Währungsverfall

Technisch gesehen wurde der Euro am 1. Januar 1999 eingeführt, obwohl die Euro-Banknoten und -Münzen erst im Januar 2002 in Umlauf gebracht wurden. Vor kurzem erreichte der Goldpreis in Euro ein neues Allzeithoch. Die landläufige Meinung ist nun, dass Gold teuer geworden ist. Doch wir sehen das anders, denn eine Unze Gold bleibt eine Unze Gold. Gold kann nicht aus dem Hut gezaubert werden, sondern muss arbeits- und kostenintensiv gefördert werden. Daran hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert. Im Januar konnte mit einem Euro 0,13 g Gold erwerben, heute bekommt man für einen Euro nur noch 0,02 g Gold. Damit hat der Euro gegenüber Gold 85% an Wert verloren.

2020-05-05_Verfall EUR

Es ist interessant, den Wert von Währungen gegeneinander zu messen (z.Bsp. USD/EUR, EUR/AUD, CAD/USD etc.), aber wichtiger ist die Kaufkraft der Währungen vor Ort. Das Endziel jedes Wirtschaftsteilnehmers sind Waren und Dienstleistungen. Was für eine Währung wirklich zählt, ist ihre Kaufkraft. Der Chart zeigt uns deutlich, wie der Verfall des EURO als versteckte Inflation uns enteignet. Durch die aktuelle Kreditluftpumpe der EZB wird noch mehr Währung erzeugt, so dass man mit einem weiteren und sogar verstärktem Währungsverfall des Euros rechnen kann. Es bleiben also nur noch Sachwerte übrig um sein Vermögen zu schützen.

Währungsverfall

Leitzinsen

Leitzinsen geben an, unter welchen Bedingungen sich Kreditinstitute bei Noten- und Zentralbanken Geld leihen können. Dadurch können die Währungshüter auf wirtschaftliche Gegebenheiten reagieren, um die Inflation einzudämmen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Der Leitzins in der Eurozone liegt seit 2016 bei 0%, so dass sich Staaten, Banken und Unternehmen ohne Risiko Geld leihen können. Der Risikoparameter Zins wurde somit faktisch abgeschafft und eine gigantische Blase an den Anleihen, Aktien- und Immobilienmärkten geschaffen, welche beim Platzen den größten Crash aller Zeiten auslösen wird. Zudem hat, da der Zins abgeschafft wurde, das Geld keinen Wert mehr. Ich bin mir sicher, unter der neuen EZB-Chefin Lagarde werden wir negative Zinsen sehen. Negativzinsen sind für die Haushaltsdisziplin äußerst kontraproduktiv, denn somit haben die Staaten keinerlei Anreiz, ihre Schulden zu reduzieren. Stattdessen werden sie ihre Verschuldung weiter in die Höhe treiben. Dies ist insbesondere in Italien zu beobachten. Selbst die Zinssätze der Problem- und Pleiteländer wie Frankreich, Italien und Spanien gehen immer weiter Richtung null. Italien mit einer Industrieproduktion auf dem Niveau von vor 30 Jahren und einer Rekordverschuldung in Höhe von 2,4 Billionen EUR (2.400.000.000.000 EUR) kann sich noch immer unfassbar günstig verschulden. Mit 138% Staatsverschuldung vom BIP hat man die gemeinsam vereinbarten Maastricht Kriterien (maximal 60% Verschuldung) weit hinter sich gelassen und aus dem Vertragsbrüchen ist eine schlechte Gewohnheit geworden. Das faktisch bankrotte Griechenland kann sich sogar günstiger verschulden als die USA. Viele Anleihen der Länder Südeuropas tendieren deutlich unter der Inflationsrate. Österreich ist momentan Spitzenreiter: Für eine 100-jährige Anleihe bekommt man momentan 0,85% Zins. Das heißt, abzüglich der Inflation ist man mit circa -1% negativ verzinst und verliert Geld. All das ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn.

