Festverzinsliche Vermögenswerte

Was sind festverzinslich Vermögenswerte? Festverzinste Finanzanlagen auch „Fixed Income“ bezieht sich im Allgemeinen auf diejenigen Arten von Anlagensicherheiten, die Anlegern bis zu ihrem Fälligkeitsdatum feste Zinsen zahlen. Bei Fälligkeit wird den Anlegern der von ihnen investierte Kapitalbetrag zurückgezahlt. Staats- und Unternehmensanleihen sind die häufigsten Arten von festverzinslichen Produkten. Im Gegensatz zu Aktien, die möglicherweise keinen Cashflow an Anleger zahlen, oder Wertpapieren mit variablem Einkommen, bei denen sich die Zahlungen aufgrund einer zugrunde liegenden Kennzahl ändern können – beispielsweise aufgrund kurzfristiger Zinssätze – sind die Zahlungen eines festverzinslichen Wertpapiers im Voraus bekannt. Bei der Strukturierung eines Portfolios verteilt man das Kapital auf verschiedene Anlageklassen (Assets), wie Aktien, Zinspapiere oder Immobilien. Asset Allocation ist Vermögensstrukturierung und dient der Risikostreuung. Experten berücksichtigen hier die Korrelationen zwischen einzelnen Assets, welche sich im Optimalfall innerhalb eines Portfolios gegenseitig ausgleichen, indem sie negativ korrelieren. Sprich, fallen die Erlöse innerhalb einer Anlageklasse, tendieren sie in einer anderen dazu zu steigen, da ihre Investitionsgegenstände konträr sind. Es gibt keine allgemeingültige Anleitung für eine optimale Asset Allocation. Es gibt jedoch zahlreiche Methoden, um eine individuell zugeschnittene Vermögensallokation zu ermitteln.

Allgemein gilt, je älter man wird, desto höher werden Zinspapiere gewichtet. Ausgehend von dem Gedanken, dass Aktien die risikoreichere Anlageklasse ist, gilt üblicherweise die Faustregel: 100 minus Lebensalter. Demzufolge würde ein 20-Jähriger sein Geld zu 80 % in Aktien anlegen, im Alter von 60 wären es nur noch 40 %. Mit zunehmendem Alter schrumpft somit die Aktienquote. Richtung Rente sollte man seine Schäfchen ins Trockene bringen. Ich sehe das etwas anders, denn das regelmäßige Einkommen aus Lohn-, Gehalts oder Rentenzahlungen abzüglich der Fixkosten fürs Leben zählt für mich zur Assetklasse der „Fixed Income“.

Nehmen wir den oben genannten 20-Jährigen mal als ein Musterbeispiel:

  • Beschäftigt im Handwerk mit 2.767 EUR Bruttolohn entspricht ungefähr einem Netto von 1.845 EUR. Davon gehen ca. 790 EUR an monatliche Lebenshaltungskosten weg. Bleibt also ca. 1.000 EUR übrig. Pro Jahr wäre das dann ein „Fixed Income“ von 12.000 EUR.
  • Bei 80% Aktienquote, müssten er oder sie dann theoretischer Weise mit bereits 48.000 EUR in Aktien investiert sein um die Vermögensaufteilung von 20% Festverzinsliche und 80% Aktien zu erreichen. 
  • Hat diese junge, fleißige und sparsame Mensch noch eine Notreserve von 3 Nettomonatsgehälter (= 5.500 EUR) auf der Bank, so würde sein Aktienanteil sogar auf 70.000 EUR ansteigen müssen. 
  • Das bedeutet also, mit den erzielten monatlichen Überschüsse voll in Aktien gehen. Am Besten über Dividenden ETF’s, denn da wäre eine Streuung und somit eine Risikoreduzierung schon bei kleinen Anlagebeträgen gegeben.    

