Dekadenz

Eine Zigarette mit einem Geldschein anzünden, Goldflocken im Cocktail, täglich frisch eingeflogene Blumen, mal schnell auf einen Cappuccino nach Mailand fahren  – dieses und ähnliches wird allgemein als dekadent betrachtet. Was bedeutet Dekadenz wirklich und wie wird der Begriff definiert? Das Wort Dekadenz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet das Verfallen, Sinken, Verkommen, die Degeneration und den Niedergang einer Kultur oder Gesellschaft, ausgehend von einem Höhepunkt. Hat eine Gesellschaft diesen Höhepunkt erreicht, setzt damit nicht nur eine Sättigung, sondern eine Übersättigung ein. Bestehende Bedürfnisse können jederzeit befriedigt werden, wodurch Menschen gelangweilt und unzufrieden werden. Befriedigung und Glück werden dann in verschwenderischen und ungezügelten Ausschweifungen gesucht. Dekadenz in der Geschichte zeigte sich in Exzessen. Mehr als üppige Mahle, Luxusgüter in rauen Mengen und Prunk, wohin das Auge schaute. Als Beispiel für diese Dekadenz und die folgenden Auswirkungen gilt auch heute noch der Verfall von Rom. Doch auch in der Gegenwart zeigt sich in vielen Gesellschaften, was es heißt, Dekadenz als Alltag zu leben. Dabei ist die Dekadenz keinesfalls nur den Reichsten vorbehalten, sondern beginnt bereits in der Mittelschicht. Beispiele für das dekadente Verhalten, auch wenn sie schon als nahezu normal betrachtet werden, sind verschwenderisches Verhalten und stetiger Überfluss. Für viele ist es beispielsweise normal, große Mengen an Lebensmitteln einzukaufen und hinzunehmen, dass sehr viel verderben wird – aber auch dieses Verhalten heißt bereits Dekadenz.

Zu Beginnen des dritten Jahrtausends sind die Menschen im so genannten freien Westen reicher, gesünder, klüger und glücklicher als jemals zuvor. Doch ist das wirklich so? Seit etwa 300 Jahren nimmt der Westen mit seiner Kultur, seinen Gesellschaftssystemen und seiner Wirtschaft eine weltbeherrschende Stellung ein. Doch in jüngster Zeit scheint das Ende dieses Zustands in greifbare Nähe gerückt. Als Symptome des Niedergangs können zahlreiche aktuelle Erscheinungen gelten: die Aushöhlung demokratischer Prozesse, ungebremster Konsum, wirtschaftliche Krisen, der schwindende Einfluss der Religion, die zunehmende Virtualisierung des Alltags oder eine ständig älter werdende Gesellschaft sich allein überlassener Individuen.

Dekadenz

Timing

Gerade in Zeiten fallender Aktienkurse warten viele Anleger auf den optimalen Ein- oder Ausstieg, doch eine alte Regel besagt: „Do not time the market, better is time in the market“. Speziell in Abwärtsphasen sehen wir kurze und heftige Ausschläge nach unten, die nicht vorherzusehen sind. Einen rechtzeitigen Ausstieg zu erwischen ist gar nicht möglich, denn wenn der Ausverkauf beginnt hat man schon verloren. Dann kommen die Bullen- und Bärenfallen dazu, die Trendwenden nur vortäuschen. In extremen Situationen sind die Märkte sogar geschlossen, es findet kein Handel mehr statt und Sachwerte sind gleich gar nicht mehr verfügbar. Aktuell ist z.B. physisches Gold fast gar nicht mehr zu bekommen. Sogar die Käuferseite ist an den Aktienmärkten teilweise ausgetrocknet und es findet keine richtige Preisfindung mehr statt, Indiz dafür sind stark schwankende Kurse bei geringen Umsätzen. Ein optimales Timing in extremen Marktsituationen ist fast nicht zu machen, von einer solchen Hoffnung haben wir uns bereits verabschiedet. Wir denken langfristig und versuchen aktuell unsere Einstiegskurse zu verbilligen, indem wir in kleinen Happen zukaufen. Das setzt natürlich ein Cash Polster voraus. Unsere Watchliste hat uns dies indirekt bereits letztes Jahr gezeigt, denn vor dem Corona Crash gab es keine Schnäppchen und wir haben nicht investiert. Nun sehen wir aber, dass die Kurse unserer ausgewählten Werte günstiger werden. Wir befinden uns in erhöhter Wachsamkeit, um Mr. Market im Stadium der Panik hervorragende Unternehmen zu einem günstigen Preis abzunehmen.