Den Negativzinsen könnte der Bürger durch Halten von Bargeld ausweichen, doch auch hier hat sich Frau Lagard schon beim IWF was ausgedacht. Da ein Bargeldverbot politisch nicht so gut ankommt, wurde eine Methode entwickelt den Bürger beim Giral- und Bargeld gleichzeitig abzukassieren. Die Geldmenge wird in die zwei Parallelwährungen Bargeld und elektronisches Geld (Buchgeld; Sicht- und Spareinlagen) unterteilt. Auf das Buchgeld fallen dann Negativzinsen an. Gleichzeitig soll das Bargeld einen bestimmten Umrechnungskurs gegenüber dem Buchgeld bekommen. Der Umtauschkurs wird so festgelegt sein, dass das Halten von Bargeld immer exakt genauso unattraktiv ist, als würde man das Geld auf dem Konto belassen. Bei einem Negativzins von beispielsweise -5% würde Bargeld pro Jahr um 5% gegenüber den Einlagen abgewertet werden. Nach einem Jahr ist dann 1 EUR Bargeld eben nur noch 0,95 EUR elektronisches Geld wert. Somit ist es vollkommen egal, ob man Bargeld hält oder das Geld auf dem Konto lässt. All dies klingt heute noch abstrus. Im Zuge der nächsten Krise wird uns dann dieser Wahnsinn als alternativlos verkauft, um den Euro und die EU und folglich Europa zu retten. Dann bleibt dem Sparer nur noch die Flucht in mobile Sachwerte wie beispielsweise Edelmetalle. Die Krise wird jemand bezahlen müssen und das sind wir als Bürgen der staatlichen Schulden.

2019-10-26_Leitzinsen

 

Leitzinsen

Gold und Geld

Durch den Negativzins blähen sich die Anleihemärkte immer weiter auf und viele Länder versuchen mit ihrer Abwertung der Währung einen wirtschaftlichen Vorteil zu bekommen. Damit verfällt der Wert des Geldes, was besonders am Goldpreis zu sehen ist. Gold hat die Eigenschaften von Geld und ist aber mit einem Sachwert hinterlegt, denn eine Unze Gold beinhalten immer 31,10 g Gold. Ein Papier mit dem Aufdruck 100 EUR ist aber immer nur soviel Wert wie das Papier und nicht wie der Aufdruck. Gold sollte also nie in einer Währung bemessen werden, sondern immer in Gramm oder Unzen. Wird eine Währung dagegen in Gold gemessen, bekommen wir ein klares Bild vom Wertverfall dieser Währung.

Schauen wir uns die Tabelle an, so stellen wir fest, es ist nicht das Gold das an Wert verloren hat, sondern das Papiergeld. Merke: 1 Unze Gold, bleibt 1 Unze Gold.

1 Unze Gold 1971 2019 Wertverlust der Währung
USA 35 USD 1440 USD 98%
UK 15 GBP 1186 GBP 99%
EU-EZ 65 EUR 1297 EUR 95%
Schweiz 148 CHF 1414 CHF 90%

Die Rechnung lautet:
((Wert 1971 / Wert 2019) – 1) x 100 = (( 35 USD / 1440 USD) – 1) x 100 = – 97,56%

Gold und Geld

Gold-Silber-Ratio

Das Gold-Silber-Verhältnis war bisher immer einer der verlässlichsten technischen Indikatoren für den Kauf von Silber, wenn das Verhältnis über 80 steigt. Das Gold-Silber-Verhältnis ist jetzt über 85 angestiegen, was dem höchsten Niveau dieses gesamten 18-Monats-Index entspricht. Tatsächlich muss man 27 Jahre bis 1991 zurückgehen, damit das Verhältnis höher ist als heute. Erstaunlicherweise ist die Quote derzeit höher als in den Tiefen der Finanzkrise 2008/09 (in der folgenden Grafik eingekreist).

