell von gering bis hoch, Währungsrisiko
Anleihen Mittel Zurzeit zwischen 0-5% je nach Bonität und Laufzeit Emittentenrisiko, Währungsrisiko,
Rückzahlungs- und Zinsrisiko
Immobilien gering 3-6% Bewertungsrisiko,  hohe Anschaffungs-kosten, Gebühren
Rohstoffe hoch bei börsennotierten ETC, gering bei physischer Lagerung Sehr stark schwankend Emittentenrisiko, Währungsrisiko, Lagerungsrisiko,

Nun kann auf Grund der jetzigen Marktlage, der persönlichen Situation und des verfügbaren Kapitals eine grobe Portfolioaufteilung erfolgen.

  • 20% Cash in EUR
  • 70% Aktien, Standardwerte aufgeteilt auf verschiedene Branchen, Länder und Währungen
  • 0% Anleihen (da zugeringe Rendite)
  • 0% Immobilien (zu wenig Kapital, kann aber anteilig mit Immobilienaktien erfolgen)
  • 10% Rohstoffe – Gold als inflationsgesichertes Geld

Wie man dazu am Besten bereits eine Excel-Tabelle mit Platzhaltern erstellt, zeige ich in der nächsten Folge.

Portfoliostruktur – Aufteilung

Vergleichen von Anlageklassen

Unter einer Anlageklasse, auch engl. Asset Class genannt, wird eine Einteilung von Vermögensobjekten des Kapitalmarktes verstanden. Dabei fasst man eine Gruppe von Finanzinstrumenten zusammen, die ähnliche finanzwirtschaftliche Eigenschaften besitzen und sich ähnlich auf dem Markt verhalten. Zu den klassischen Anlageklassen zählen verzinsliche Wertpapiere, auch Anleihen oder Bonds genannt, Aktien und Bargeld.  Darüber hinaus können auch vermietete Immobilien als weitere Anlageklasse verstanden werden. Wie kann ich nun diese unterschiedlichen  Anlageklassen vergleichen? Da hilft uns eine Kennzahl, nämlich das KGV oder Kurs-Gewinn-Verhältnis. Dabei wird der Kurs oder Kaufpreis einer Anlageklasse durch den Ertragswert dividiert. Je höher das KGV, desto teurer bzw. schlechter wird das Investment bewertet. Hier einige Beispiele dazu:

  1. Coca-Cola Aktie: Der Kurs der Aktie beträgt momentan 40,36 USD. Der Gewinn pro Aktie (EPS=Earnings per Share) betrug 1,69 USD für das Jahr 2015. Dividieren wir nun 40,36 durch 1,69 erhalten wir ein KGV von 23,88.
  2. Sparbrief der Sparkasse: Für 500 EUR Anlagekapital bekommen wir 0,05% Zinsen, das ergibt einen Ertrag von  0,25 EUR. Dividieren wir nun 500 EUR/0,25 EUR erhalten wir ein KGV von 2000.
  3. Immobilie: Eine Wohnung inklusiv der Nebenkosten kostet 175.000 EUR. Der Mietertrag abzüglich der laufenden Kosten beträgt 5.400 EUR pro Jahr. Das KGV errechnet sich dann mit 32,40 (175.000EUR / 5.400 EUR).

Wie man sieht ist momentan die Anlageklasse der Staatsanleihen, Bonds oder Sparbriefe vollkommen überbewertet und in keine Weise für ein Investment geeignet. Selbst die immer wieder von den Zentralbanken angedrohten Zinserhöhungen, werden die momentane Überbewertung der Anleihemärkte nicht sofort normalisieren. Dazu eine schöne Langzeitgraphik:

KGV-Vergleich DAX vs. Bundesanleihen

Sind die Märkte bereits überbewertet und wo lohnt sich jetzt der Einstieg? Mehr Infos dazu erhalten Sie hier…
Grafik: KGV-Vergleich DAX vs. Bundesanleihen
Vergleichen von Anlageklassen

Dividende von FourCorner Ppty Trust

Heute erhielten wir unsere fünfte Quartalsdividende vom Immobilienunternehmen FourCorner Property Trust aus USA in Höhe von 2,43 EUR. Wir hatten diese Aktien im Zuge der Abspaltung des Immobilienvermögens von Darden Restaurants bekommen und besitzen gerade mal 13 Stück. Insgesamt sind aber schon 7,85 EUR bei einer Investmentsummme von 165,10 EUR also 4,75% zurückgeflossen. Die Aktie liegt mit satten 44% im Plus. Die Aktie wird leider in Deutschland nicht gehandelt, so dass ein Handel mit selbigen nur über die US-Börse läuft und da sind die Gebühren hoch. Unsere Strategie hier, ist nun einfach mal liegen lassen und das Trinkgeld (Dividende) einbehalten.