Die Rechnung dazu ist wie folgt aufgebaut: 

  1. 100 – Lebensalter = Aktienquote in %
    100 – 20 = 80% Aktienquote
    Dementsprechend wäre dann die Quote der Festverzinslichen = 100 – 80% Aktienquote = 20% 
  2. Monatlicher Überschuss bzw. Sparbetrag x 12 + Notreserve (3 Netto Monatsgehälter) = Fixed Income
    1.000 EUR x 12 + 5.500 EUR = 17.500 EUR
  3. Fixed Income x 80% Aktienquote / 20% Festverzinsliche = Portfolioanteil Aktien
    17.500 EUR x 80 / 20 = 70.000 EUR 

Ich denke, dass gerade die jüngere Generation, stärker in Aktien investiert sein sollte als die allgemeinen Empfehlungen es hergeben.

Nun simulieren wir die Rechnung für einem Opa in meinem Alter?

  1. 100 – 59 = 41% Aktienquote
    Festverzinsliche wären dann 59%
  2. Überschuss 2.100 EUR x 12 + Notreserve 12.000 EUR = 37.200 EUR als „Fix Income“
  3. 37.200 EUR x 41% / 59% = 25.850 EUR in Aktien

Diese Beispielrechnung finde ich extrem, denn wenn man den niedrigen Zinsen einen Anteil von 59% in festverzinsliche Papiere investiert, kommt man für die Altersvorsorge nicht weit. Die Aktienquote ist viel zu niedrig. 

Ich denke, dass beide genannten Generationen, stärker in Aktien investiert sein sollte als die allgemeinen Empfehlungen es hergeben. Selbst für den Rentner mit einer niedrigen Rente sind zuverlässige Dividendenausschüttungen ein Boost für die Kasse. Bei einem geregelten Einkommen über Lohn, Gehalt oder Rente würde ich für beide Generationen eine 100%ige Aktienquote empfehlen. Allerdings nicht in spekulative Wachstumswerte sondern mehr in solide international gestreute Dividendenzahler und Value-Aktien oder deren ETF’s. Das ist jedenfalls auch unsere Strategie im Portfolio, 100%ige Aktienquote und ein bisschen Cash. Der Baranteil im Depot von mehr als 5.000 EUR dient nur dazu, damit wir bei OnVista unsere drei Freebuys pro Monat erhalten.  

 

Festverzinsliche Vermögenswerte

Strafzinsen

Bisher wurde das sogenannte Verwahrungsentgeld bei Banken ausschließlich auf Guthaben ab 100.000 EUR erhoben. Doch jetzt werden die Grenzen immer öfter unterschritten, wie z.B. bei der Volksbank Magdeburg oder der Volks- und Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck. Die Banken geben die Negativzinsen der EZB nun vermehrt gnadenlos an ihre Gläubiger weiter. Auch die Commerzbank versucht die zusätzlichen Belastungen an ihre Kundschaft weiterzuleiten. Der erhobene Strafzins liegt momentan so bei 0,5%, was bei einem Vermögen von 10.000 EUR bereits 50 EUR Verlust auf das Sparguthaben im Jahr bedeutet. Die ersten Mahner sprechen schon von zu erwartenden 4 – 5% an Strafzinsen. Bei einem Notgroschen von 10.000 EUR auf dem Konto sind das dann bereits 400 – 500 EUR Abgaben auf Ersparnisse pro Jahr. Nach ungefähr 13 Jahren hat sich dann das Vermögen halbiert. Und dann sprechen unsere Politiker von privater Altersvorsorge, während am anderen Ende dem Sparer über Negativzinsen, Kapitalertragssteuer und der kommenden Finanztransaktionssteuer die Ersparnisse für die private Rente wieder vom Staat abgenommen werden, um dann die verarmten Rentner mit staatlicher Fürsorge wieder aufzupäppeln. Was ist das für ein Wahnsinn! Der Notgroschen wird dann nur noch physisches Gold und Silber sein.