2019-05-18_gold-silver-ratio

Das Gold-Silber-Verhältnis ist ein starkes Handelssignal, mit dessen Hilfe Kauf- oder Verkaufschancen im Edelmetallsektor identifiziert werden können. Das Verhältnis gibt die Anzahl der Silberunzen an, die erforderlich sind, um eine Unze Gold zu kaufen. Es mag einfach klingen, aber dieses Verhältnis ist stärker, als es auf den ersten Blick erscheint. Das Verhältnis von Silber zu Gold in der Erdkruste beträgt 17,5 : 1. In der Römerzeit wurde das Preisverhältnis auf 12 : 1 festgelegt. 1792 wurde das Gold / Silber-Preisverhältnis in den Vereinigten Staaten gesetzlich auf 15 : 1 festgelegt, was bedeutete, dass man für eine Feinunze Gold genau 15 Feinunzen an Silber bekam; 1803 wurde in Frankreich ein Verhältnis von 15,5 : 1 festgelegt. Das durchschnittliche Gold- / Silberpreisverhältnis im 20. Jahrhundert betrug jedoch 47 : 1. In den letzten 20 Jahren lag das Verhältnis durchschnittlich bei 60 : 1. Damit ist die aktuelle Quote von 85 historisch sehr hoch und liegt fast 60% über dem 20-Jahres-Durchschnitt. Das Verhältnis signalisiert, dass Silber zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu Gold extrem unterbewertet ist. Gold und Silber sind echtes Geld und wer sein Papiergeld umwandeln will, kauft heute auf Grund des Gold-Silber-Verhältnis eher Silber als Gold. Wer keine Silbermünzen lagern will, der sollte sich nach physisch besicherten Silber ETF’s umschauen – z.B. iShares Silver Trust (WKN: A0JMD6).

Gold-Silber-Ratio

Gold ist jetzt ein „Tier 1 Asset“

Der 29. März war ein sehr wichtiges Datum im Bankenwesen, denn seit diesem Tag (Basel III Abkommen) wird Gold als Klasse-1-Vermögenswert (Tier 1 asset) anerkannt und somit auf eine Stufe mit Bargeld gestellt. Bislang war Gold nur ein Klasse-3-Vermögenswert (Tier 3) dessen Wert im Bereich Bankensolvenz mit 50% festgelegt wurde. Physische Gold wurde also als risikoreicher eingestuft als Bargeld, was natürlich eine vollkommen lächerliche Vorstellung ist, wenn man weiß, dass Papiergeld oder Fiat-Währungen mit der Zeit immer gegen ihren inneren Wert von null tendieren. Der World Gold Council weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Banken bereits jetzt mit Gold die Schwankungen und Risiken ihrer Portfolios bei verbessernden risikoadjustierten Renditen besser abfedern können. Manche spekulieren darauf, dass die Aufwertung von Gold zum Klasse-1-Vermögenswert große Bedeutung für den Goldpreis haben wird. Einige Marktbeobachter denken sogar, dass dies den Beginn einer neuen Ära markieren wird, in der Gold erneut eine Deckungsfunktion für Währungen oder SZR (Sonderziehungsrechte) zukommt. Das würde natürlich voraussetzen, dass Gold im Verhältnis zum Dollar erheblich aufgewertet werden müsste, damit eine ausreichende Deckung für die ausstehenden Schulden erreicht werden kann.

Allen Spekulationen zum Trotz, setzen wir seither auf Edelmetalle als Sachwerte. Physisches Gold und Silber kann man nicht beliebig vermehren und sie besitzen die Eigenschaften von echtem Geld. Damit ein Gegenstand die Funktionen des Geldes übernehmen kann, muss es vorher folgende Eigenschaften erfüllen.