Dividende von FourCorner Ppty Trust

Aktien versus Immobilien

Heute eine kleine Gegenüberstellung zum Thema investieren in Betongold oder Aktien. Diese beiden Anlageklassen werden häufig miteinander verglichen und darum habe ich mir Immobilien im Vergleich zu Aktien als Investition genauer angeschaut. Eine Immobilien gilt als Investition nur dann, wenn diese vermietet ist. Denn das Eigenheim zählt laut unserer Definition und nach dem Cashflow Quadrat von R.Kiosaki nicht zum Vermögen, sondern zu den Verbindlichkeiten.

  1. Die Preissteigerung: Der Häuserpreisindex von den Seiten des statistischen Bundesamts versus des Aktienindex S&P 500 zeigt ein eindeutiges Bild zugunsten eines Aktieninvestments.2016-09-26-sp-versus-immo
    Mit einer Investition im Jahr 1968 in den S&P 500 wäre man heute 3x besser dran, als mit einer Investition in ein Einfamilienfertighaus ohne Keller.
  2. Die Einnahmen: Laut der Deutschen Bundesbank lag die Mietrendite für deutsche Eigentumswohnungen in den Jahren 1999 bis 2011 zwischen 3,6% und 3,7%. Die durchschnittliche Dividendenrendite der derzeitigen DAX-Unternehmen in den letzten 10 Jahren bei rund 3%. Hier schneidet die vermietete Immobilie besser ab.
  3. Der Aufwand: Beim Kauf von Aktien fallen Gebühren an und während der Haltedauer vielleicht noch etwas Depotkosten. Bei Immobilien sieht das natürlich anders aus, denn beim Kauf fallen sehr hohe Kosten für den Grundbucheintrag, die Grunderwerbssteuer, den Makler und Notar an. Nach dem Kauf wird empfohlen, jährlich für die Instanthaltung in etwa 1% der Baukosten zurückzulegen und die jährliche Grundsteuer wird fällig. Bei den laufenden Kosten haben Aktien also einen großen Vorteil gegenüber der Immobilie.
  4. Die Finanzierung: Eine Investition in eine Immobilie kann normalerweise nur über Kredite finanziert werden und die Mietzahlungen sollte zumindest den Zins und die Tilgung decken. Die Schulden hebeln zwar das Investment in ein Zinshaus, müssen aber unter allen Umständen und unabhängig von der Lebenslage sowie der Entwicklung der Immobilie abbezahlt werden. Damit geht man bei Inmmobilieninvestitionen ein Finanzierungsrisiko ein.
    Kredite auf Aktienkäufe werden heute mit großer Sicherheit nicht mehr vergeben, somit entfällt zwar der Hebeleffekt, aber auch das Finanzierungsrisiko.
  5. Die Risikostreuung: Investitionen in Aktien können auch schon bei kleineren Beträgen gestreut werden, während bei einer Immobilien der große Teil des Eigenkapitals in einem Objekt gebunden ist. Es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass von heute auf morgen eine Immobilie den Großteil ihres Wertes verliert, aber ganz ausschließen kann man große Wertminderungen auch hier nicht. Und mal kurz 10 Immobilien zu kaufen, um das Risiko zu streuen, das ist für den Normalbürger wohl etwas schwieriger.
  6. Der Zeitaufwand: Ein vermietetes Objekt will betreut werden, so dass man bei einer Investition in eine Immobilie deutlich mehr Zeit in die Investition stecken muss, als bei einer Aktie. Böse Überraschungen könnten einem sonst die Zukunft kosten. Bei soliden Aktieninvestments in Standardwerte ist eher die zeitsparende Methode „kaufen und liegen lassen“ erfolgreich.
  7. Kontrolle über das Investment: Bei einer Immobilie kann die Wertentwicklung relativ stark selbst beeinflusst werden und man hat dadurch eine gewisse Kontrolle über seine Investition. Bei Aktien sieht das anders aus, denn hier liegt das Schicksal der Investition ausschließlich in den Händen des Managements des Unternehmen.
  8. Liquidität des Investments: Aktien sind sehr mobile Investments und können im täglichen Handel sofort veräußert werden. Immobilien sind immobil und die Liquiditierung des Investments ist ein langwieriger Prozess.