Strafzinsen

Wackliges Rentensystem

Wie wackelig das deutsche gesetzliche Rentensystem ist, zeigt mir eine Meldung dieser Tage. Damit die Rentenkasse zahlungsfähig bleibt, überweist der Bund jährlich viel Geld, offenbar erstmals mehr als 100 Milliarden EUR bis zum Jahre 2020. Im laufendem Jahr sind es 86,7 Milliarden und in 2017 sollen es bereits 91,2 Milliarden EUR sein und damit 300 Millionen EUR mehr als bislang geplant. Bis 2020 wird der Bundeszuschuss auf 100,6 Milliarden EUR steigen, was einem Plus über den gesamten Zeitraum von 16% entspricht. Der Zuschuss des Bundes ist unter anderem deshalb notwendig, weil die Rentenkasse einmal viele sogenannte versicherungsfremde Leistungen erbringt, die nicht durch die Beitragszahler finanziert werden. Auch auf Grund der demographischen Entwicklung ist das umlagefinanzierte deutsche Rentensystem nicht mehr stabil, da es in den kommenden Jahren weniger Beitragszahler geben wird. Wie stark die Renten in Deutschland steigen, hängt in hohem Maße von der Entwicklung der Löhne und Gehälter ab. Wenn die Beschäftigten dank guter Konjunktur mehr verdienen, werden mit Zeitverzögerung auch die Bezüge der Senioren angehoben. Bricht die Konjunktur aber ein und das Beitragsaufkommen sinkt, werden die Renten der Senioren aber nicht gekürzt. Das belastet die Rentenkassen und der Bund muss noch mehr zuschiessen. Hiermit ist ein sogenanntes Schneeballsystem am Laufen und diese System kollabieren meist. Aus meiner Sicht umso mehr ein Grund sich Gedanken über die private Altersabsicherung zu machen.

 

Wackliges Rentensystem

Kaufkraft

Der Wert einer Währung kann nur im Bezug auf bestimmte Güter gemessen werden. Dazu wird ein repräsentativer Warenkorb zusammengestellt, der die typischen Güter enthält, die von einem Durchschnittshaushalt gekauft werden. Daraus wird ein sogenannter Preisindex für die Lebenshaltung ermittelt. Steigt (sinkt) der Preisindex, hat sich die Kaufkraft des Geldes in Bezug auf den Warenkorb verringert (erhöht). Die Kaufkraft des Geldes verhält sich also gegenläufig zum Preisniveau. Achtung, der representative Warenkorb wird vom statistischen Bundesamt zusammengestellt und kann vom persönlichen Warenkorb deutlich abweichen, weshalb für viele Menschen die Geldentwertung deutlich höher ausfällt, als die statistischen Zahlen.

Der Euro hat laut statistischem Bundesamt seit der Einführung im Jahr 2000 bereits bis 2010 um ca. 23% an Kaufkraft verloren. Um die Kaufkraft zu erhalten, müssten dazu die Löhne oder Renten im gleichen Zeitraum als Ausgleich um einen ähnlichen Betrag gestiegen sein, was sicherlich nicht der Fall war.

2016-05-19_kaufkraft_euro

Rechnet man diese Teuerung nun auf einen Zeitraum von 30 Jahren hoch, wird die Bedeutung des Kaufkraftverlustes für die Altersvorsorge sehr deutlich. Die in den Bescheiden der gesetzlichen Rentenversicherung angegebenen, bereits erdienten Anwartschaften werden als Nominalbeträge ausgewiesen. Viele machen nun den Fehler und fühlen sich mit einer Rentenanwartschaft von 1.500 EUR pro Monat sehr wohl. Es wird dabei jedoch übersehen, dass diese 1.500 EUR bei einer angenommenen Inflation von ca. 3% pro Jahr in 30 Jahren nur noch der Kaufkraft des heutigen Betrags an Hartz IV entsprechen, dies aber ohne Zuschüsse für Miete, Heizung oder Kleidung. Damit droht vielen Bürgern, die sich allein auf die staatliche Rente verlassen, die Altersarmut. Wer sich allein auf den Staat verlässt, ist von allen guten Geistern verlassen!

Kaufkraft

Finanzielle Ziele

„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder, als jener, der ohne Ziele umher irrt!“
Gotthold Lessing

Wer sich keine Ziele setzt und nur hofft und auf sein Glück wartet, wird keinen Erfolg haben. Denn nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.