Auch ist das Shiller PE-Ratio trotz des Kurssturzes von -21% beim S&P 500 mit knapp 24 immer noch hoch. Einzelne Unternehmen sind aber bereits günstig bewertet. Also weniger auf den Markt sondern mehr auf die Unternehmen schauen, denn da will man sich ja beteiligen.

2020-03-30_Shiller PE

Timing

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2020-03-18_Longhorn

Nun bin ich seit dem Wochenende wieder zurück aus den USA in „Good Old Germany“ und begab mich gleich in eine freiwillige häusliche Quarantäne. Nicht weil ich krank bin, sondern weil ich nun in Ruhe im Home Office arbeiten kann. Die Ankunft am Fraport war schon gespenstisch, all die Lufthansa Flieger am Boden und nichts los im Flughafengebäude. Die Wirtschaft kommt zu einer Vollbremsung und die Politik flutet nun das Land mit Geld, was es eigentlich nicht hat. Ich gehe davon aus, dass nach der deflationären Phase in nächster Zukunft, auf Grund der explodierenden Geldmenge, die Preise für Sachwerte extrem steigen werden.

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Panikwoche

Die Panik an den weltweiten Märkte war diese Woche extrem, man sieht es am Volatilitätsindex der auf ein Rekordhoch schoss. Die Herde wurde zum Ausstieg getrieben und liegt nun blutig auf der Strasse. Alle lecken sich die Wunden, gemeint sind damit die realisierten Verluste. Auf dem schwarzen Montag folgte gleich der schwarze Donnerstag und die akkumulierten Börsenverluste sind ähnlich heftig wie zu Zeiten der Finanzkrise in 2008.

Wie hat sich nun unser Portfolio bisher verhalten? Seit Jahresanfang haben wir nun 19,6% eingebüßt und alle bisherigen Gewinne wurden wieder abgeben. Jetzt liegen wir mit knapp 1.062 EUR in die Miesen. Wir haben immer zur Vorsichtigkeit geraten, wurden aber selbst von der Heftigkeit der Marktteilnehmer echt überrascht. Da war es schon zu spät, nach dem Motto: „If there is a panic, panic first“, konnten wir ohne massive Kursverluste nicht mehr aussteigen. Keiner hat den Zeitpunkt voraussagen können und so entschieden wir drin zu bleiben und unsere Buy-and-Hold Strategie durchzuziehen. Glücklicherweise haben unsere Anteilseigner nicht ihr Kapital abgezogen und prozyklisch gehandelt, sondern haben still gehalten. Wir wissen sogar, dass nächste Woche die Anteile aufgestockt werden. Dieses antizyklische Verhalten ist der Vorteil eines selbst gemanagten Familytrust. Viele Vermögensverwalter mussten verkaufen um die Liquidität für aussteigende Anleger bereitzuhalten. Wir werden am Wochenende unsere Watchliste aktualisieren und eventuelle Schnäppchen identifizieren. Es wird bestimmt einige Angebote der Woche geben und da heißt es dann mutig investieren.

VIX Future Future

VIX Future Future Chart

 

Panikwoche

Ausverkauf?

Ja, das Blutbad gestern an den Börsen war schon sehenswert, doch ähh beim S&P500 Chart unten sehen ich fast nix? Also, wenn man langfristig in Unternehmen investieren ist, jetzt nicht verrückt machen lassen, das ist ein etwas stärkeres Rauschen an den Märkten. Es wird sicherlich noch eine Weile Unsicherheit bei den Anlegern herrschen, doch das beruhigt sich sicherlich und der Optimismus kehrt zurück. Nützt die Volatilität, denn diese ist immer zu Gunsten von Value-Investoren. Bei Börsenstimmungen wie Angst und Gier lassen sich die besten Geschäfte machen.

2020-03-10_SP500 Langzeitchart

Jetzt lautet die Devise, intensiv nach Schnäppchen schauen. Die Ölpreise sind gefallen, da pumpt man ja auch nicht seinen Auto- oder Heizöltank leer und versucht den Rest zu verkaufen. Nein, da wird vollgetankt auf Teufel komm raus. So müssen wir das auch bei wertvollen Unternehmen machen, wenn diese günstig zu haben sind. Aufladen was geht und sich in der Zukunft an den Dividendenerträgen freuen.

Ausverkauf?

