Insiderwissen

Dr. Markus Krall ist meines Erachtens einer der wenigen, der mit dem Durchblick eines Insiders in die Öffentlichkeit geht und die Zusammenhänge, die sich da zusammen brauen, übersichtlich darstellt. Natürlich ist klar, keiner kann die Zukunft vorhersagen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass plötzlich Dinge, die in der Geschichte noch nie funktioniert haben, plötzlich funktionieren sollen, schätze ich auch als sehr unwahrscheinlich ein. Größter Irrtum bei Investoren ist der Satz: „Diesmal ist alles anders, dieses Mal kann es gar nicht so schlimm werden wie beim letzten Mal.!“. Denn, wann immer es in der Geschichte der Menschheit zu Krisen kam, diese oder ähnliche Sätze waren jedes Mal zu hören. Genauso wie unsere physische Welt den Gesetzen der Physik unterliegt, unterliegt die Wirtschaft und die Finanzwirtschaft bestimmten ökonomischen Grundgesetzen. Diese Gesetze zu beugen oder zu ignorieren funktioniert nur für eine bestimmte Zeit, dann aber entlädt sich die Spannung und es normalisiert sich das Ganze wieder. Der heutige Unterschied ist, dass sich gleich mehrere Spannungen (Schulden-, Immobilien-, Aktien- und Bondblase) gebildet haben, deren Entladungen ein vielfaches an Schäden hinterlassen wird als das bisher erlebte. Als Investoren sollte man immer das Risiko in seinen Anlageentscheidungen abwägen. Der hervorragende Vortrag von Dr. Markus Krall zählt meines Erachtens deshalb zur Pflichtlektüre für jeden Value-Investor. Nehmt euch eine Stunde Zeit, sie wird gut investiert sein.

Insiderwissen

Der sichere Hafen

Wenn turbulente Zeiten oder Wirtschaftskrisen vor der Tür stehen, stellt sich immer wieder die Frage, was der ultimative sichere Hafen für das eigene Vermögen ist. Für mich sind Edelmetalle in Krisenzeiten der entscheidende Rettungsanker – sowohl für Einzelpersonen und Familien, als auch für ganze Wirtschaftsräume, denn Gold besitzt einen inneren Wert. Es ist ein sehr seltenes Edelmetall mit begrenztem Angebot und sein Abbau und seine Aufbereitung ist aufwendig und teuer. Aus diesem Grund wird der Goldpreis nie auf Null fallen. Es ist zudem schwierig Gold zu fälschen oder auf künstliche Weise herzustellen. Physisches Gold ist darüber hinaus ein Asset ohne Gegenparteirisiko, wenn man es in Form von Münzen oder Barren besitzen. Echtes Gold ist keine bloße Forderung, die man gegenüber einer anderen Person, einem Unternehmen oder einer Institution hat. Es besteht somit keinerlei Ausfallrisiko. Außerdem können Notenbanken und Regierungen das Edelmetall weder herausgeben, noch können sie das Goldangebot erhöhen oder verringern. Physisches Gold behält seine Kaufkraft auch auf lange Sicht – ganz im Gegensatz zu den Fiatwährungen, die von den Zentralbanken herausgegeben werden und den Großteil ihrer Kaufkraft im Zeitverlauf einbüßen. Anders gesagt bietet Gold eine großartige Absicherung gegen Inflation, da sein Preis mit steigenden Inflationsraten ebenfalls nach oben klettert. Der Goldpreis reagiert sogar auf die erwartete Inflation und wird daher manchmal als Inflationsbarometer bezeichnet. Auch die Zentralbanken beobachten den Goldkurs mit Argusaugen, da er künftige Inflation signalisiert. Der Preis von Gold mag zwar in EUR oder USD schwanken, doch der innere Wert bleibt relativ stabil – eine Unze Gold bleibt eine Unze Gold.