  1. Knappheit,
  2. Haltbarkeit,
  3. Teilbarkeit,
  4. Transportfähigkeit und
  5. Allgemeine Akzeptanz.

Knappheit bedeutet, dass das Gut, was die Funktionen des Geldes übernimmt, begrenzt ist und nicht durch jeden beliebig vermehrbar ist. (Beispiel: Giralgeld, Papiergeld, Sand oder Steine erfüllen es nicht, besondere Steine, wie Diamanten erfüllen es schon.)
Haltbarkeit bedeutet, dass das Gut auch nach Jahren noch seine ursprünglichen Eigenschaften hat und nicht veränderbar ist. (Beispiel: Tomaten oder andere verderbliche Ware erfüllen es nicht, Gold oder Silber schon.)
Teilbarkeit bedeutet, dass das Gut trotz einer Teilbarkeit, seine ursprünglichen Eigenschaften nicht verliert. (Beispiel: Vieh erfüllt es nicht, Gold, Silber oder Diamanten schon.)
Transportfähig bedeutet, dass das Gut von einem zum anderen Ort, mit wenig Aufwand, bewegt werden kann. (Beispiel:  Grundstücke oder Gebäude erfüllen es nicht, Vieh, Salz, Muscheln oder Gold schon.)
Allgemeine Akzeptanz bedeutet, dass das Gut von allen Teilnehmern anerkannt ist und als Tauschobjekt zustimmung findet. (Beispiel:  Zigaretten haben heutzutage kaum eine Chance, direkt nach dem 2. Weltkrieg dagegen schon.)

Aber Achtung: Zertifikate oder Derivate auf Edelmetalle sind nur Papierwerte, denn diese sind nicht mit den entsprechenden Sachwerten hinterlegt. Es gibt aber speziell für Gold und Silber sogenannte physische Exchange Traded Commodities, kurz ETCs genannt. Diese haben im Gegensatz zu den synthetischen ETF’s auf Edelmetalle, als Sicherheit physische Gold- oder Silberbarren im Tresor eines Treuhänders hinterlegt und dadurch wird das Emittentenrisiko bei physischen ETCs eliminiert.

Gold zieht die Menschen seit jeher in seinen Bann und galt schon immer als Zeichen von Reichtum und Schönheit. Das beweisen nicht zuletzt die zahlreichen historischen Grabbeigaben, die nach Jahrtausenden immer wieder zu Tage treten und ihren inneren Wert auch nach dieser langen Zeit behalten haben. Die Beliebtheit des Edelmetalls basierte in der Vergangenheit auch auf seinen guten Verarbeitungseigenschaften für die Herstellung von Schmuck oder Münzen. Zudem ist es nicht anfällig für Korrosion. Das seltene Vorkommen von Gold schafft außerdem eine einzigartige Wertigkeit. Seit Jahrtausenden bauen wir Gold ab – von den Abenteurern im Goldrausch des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen hochtechnisierten Schürfen in den Großminen Südafrikas oder Südamerikas. Dennoch: Würden wir sämtliches heute auf der Welt verfügbare Gold einschmelzen und daraus einen Würfel gießen, wäre dieser nur 21 Kubikmeter (2,76m x 2,76m x 2,76m) groß. Diese Knappheit in Kombination mit der Beliebtheit des Edelmetalls macht es zu einer Wertanlage, die bereits viele Währungen, Regierungen und sogar Zivilisationen überlebt hat.

 

 

Gold ist jetzt ein „Tier 1 Asset“

Gold und die Steuer

Der volatile Anlagemarkt weckt das Bedürfnis nach Sicherheit und Gold feiert ein Comeback als Rettungsanker. Die Amerikaner machen extreme Defizite, die nächsten Jahre jedes Jahr über eine Billion USD und das bei Hochkonjunktur. Die US-Realzinsen, also Zinsen abzüglich Inflation, scheinen auf absehbare Zeit zu fallen oder zumindest niedrig zu bleiben. Die Anleger sorgen sich um die Weltkonjunktur und wegen der Kurseinbrüchen an den globalen Börsen sind Edelmetalle bei Investoren wieder in den Fokus gerückt. Eine Depotabsicherung mit Gold wird wieder stärker nachgefragt.