Zeit zum Kaufen

Der Volatilitätsindex VIX hat neue Höhen erreicht und damit kommt zum Ausdruck, dass die Marktteilnehmer sehr nervös sind. Es ergeben sich nun Kaufgelegenheiten, denn es werden Unternehmensanteile teilweise schon panisch verkauft. Besonders professionelle Vermögensverwalter werden nun nach dem Markteinbruch und durch die Regularien gezwungen Aktien zu verkaufen. Das gerade diese Investorengruppe auf der Verkäuferseite steht und prozyklisch statt antizyklische handelt, hängt damit zusammen, dass laut Gesetz pro Aktienposition eine Risikoposition abgebildet werden muss. Sinkt nun eine Aktienposition, so steigt die Risikoposition an und um das Risiko zu minimieren, wird die gefallene Aktie verkauft. Wir als Privatinvestoren unterliegen keiner solchen Auflage und können antizyklisch handeln. D.h. erscheint uns der Preis für ein Unternehmen niedriger als dessen Wert, so können wir zu Schnäppchenpreisen einsteigen und abwarten bis sich die Panik an den Märkten wieder beruhigt. Bitte aber nicht den Markt bewerten, sondern immer das einzelne Unternehmen. Ein guter Rat von Warren Buffett ist, das Unternehmen immer so zu betrachten, als ob wir es ganz übernehmen würden. Doch auf Grund der Größe des Unternehmens können wir uns nur teilweise über Aktien einkaufen. Wenn wir uns dann beteiligt haben, fokussiere ich mich auf den Ertragswert einer Aktie und spekuliere nicht auf einen Kursgewinn. Das ist wie mit einer vermieteten Immobilie, dort ist auch der laufende Ertrag über Mieteinnahmen im Fokus und nicht der tägliche Gang zum Makler, um zu fragen für wieviel ich heute das Objekt verkaufen könnte. Also cool bleiben, die Welt geht nicht unter auch wenn es uns in den Medien ständig vorgegaukelt wird.

VIX Future Future

VIX Future Future Chart

 

Zeit zum Kaufen

Panikós

Panikós ist der griechische Wortstamm für Panik und beschreibt den Zustand intensiver Angst oder angenommener Bedrohung. Das Wort ist abgeleitet vom griechischen Hirtengott Pan, von dem die Sage ging, dass er in der größten Mittagsstille durch einen lauten Schrei auf einmal ganze Herden zu plötzlicher und anscheinend sinnloser Massenflucht aufjagen könne. Panisch reagiert der Organismus auf die oft unerwartete und erschreckende Situation mit vielfältigen vegetativen, körperlichen und psychischen Symptomen. Dabei kann es unter Umständen zu einer Einschränkung der höheren menschlichen Fähigkeiten kommen. In einer Paniksituation verliert der Akteur die Selbstbeherrschung und damit die Beherrschung einer Situation, was bei einer akuten realen Gefährdung höchst bedrohlich werden kann. Die Vermeidung einer solchen Lage lässt sich – ausgehend vom Betroffenen – nur durch eine psychische Stabilisierung auf der Basis einer gefestigten Selbstsicherheit erreichen. Diese muss auf dem Bewusstsein eigenen Könnens und dem immer wieder bewiesenen erfolgreichen Risikomanagement in simulierten Situationen aufbauen. Ist eine Paniksituation dennoch eingetreten, kann es hilfreich sein, die körperlichen Symptome bewusst zu registrieren, ohne sie als krankhaft zu bewerten. Das bewusste Aushalten der Panikerfahrung, inklusive des schlussendlichen Abklingens der Symptome, hilft, das Vertrauen in den eigenen Körper zu erhöhen bzw. wiederzugewinnen.

Wir haben immer wieder gewarnt, dass die Börsen überhitzt sind und haben uns auch strategische Gedanken zu einem möglichen Crashszenario gemacht. Schlussendlich kamen wir Ende 2019 zur Überzeugung, dass wir

  1. nicht weiter investieren,
  2. auf Grund der guten Einstiegspreise nicht verkaufen und
  3. weiter auf Schnäppchenpreise gemäß unseres Bewertungsschema warten.

Es war bereits an vielen Indikatoren, wie z.B. dem VIX Future, dem Baltic Dry Index und am Shiller PE Ration vorherzusehen, dass die Börsen korrigieren müssen. Im Portfolio hatten wir bereits 2015 eine Versicherung mit Xetra-Gold auf einbrechende Märkte abgeschlossen, die sich bisher bewährt hat.