Immer wieder höre ich in den Diskussionen über werterhaltende Assets das Argument, das man „Gold nicht essen könne“. Diese Bemerkung beruht offenbar auf der Tatsache, dass Gold kein Ersatz für Brot ist, falls es im Rahmen einer ernsten Finanz- oder Währungskrise zu Lebensmittelknappheiten kommt. Das ist aber faktisch falsch, denn Gold kann man nämlich essen und auch trinken, aber als inhärentes Metall halt nicht verdauen. Somit ist die Behauptung, man könne Gold nicht essen, streng genommen nicht richtig. 2018-01-13_Essbares GoldDie Lieblingsassets der Wall-Street-Profis kann man erst recht nicht essen. Stellen dir vor wie es wäre, auf Anleihen, Banknoten, Aktien- oder Anleihezertifikate herumzukauen. Die Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin eignen sich noch schlechter als Nahrung. Kunstgegenstände, Antiquitäten, Immobilien oder Oldtimer sind leider wenig bekömmlich, die einzige Ausnahme wäre vielleicht die Investitionen in eine exklusive Weinsammlungen, die man prinzipiell trinken könnte, doch dann wäre das Investment vernichtet.

Somit treten bei Kriegen und gesellschaftlichen Umbrüchen die Vorzüge des gelben Metalls in den Vordergrund. Da Gold eine hohe Wertdichte besitzt, ermöglicht es den diskreten Transport von persönlichem Vermögen über Grenzen und Frontlinien hinweg und durch Konfliktgebiete hindurch. Selbst in krisengeschüttelten Wirtschaftsräumen, in denen die lokale Papierwährung wertlos geworden ist, kann Gold problemlos als Tauschmittel verwendet werden. Sogar das Militär stattet seine Elitetruppen für Einsätze in Krisengebieten mit Goldmünzen aus – ein weiterer Beweis für die Vorteile, die das Edelmetall bei Währungskrisen oder beim Zusammenbruch der lokalen Wirtschaft bietet.

Der sichere Hafen

Stand der Weltschulden

Gemäss einer neuen Studie des IWF (Internationalen Währungsfonds)  betrug das globale Volumen aller ausstehenden Schulden von privaten Haushalten, Unternehmen (ohne Banken und Versicherungen) und Staaten 152.000.000.000.000 = 152 Billionen USD. Damit entfallen auf jeden Menschen der auf der Erde lebt 20.000 USD. Nie zuvor in der Geschichte lastete auf der Weltwirtschaft ein höherer Schuldenberg als heute. Dieser historische Schuldenrekord entspricht derzeit gut 225% des Weltbruttoinlandprodukts.

Wenn in den Medien von Schulden gesprochen wird, dann drehen sich die Schlagzeilen meist um die Staatsschulden: Griechenland, Italien, Portugal und auch Frankreich oder Japan bewegen die Gemüter. Laut der Graphik im IWF-Report sind seit 2008 die zwei Länder USA und China mit eines der größten Schuldentreiber. Die blaue Linie ist die gesamte Weltverschuldung und die rot gestrichtelte sind alle Länder ohne USA und China. Je größer der Abstand der beiden Linien voneinander, desto höher der Schuldenanteil von USA und China am Weltschuldenstand.

2016-10-09_weltschulden

Ein andere Aussage aus dem Bericht besagt, dass die privaten Schulden in den Industrieländern mit ca. 200% des BIP massiv höher sind, als die Staatsschulden mit rund 80% des BIP. Für die IWF-Ökonomen ist klar, dass nicht das Niveau der Staatsschulden primär Anlass zu Sorgen geben, sondern ein rascher und kräftiger Anstieg der Schulden im Privatsektor. Denn steigen die Schulden der privaten Haushalte und/oder Unternehmen stark an, kann das ein Warnsignal für eine bevorstehende Finanzkrise sein. Der Grund ist, werden hoch verschuldete private Haushalte und Unternehmen von einer Rezession getroffen, brechen oft ihre Einnahmen weg. Ihr Einkommen reicht nicht mehr aus, die Schulden zu bedienen. Die Wirtschaft leidet dann unter einem Schuldenübergang, und wenn die Haushalte und Unternehmen alle gleichzeitig beginnen, ihre Bilanzen zu sanieren und Schulden abzubauen (Deleveraging), bricht weitere Nachfrage in der betreffenden Volkswirtschaft weg und dies führt die Rezession zu einer Depression.