Auch steuerlich ist Gold priviligiert, denn grundsätzlich sind Wertgewinne bei physischen Edelmetallen nach einem Jahr Haltefrist steuerbefreit, und zwar unabhängig von der Menge. Die gleiche Regelung gilt für Anleger, die sich statt für physisches Gold für Indexfonds auf den Goldpreis, sogenannte Exchange Traded Commodities (ETC), entscheiden. Das gilt allerdings nur dann, wenn diese ETCs den Anlegern einen Anspruch auf eine Auslieferung des Edelmetalls bieten. Dazu zählen etwa Xetra-Gold von der Deutschen Börse oder Euwax-Gold von der Börse Stuttgart. Wer mit Finanzinstrumenten wie Zertifikaten auf den Goldpreis oder mit einem Indexfonds auf Goldminen-Aktien setzt, genießt keine Steuerbefreiung. Bei Erträgen aus diesen Anlageprodukten fällt die Abgeltungsteuer an.

Bei physischen Gold kommt schon beim Einkauf ein steuerlicher Vorteil zum Tragen: Seit 1993 ist Gold, das zur Kapitalanlage verwendet wird, von der Mehrwertsteuer befreit. Dazu zählen neben Barren auch Münzen wie der Maple Leaf, der Krügerrand, China Panda oder der Wiener Philharmoniker.

Wir halten seit März 2015 und mit Zukäufen im Februar und Juli 2016 eine ca. 4%ige Position an Xetra-Gold als Absicherung gegen Wirtschaftskrisen. Wir liegen aktuell sogar bei einem Buchgewinn von +3,2%. Was uns ermutigt die Position zu halten ist die Tatsache, dass Zentralbanken im vergangenen Jahr so viel Gold gekauft haben, wie zuletzt vor einem halben Jahrhundert. Das meldet der World Gold Council (WGC) im Rahmen seines aktuellen Marktberichts. Demnach haben die Währungshüter weltweit ihre Goldreserven im Zeitraum 2018 um 651,5 Tonnen ausgebaut. Im Bericht heißt es, es handelte sich um die höchsten jährlichen Nettokäufe in diesem Sektor seit Aufgabe des Goldstandards im Jahr 1971. Gleichzeitig seien es die zweithöchsten Zentralbank-Käufe an Gold gewesen seit Beginn der Aufzeichnungen. Gegenüber Vorjahr gab es einen Anstieg um 74%. Für 2017 waren seinerzeit lediglich 374,8 Tonnen Gold gemeldet worden. Wissen die Zentralbanken mehr als die Allgemeinheit?

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC Chart
Kursanbieter: L&S RT

Gold und die Steuer

Zahlungsmittel

Im Artikel 10 der amerikanischen Verfassung vom 17.09.1787 steht folgendes: „Kein Einzelstaat darf einem Vertrag, Bündnis oder einer Konföderation beitreten, Kaperbriefe ausstellen, Münzen prägen, Banknoten ausgeben, etwas anderes als Gold- oder Silbermünzen zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklären, ….“