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC Chart
Kursanbieter: L&S RT

Es gehört zur Selbsterkenntnis und Selbstdisziplin eines verantwortungsfähigen Investors, die Marktsituationen zu akzeptieren, die nachweislich das eigene Leistungs- und Urteilsvermögen übersteigen, um panische Ausfälle bzw. Überreaktionen zu vermeiden. Keiner kann vorhersagen, wie sich die aktuelle Lage in Asien, in Syrien oder im Iran entwickelt. Wir setzen nicht auf „Market Timing“ sondern auf „Time in the Market“, denn langfristig haben sich die Aktienmärkte immer wieder erholt. Wie schon Warren Buffett sagte, „Kaufe nie eine Aktie, wenn du nicht damit leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.

Panikós

Kursrutsch

Nachdem ich heute das Depot gecheckt hatte, muss ich sagen „wow“ zu dem sagen, was letzte Woche passiert ist. Das war Panik pur, denn auch unser Depotwert ist um knapp 13% abgesackt. Ok, wir müssen realistisch sehen, dass Fluggesellschaften Flüge nach China streichen, die Industrie in einigen Regionen die Produktion ruhen lässt, Messen und Großevents abgesagt werden, Schnellrestaurants und Cafés geschlossen bleiben. Der Coronavirus wird beträchtliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Jetzt wird es eng für die Zombie-Unternehmen, welche sich in den letzten Jahren nur mittels billigem Geld über Wasser halten konnten. Sollte die Situation noch länger dauern und sich der Corona-Virus als echte Pandemie entwickeln, ja dann gehen diese Zombies über den Jordan, wenn nicht wieder die Zentralbanken die Wirtschaft mit Geld fluten. Die Wirtschaft braucht eine Bereinigung, denn nachhaltiges Wirtschaftswachstum entsteht nur durch steigende Produktivität und nicht wie in der Vergangenheit durch billige Kredite.

Die Frage ist, warum reagiert die Börse so heftig? Es ist nicht die Zahl der Toten, die auf die Konjunktur drückt. Zwar sind mittlerweile knapp 3.000 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben, was dramatisch genug ist, aber nur zum Vergleich: Allein in Deutschland sind 2017/2018 während der harten Grippesaison über 25.000 Menschen gestorben. Und zum Beispiel interessiert es keinen, dass an Malaria seit zig Jahren täglich über 1.000 Menschen sterben. Was auf die Wirtschaftsleistung drückt, ist vielmehr die Reaktion Chinas auf den Ausbruch des Virus. Millionenstädte sind abgeriegelt, die Produktion steht still. Dadurch könnte die Serie enden, dass die Weltwirtschaft 43 Quartale in Folge gewachsen ist. Deshalb sorgt der Corona-Virus durchaus für Verunsicherung. Nicht anders verhielt es sich damals vor 17 Jahren beim Ausbruch der Lungenkrankheit SARS. Die Lage beruhigte sich nach der anfänglichen Panik schnell wieder und die Kurse drehten nach oben. Wer hektisch seine Aktien verkaufte, war anschließend der Dumme – wie bei anderen Epidemien (siehe Grafik). Natürlich ist Corona nicht SARS, die Entwicklung kann anders und schlimmer verlaufen. Wobei eine höhere Anzahl von Kranken und Toten allein schon deshalb normal ist, weil heute 1,5 Milliarden mehr Menschen auf der Erde leben als damals. Auch dass die Wirtschaft stärker leidet, ist nachvollziehbar. Schließlich ist China für die Weltwirtschaft heute viel bedeutsamer als 2003. Trug das Land nach der Jahrtausend Wende 4% zur globalen Wirtschaftsleistung bei, sind es heute 15%.

Wie sich die Sache weiterentwickelt kann keiner voraussagen. Auch ist eine Pandemie nicht auszuschließen. Viele Wissenschaftler vermuten aber, dass man das Virus in den Griff bekommt. Anschließend wird die Wirtschaft erfahrungsgemäß umso schneller wachsen und holt einen Großteil des Versäumten auf. Volkswirtschaftler schätzen, dass die Gesamtwirtschaft schon 2021 da stehen wird, wo sie auch ohne Coronavirus gestanden hätte. Vor allem China selbst dürfte massiv investieren, um die Konjunktur anzukurbeln und den Schaden aufzufangen. Mittlerweile geht man auch davon aus, dass die US-Zentralbank nicht wie erwartet eine eher neutrale Geldpolitik fährt, sondern doch expansiver agiert. Sie könnte also noch mehr Geld drucken und dadurch letztlich auch die Börse befeuern.