Beide Anlageklassen haben, wie hier gezeigt, ihre Vor- und Nachteile. Vermietete Immobilien sind meiner Ansicht nach nur wegen der Abschreibungen bei höheren Einkommen interessant. Wobei kleinere Einkommen sich an Immobilien sehr unkompliziert auch über Real-Estate-, REIT-Aktien oder ETF’s, ohne ein Schulden- oder Mieterrisiko, mit hohen Dividendenrenditen beteiligen können.

Aktien versus Immobilien

Dividende von Four Corners Pty Trust

Am Freitag wurde noch die Minidividende vom Immobilienunternehmen Four Corners Property Trust, eine Abspaltung von der amerikanischen Restaurantkette Darden Restaurants, in Höhe von 2,12 EUR überwiesen. Der Cashbetrag im Familytrust liegt nun bei 19%. Rechnen wir unsere 7% XetraGold als Geld zum Cash dazu, liegen wir bei einem relativ hohen Baranteil in Höhe von 26%. Dies entspricht einem Betrag von 8.842 EUR und somit würde uns im Jahr, bei einer Dividendenrendite von 3%, Ausschüttungen in Höhe von 256 EUR. Auf Grund der neuen Bewertungsmatrix haben sich ja Kaufgelegenheiten ergeben, die wir nun gründlich prüfen und dann zuschlagen werden.

Dividende von Four Corners Pty Trust

Nullzins Politik der EZB

Die Entscheidung der EZB die Zinsen auf 0% bzw. sogar negativ zu setzen hat zu gefährlichen Auswirkungen geführt, dessen Folgen der normale Sparer momentan noch gar nicht erfassen kann. Die EZB-Politik der Negativzinsen gefährdet unsere Altersvorsorge, denn die staatlichen und betrieblichen Systeme geraten wegen der Negativzinsen massiv unter Druck und das umlagefinanzierte Rentensystem beginnt zu wackeln. Im internationalen Vergleich ist dieses Rentensystem schwach ausgebaut und schlecht finanziert, da seit jeher die zwei einkommensstarke Gruppen der Beamten und Selbstständigen von Beitragszahlungen und von Leistungen ausgeschlossen sind, denn diese haben eigene Kassen. Die Bürger der ex-DDR wurden nach der Einheit in die Rentenkasse der Bundesrepublik aufgenommen, ohne vorher einbezahlt zu haben. Das hat schlagartig für ein Ungleichgewicht gesorgt. Zusätzlich sind die Reallöhne in Deutschland seit 1994 kaum oder nur schwach angestiegen und dies bedeutet schwach steigende Beitragszahlungen. Als Folge sind heute in diesem umlagefinanzierten Rentensystem bereits rund 30 Prozent der Auszahlungen nicht durch Einzahlungen von Beschäftigten, sondern durch Steuermittel getragen. Durch den demografischen Effekt der geburtenstarken Jahrgänge 1950 bis 1970, welche vom Erwerbstätigen zum Rentner werden, wird in den nächsten zwei Jahren sich die Situation deutlich verschlechtern. Parallel dazu nimmt die Langlebigkeit ungebrochen zu und die geburtenstarke Generation wird älter als jede Generation davor. Aus immer weniger Beitragszahlern werden ab 2020 immer mehr Beitragsempfänger mit immer längeren Bezugslaufzeiten an Rentenzahlungen.

Bei einer solchen Demographie und einer solchen Finanzierungssituation der Rentenversicherung ist eine ergänzende zusätzliche private Altersvorsorge nötig. Es braucht eine starke kollektive und individuelle Ersparnisbildung. Genau diese werden von der Null- und Negativzinspolitik der EZB massiv verhindert. Mit der Ausschaltung des Zinses ist eine Ersparnisbildung nicht mehr gewährleistet und viele auch gut verdienende Erwerbspersonen werden sich noch wundern, wie wenig sie im Alter von ihrer Ersparnis sehen werden. Eine Aufstockung der staatliche Rente durch das Banksparen sowie durch Lebensversicherungen und Pensionskassenguthaben bedeuten bei negativen Zinsen ein Verlustgeschäft . Damit fallen die drei wichtigen Formen der Finanzanlagen für die Altersvorsorge weg und können nur durch Anlagealternativen wie vermietete Immobilien, Aktien oder Realwerte kompensiert werden.

 

 

Nullzins Politik der EZB