Seit Einführung der US-Verfassung wurden Gold- oder Silbermünzen als Zahlungsmittel akzeptiert und 35 USD konnten auf der Bank in eine Feinunze Gold umgetauscht werden. Am 15.08.1971 wurde der Grundstein für das heutige ungedeckte Papier- und Giralgeldsystem gelegt. Der damalige US-Präsident Richard Nixon hob an diesem Tag die Goldbindung des Dollar auf, eigentlich ein Verstoß gegen die Verfassung. Nixon begründete den drastischen Schritt mit Spekulationen gegen die USA. In Wirklichkeit hatten sich die USA durch die Kriege in Korea und Vietnam finanziell überhoben und zu viele Dollar zur Kriegsfinanzierung in Umlauf gebracht und das Vertrauen in die Leitwährung schwand. Weltweit tauschten die Notenbanken ihre Dollarreserven in Gold, vor allem Frankreich fuhr mit Containern vor. Langfristig drohte der Ausverkauf der US-Goldreserven, so dass Nixon die Notbremse ziehen musste. Zwei Jahre nach der schicksalhaften Trennung vom Gold wurden dann sämtliche Wechselkurse zum Dollar freigegeben. Von diesem Zeitpunkt an war die Weltleitwährung Dollar nur mehr eine Papierwährung, die beliebig vermehrt werden konnte. Für das gesamte Geldsystem hatte das tief greifende Konsequenzen. Der Wert der Devisen war nicht mehr an einen festen Anker gekoppelt. Die Notenbanker hatten plötzlich freie Hand bei ihrer Geldpolitik. Etwa der EZB: In Zeiten des Goldstandards wäre es nicht so einfach gewesen, mal eben 22 Milliarden Euro zu drucken und damit italienische und spanische Staatsanleihen aufzukaufen. Mit der Aufhebung der Regelbildung wurde das Finanzsystem erheblich destabilisiert. Staaten konnten seither weitgehend ungehindert Schulden auftürmen. Die Schuldenquote, also der Wert der Verbindlichkeiten gemessen an der Wirtschaftsleistung, kletterte seit 1990 etwa in Deutschland von 41% auf über 64%. In den USA verdoppelte sie sich fast von 58% auf inzwischen über 108%. In Japan stieg die Schuldenquote gar von rund 67% auf aktuell über 236%. Damit nicht genug, jede Krise wurde mehr oder weniger durch das Anwerfen der Gelddruckmaschine beseitigt. Die Folgen bekommen auch Anleger und Verbraucher durch eine sinkende Kaufkraft zu spüren. Denn der Wert der Währungen wurde durch die Aufhebung der Regelbindung systematisch unterwandert. Seit 1971 hat der Dollar gegenüber dem Gold 97% an Wert eingebüßt.

2018-11-14_Gold-Papiergeld

Das obige Diagramm zeigt das Verhältnis des Goldpreises zur angepassten Notenbankgeldmenge seit 1918. Die monetäre Basis entspricht in etwa der Größe der Federal Reserve-Bilanz, die den Grad der Neugeldschöpfung angibt, die zur Verhinderung einer Deflation erforderlich ist. Das Verhältnis war stabil bis zum Eintritt der USA in den zweiten Weltkrieg. Dann erhöhte sich die Geldmenge (das Verhältnis Gold zur Geldmenge sinkt) bis zur Aufhebung der Goldbindung des USD. Das Verhältnis passte sich durch einen stark steigenden Goldpreis (von 250 USD auf 2.125 USD pro Unze Gold = +750%)  innerhalb von nur 10 Jahren wieder an. Seit dem Peak um 1980 sinkt das Verhältnis wieder, bis auf den zweiten Ausschlag nach oben im Finanzkrisenjahr 2008. Momentan ist der Goldpreis immens gedrückt und hat ein 15faches Aufwärtspotential zur im Umlauf befindlichen Geldmenge. Beim heutigen Unzenpreis von ca. 1.210 USD entspräche eine solche Anpassung einem Preis von 18.150 USD pro Unze Gold. Jetzt wird auch verständlich warum die Zentralbanken von China, Russland und Indien so massiv Gold kaufen. Die Länder wollen ihre Devisenreserven gegen einen Dollarverfall absichern.
Für uns ist Gold und Silber noch immer das wahre Geld, alles andere sind nur Währungen, die zum echten Geld hin schwanken. Gold dient uns auch als Versicherung zu diesen Währungsschwankungen, denn eine Unze Gold bleibt immer eine Unze Gold. Das zweite Standbein in der Vermögenssicherung sind dann Sachwerte, wie vermietete Immobilien und direkte Beteiligungen an wertvollen Unternehmen über Aktien.

