Effiziente Märkte

In der moderne Finanzmarkttheorie der effizienten Märkte spiegeln die Kursveränderungen die Wertveränderungen der Aktie richtig und umfassend wieder. Dabei wird angenommen, dass wenn der Preis der Aktie fällt, auch der Wert der Aktie gefallen ist. Somit bemessen viele Investoren das Risiko in Form von Kursschwankungen. Nehmen die Kursschwankungen zu, steigt das Risiko und umgekehrt. Volatilität, also die Kursschwankungen, kann als sinnvolles Risikomaß nur dann angesehen werden, wenn die Märkte „effizient“ sind. Dass aber in der realen Welt die Märkte im klassischen Sinne effizient sind, ist zweifelhaft. Denn hinter dem Auf und Ab der Kurse stecken Faktoren, die mit dem Wert der Aktie meist rein gar nichts zu tun haben. Denken wir an den manisch-depressiven Mr. Market, der mit seinen Gier- und Panikschübe uns oft genug unrealistische Kauf- und Verkaufsangebote unterbreitet. Fällt also der Preis und der Wert einer Aktie auseinander, ist die Volatilität kein sinnvolles Risikomaß.

Bewerten wir eine Aktie mit einem inneren Wert von 100 EUR und der Kurs beträgt 80 EUR, so beträgt unsere Renditeerwartung 25%. Fällt der Kurs der Aktie auf 50 EUR – nicht weil der Unternehmenswert gesunken wäre, sondern weil die Investoren durch irgendwelche Nachrichten verschreckt wurden, so hat sich zwar die Volatilität erhöht, aber unser Risiko nicht, denn der innere Wert der Aktie beträgt ja weiterhin 100 EUR. Wenn wir also zu 50 Euro zukaufen können und unseren Einstiegskurs damit verbilligen, nimmt unser Risiko sogar ab! Das Risiko für den Investor besteht es vielmehr darin, dass ihm unverhofft Fehleinschätzungen in der Bewertung der Aktie unterlaufen, die zu dauerhaften Kapitalverlusten führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, seine Investmententscheidungen nicht von der Volatilität des Marktes abhängig zu machen, sondern man sollte nur dann investieren, wenn der Preis, den man für die Aktie zahlt, deutlich niedriger ist als ihr Wert. Auf diese Weise sichert sich der Investor eine hohe „Sicherheitsmarge“. Selbst wenn man dann den Aktienwert überschätzt haben sollte, wird so die Gefahr eines Kapitalverlust stark verringert.

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