2020-02-29_Pandemien

Kursrutsch

Erhöhung der Einlage

Der Absturz der Kraft Heinz Aktie am Freitag hatte im Depotwert natürlich auch bei uns Spuren hinterlassen. Der gesunkene Anteilswert des Familytrusts wurde allerdings von den Investoren genutzt um die Einlagen zu erhöhen. Der Cashanteil ist nun auf 25,2% gestiegen und somit ein komfortables Polster für Zukäufe. Auf kurze Sicht denke ich, dass die Volatilität erhöht bleiben wird. Der Markt muss die Jahresabschlussberichte der Gesellschaften von 2018 verdauen und es kommen bereits die ersten Quartalsberichte für das Jahr 2019. Ein erhöhter Cashanteil im Portfolio dämpft in unsicheren und volatilen Zeiten die Kursschwankungen. Auch Warren Buffett hält immer eine Cash-Quote und ist daher nie zu 100% investiert. Denn sind die Kaufpreise ist zu hoch, dann kann Warren Buffett warten, auch jahrelang. Und für solche Fälle wird eine Cash-Reserve benötigt. Ein allgemeiner Börsen-Crash ist dann geradezu ein Geschenk für Warren Buffett, denn so ein Crash ermöglicht es ihm dann, sehr gute Unternehmen zu günstigen Preisen zu kaufen. Warren Buffett weiß, dass die Kurse langfristig wieder zum Mittelwert = fairen Wert tendieren. Und auf einen Crash am Aktienmarkt wird eine neue Hausse folgen. Aus seiner langfristigen Anlageperspektive heraus ist ein allgemeiner Crash damit ein Geschenk. Voraussetzung dafür ist eine signifikante Cash-Quote. Denn Warren Buffett kauft nicht auf Kredit. Die Cash-Reserve bringt zwar keine Rendite, solange sie nicht eingesetzt wird, doch wenn sie eingesetzt werden kann, dann winken durch diesen Einsatz überdurchschnittliche Renditen. Diese Vorgehensweise – Anlegen einer Cash-Reserve – ist nur ein Beispiel für eine Taktik, auf die Warren Buffett setzt.

Wir sind gespannt, ob Warren Buffett, er ist bereits mit 26,7% beteiligt, Kraft Heinz nun auf Grund der niedrigen Bewertung vielleicht ganz übernimmt. Es bleibt spannend!

Kraft Heinz Company Aktie

Kraft Heinz Company Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

 

Erhöhung der Einlage

Fallende Kurse

Ein Urgestein des Value-Investings ist Sir John Templeton, welcher sich Ende der 1930er Jahre einen Namen machte, als er zu Kriegszeiten und während einer schweren Börsenkrise entgegen der allgemeinen Panik US-Aktien kaufte und damit beträchtliche Gewinne einfuhr. Einer seiner Grundregeln des Value-Investings war:

„If you want to have a better performance than the crowd, you must do things differently from the crowd.“

Gewinne werden beim Kauf einer Aktie gemacht – und nicht beim Verkauf. Wenn die Masse, die Benjamin Graham später als Mr. Market personifizierte, ihre depressive Phase hat und in Panik verfällt, ist es deine Chance, dich von der Masse abzuheben und Schnäppchen einzusammeln. Im Supermarkt hat die Rabattschlacht begonnen und jeder Normalbürger wird nun nach Kaufgelegenheiten schauen. An der Börse passiert genau das Gegenteil, es werden Schnäppchen angeboten und die Investoren verkaufen in einen Markt mit fallenden Preisen.

Die Geschichte von Sir John Templetons erstem großen Börsenerfolg ist bis heute legendär und sollte uns als Lehrbeispiel dienen. Der spätere Börsen-Guru kaufte kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 jeweils hundert Aktien von 104 ausgewählten Gesellschaften, deren vermeintlich zu Unrecht abgestürzte Anteilscheine weniger als einen USD kosteten und einen lukrativen Turnaround versprachen. Dabei sollen 34 dieser Unternehmen sogar unmittelbar vor dem Bankrott gestanden haben. Das beeindruckende Ergebnis: Templeton, der sich für dieses Wagnis eigens verschuldet hatte, musste lediglich 4 Totalverluste hinnehmen. Die anderen 100 Aktien hielt er durchschnittlich 4 Jahre lang und verkaufte sie letztlich teils weit über dem Einstandskurs. So waren am Ende aus ursprünglich rund 10.000 USD Startkapital mehr als 40.000 USD geworden, was einer Gesamt-Performance von über 300% entsprach. Die Strategie dahinter war verblüffend simpel. Denn Templeton hatte einfach zum Zeitpunkt des maximalen Pessimismus gekauft.

Fallende Kurse