Zahlungsmittel

Der sichere Hafen

Wenn turbulente Zeiten oder Wirtschaftskrisen vor der Tür stehen, stellt sich immer wieder die Frage, was der ultimative sichere Hafen für das eigene Vermögen ist. Für mich sind Edelmetalle in Krisenzeiten der entscheidende Rettungsanker – sowohl für Einzelpersonen und Familien, als auch für ganze Wirtschaftsräume, denn Gold besitzt einen inneren Wert. Es ist ein sehr seltenes Edelmetall mit begrenztem Angebot und sein Abbau und seine Aufbereitung ist aufwendig und teuer. Aus diesem Grund wird der Goldpreis nie auf Null fallen. Es ist zudem schwierig Gold zu fälschen oder auf künstliche Weise herzustellen. Physisches Gold ist darüber hinaus ein Asset ohne Gegenparteirisiko, wenn man es in Form von Münzen oder Barren besitzen. Echtes Gold ist keine bloße Forderung, die man gegenüber einer anderen Person, einem Unternehmen oder einer Institution hat. Es besteht somit keinerlei Ausfallrisiko. Außerdem können Notenbanken und Regierungen das Edelmetall weder herausgeben, noch können sie das Goldangebot erhöhen oder verringern. Physisches Gold behält seine Kaufkraft auch auf lange Sicht – ganz im Gegensatz zu den Fiatwährungen, die von den Zentralbanken herausgegeben werden und den Großteil ihrer Kaufkraft im Zeitverlauf einbüßen. Anders gesagt bietet Gold eine großartige Absicherung gegen Inflation, da sein Preis mit steigenden Inflationsraten ebenfalls nach oben klettert. Der Goldpreis reagiert sogar auf die erwartete Inflation und wird daher manchmal als Inflationsbarometer bezeichnet. Auch die Zentralbanken beobachten den Goldkurs mit Argusaugen, da er künftige Inflation signalisiert. Der Preis von Gold mag zwar in EUR oder USD schwanken, doch der innere Wert bleibt relativ stabil – eine Unze Gold bleibt eine Unze Gold.

Immer wieder höre ich in den Diskussionen über werterhaltende Assets das Argument, das man „Gold nicht essen könne“. Diese Bemerkung beruht offenbar auf der Tatsache, dass Gold kein Ersatz für Brot ist, falls es im Rahmen einer ernsten Finanz- oder Währungskrise zu Lebensmittelknappheiten kommt. Das ist aber faktisch falsch, denn Gold kann man nämlich essen und auch trinken, aber als inhärentes Metall halt nicht verdauen. Somit ist die Behauptung, man könne Gold nicht essen, streng genommen nicht richtig. 2018-01-13_Essbares GoldDie Lieblingsassets der Wall-Street-Profis kann man erst recht nicht essen. Stellen dir vor wie es wäre, auf Anleihen, Banknoten, Aktien- oder Anleihezertifikate herumzukauen. Die Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin eignen sich noch schlechter als Nahrung. Kunstgegenstände, Antiquitäten, Immobilien oder Oldtimer sind leider wenig bekömmlich, die einzige Ausnahme wäre vielleicht die Investitionen in eine exklusive Weinsammlungen, die man prinzipiell trinken könnte, doch dann wäre das Investment vernichtet.

Somit treten bei Kriegen und gesellschaftlichen Umbrüchen die Vorzüge des gelben Metalls in den Vordergrund. Da Gold eine hohe Wertdichte besitzt, ermöglicht es den diskreten Transport von persönlichem Vermögen über Grenzen und Frontlinien hinweg und durch Konfliktgebiete hindurch. Selbst in krisengeschüttelten Wirtschaftsräumen, in denen die lokale Papierwährung wertlos geworden ist, kann Gold problemlos als Tauschmittel verwendet werden. Sogar das Militär stattet seine Elitetruppen für Einsätze in Krisengebieten mit Goldmünzen aus – ein weiterer Beweis für die Vorteile, die das Edelmetall bei Währungskrisen oder beim Zusammenbruch der lokalen Wirtschaft bietet.