Stand der Weltschulden

XetraGold auf 10% Depotanteil erhöht

Auf Grund der Unsicherheit bei den Finanzwerten haben wir gestern den Anteil an Gold in unserem Depot mit dem Zukauf an XetraGold-Anteilen erhöht. Unser Depot ist nun zu 10% mit Gold gedeckt und dies soll als eine Absicherung gegen einen Finanzcrash und als Inflationsschutz dienen. Da Gold echtes Geld ist, wird deshalb Gold dem Cashanteil gleichgestellt. Damit beträgt der Bargeldanteil im Depot weiterhin gute 25%.

2016-07-30_Branchen

Die Schieflage der italienischen Banken ist noch nicht ausgestanden und auch hier im Lande schwanken die Banken. So teilte die Deutsche Bank kürzlich einen Ergebnisrückgang um 98% mit und auch bei der Commerzbank sank der Ertrag um ein Drittel. Deutschlands große Banken haben nicht ein Problem, sie haben viele. Einerseits macht ihnen die harte Regulierung durch die Politik das Geschäft schwer. Höhere Eigenkapitalquoten, härtere Anforderungen in vielen Geschäftsbereichen, die Niedrigzinspolitik der EZB. Für eine europäische Bank sind die Zeiten schwierig geworden und es wird befürchtet, dass Großbanken demnächst frisches Eigenkapital brauchen um ihre Eigenkapitalquoten wieder auf das nötige Maß aufzupeppen.

XetraGold auf 10% Depotanteil erhöht

Inside Job

Der Dokumentarfilm mit dem Titel „Inside Job“ analysiert die Ursachen des globalen Finanzcrash von 2008 in einer schonungslosen Art in der zu erkennen ist, wie Wall Street und die US-Regierung gemeinsame Sache machten. Ich kann nur empfehlen sich diesen Film anzusehen, denn jeder sollte wirklich wissen, wer die letzte Finanzkrise verschuldet hat und zweifellos die nächste Krise verschulden wird. Passendes Datum dazu, wäre eigentlich der vergangene Freitag der 13te gewesen, denn der Film „Inside Job“ ist der ultimative Horrorfilm, voller gruseliger Schurken und tragischer Helden und der deprimierenden Erkennntis, die Lumpen kamen ungestraft davon und sackten sogar noch neunstellige „Abfindungen“ ein. Und so spekuliert sich eine konsolidierte Wall Street der nächsten Blase entgegen, siehe Blogeintrag von gestern.

Hier der Trailer des preisgekrönten Films „Inside Job“ vom Filmemacher Charles Ferguson.

Inside Job

Erhöhte Gefahr an Kreditausfällen

Wegen der Schwäche der Öl- und Gasindustrie in USA meldet die US-Großbank Wells Fargo ein Ansteigen der bedenklichen Kredite. Ende 2015 wurden Kredite im Volumen von 18.5 Milliarden USD als zweifelhaft eingestuft, nun liegen diese bei 30 Milliarden USD, was schon 62% der Dahrlehen in diesem Industriezweig beträgt. Auch bei der US Großbank JP Morgan Bank haben sich diese bedenklichen Kredite auf ein Volumen von 21,2 Milliarden USD angehäuft. Wegen des Ölpreisverfalls hat eine gewaltige Pleitewelle die Branche erfasst. Vor allem Unternehmen, die mit der kostspieligen Fracking-Technik aus Schiefergestein Öl fördern, haben Probleme, ihre Rechnungen zu bezahlen. Zahlreiche Banken haben daher ihre Rückstellungen für Darlehensausfälle erhöht. Droht hier eine nächste Finanzkrise, ähnlich wie in 2008 bei den Kreditausfällen im Immobilienbereich?

Erhöhte Gefahr an Kreditausfällen