Der sichere Hafen

Xetra-Gold

Der Preis von Xetra-Gold ist von knapp 39 EUR/g auf 36 EUR/g gefallen. Der Goldpreis pro Unze liegt momentan bei 1.226 USD. Die Antwort zum inneren Wertes von Gold, müssen wir uns über die Förderkosten pro Unze Gold herleiten, denen eine Funktion als Preisuntergrenze nachgesagt wird.  Im dritten Quartal 2016 lagen die „all-in sustaining costs“ der großen Goldminenkonzerne Barrick, Goldcorp und Newmont bei etwa 800 USD je Feinunze. Der Branchenprimus Barrick hatte sogar nur rund 700 USD als Kosten ausgewiesen. Lediglich rund 5% der derzeit in Betrieb befindlichen Minen habe Förderkosten, die über 1.200 USD je Feinunze betragen, womit sie zumindest aktuell unwirtschaftlich arbeiten. Es gibt dagegen eine ganze Reihe von Minen, die bereits ab 500 USD je Feinunze das Gold aus dem Erdboden holen können. Der Goldpreis notiert demnach oberhalb der Gestehungsaufwendungen, womit zumindest theoretisch noch einiger Platz nach unten vorhanden wäre. 

Gold ist ein Grundelement und kann nicht hergestellt werden. Deshalb ist es ein knappes Element und Menschen verwenden seit Jahrhunderten Gold als Geld. Neben dem echten oder auch physischen Gold, exisitiert auch die Welt des Papier-Goldes. Dies sind all die virtuellen Goldprodukte, die als eine Art Derivat von physischem Gold bestehen. Dazu gehören Swaps, Optionsscheine, Optionen, Futures und Exchange Traded Funds. Der Markt für Papier-Gold ist in etwa 100-mal größer als der tatsächliche physische Markt. Dies führt dazu, dass der Papier-Gold Markt einen enormen Einfluss auf den Goldpreis auf kurzfristiger Basis haben kann. Der Preisfindungsmechanismus basiert dann nicht mehr auf der Basis von Angebot und Nachfrage eines reellen Produktes. Da besteht viel Platz für Manipulation und Spekulation.

Goldpreis Rohstoff

Goldpreis Rohstoff Chart
Kursanbieter: FXCM

Xetra-Gold

XetraGold auf 10% Depotanteil erhöht

Auf Grund der Unsicherheit bei den Finanzwerten haben wir gestern den Anteil an Gold in unserem Depot mit dem Zukauf an XetraGold-Anteilen erhöht. Unser Depot ist nun zu 10% mit Gold gedeckt und dies soll als eine Absicherung gegen einen Finanzcrash und als Inflationsschutz dienen. Da Gold echtes Geld ist, wird deshalb Gold dem Cashanteil gleichgestellt. Damit beträgt der Bargeldanteil im Depot weiterhin gute 25%.

2016-07-30_Branchen

Die Schieflage der italienischen Banken ist noch nicht ausgestanden und auch hier im Lande schwanken die Banken. So teilte die Deutsche Bank kürzlich einen Ergebnisrückgang um 98% mit und auch bei der Commerzbank sank der Ertrag um ein Drittel. Deutschlands große Banken haben nicht ein Problem, sie haben viele. Einerseits macht ihnen die harte Regulierung durch die Politik das Geschäft schwer. Höhere Eigenkapitalquoten, härtere Anforderungen in vielen Geschäftsbereichen, die Niedrigzinspolitik der EZB. Für eine europäische Bank sind die Zeiten schwierig geworden und es wird befürchtet, dass Großbanken demnächst frisches Eigenkapital brauchen um ihre Eigenkapitalquoten wieder auf das nötige Maß aufzupeppen.

XetraGold auf 10% Depotanteil erhöht