Die fünf wichtigsten finanziellen Ziele:

  1. Werde möglichst schuldenfrei
    • Schulden schränken die finanzielle Freiheit ein
    • Es steht mehr freies Geld zum Sparen und Investieren zur Verfügung
    • Die finanzielle Flexibilität steigt
  2. Schaffe eine Notreserve
    • Eine Notreserve von 2-3 Monatseinkommen verbessert die finanzielle Lebenssituation
    • EIn Notgroschen für unvorhergesehene Fälle ist vorhanden und vermeidet finanzielle Sorgen
    • Die flexible mittelfristige Geldanlage verhindert, dass die langfristigen Investitionen angebrochen werden müssen
  3. Plane deine Frührente
    • Gesundheitliche Probleme oder ein Unfall kann dazu führen, kein aktives EInkommen mehr generieren zu können
    • Besser in Frührente gehen zu können, als in Rente gehen zu müssen und nicht zu können
    • Erreicht man das Ziel der Frührente mit 50 und arbeitet aber bis 60, so hat man 10 Jahre an finanzieller Freiheit gewonnen
  4. Baue mehrere Einkommensquellen auf
    • Mehrere Einkommensquellen geben mehr Sicherheit und Flexibilität
    • Das extra Einkommen kann für weiteren Vermögensaufbau verwendet werden
    • Das Risiko der Abhängigkeit von einer EInkommensquelle sinkt
  5. Lebe von weniger als du verdienst
    • Sind die Ausgaben kleiner als die Einnahmen, so ensteht ein monatlicher positiver Cashflow zum Vermögensaufbau
    • Überwache die Einnahmen und Ausgaben mittels eines Budget
    • Versuche das EInkommen zu erhöhen, oder neue EInkommensquellen bei gleichbleibenden Ausgaben zu schaffen.

 

Finanzielle Ziele

Die Struktur der Rente

Der Begriff Rente bezeichnet ein Einkommen, das ohne aktuelle Gegenleistung , also aktive Arbeit, bezogen wird. Geht ein Mensch in den Ruhestand, erwartet er die regelmäßige Auszahlung einer Rente in gleicher Höhe um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Da solche Einkommen ohne direkte Gegenleistung bezogen werden, muss der Betrag z.B. aus den Ausschüttungen von angelegtem Kapital erfolgen. Um seine Rente zu sichern, sollte man sich frühzeitig um die eigene Altersvorsorge kümmern, denn Rentenzahlungen können ja aus verschiedenen Quellen stammen.

Die gesetzliche Rente
Im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern, haben wir in Deutschland und in den meisten EU-Ländern ein umlagefinanziertes staatliches Rentensystem. Die Auszahlungen der staatliche Rentenversicherung, sollten eigentlich über die Einnahmen der Erwerbstätigen gesichert sein. Gehen die Eltern in den Ruhestand, werden die Einzahlungen der Kinder in die Rentenversicherung dazu verwendet, den Eltern die Rente zu bezahlen. Bei der Einführung der umlagefinanzierten Rente hatte eine Frau im Durchschnitt ca. 3,2 Kinder, d.h. 3.2 Erwerbstätige mussten nur 2 Rentner unterstützen und den Rentenkassen blieb ein Überschuss. Nun ist es allerdings so, dass nur noch 1,4 Kinder pro Frau geboren werden und deshalb die Rentenkassen mittlerweile bereits vom Staat bezuschusst werden müssen. Mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge (1950-1970) in die Rente und der zu erwartenden längeren Lebenszeit sind die umlagefinanzierten Rentensystem am Ende. Mit dieser Erkenntnis, sollten wir uns stärker mit anderen passiven Einkommensquellen beschäftigen.

Die private Rente
Ganz anders sieht es beim System der privaten Altersvorsorge aus, das sind grundsätzlich kapitalgedeckte Systeme, ähnlich wie bei den angelsächsischen Rentensystemen z.B. in USA und UK. Im aktiven Erwerbsleben wird ständig ein Teil des Einkommens gespart und investiert. Das Ersparte und dessen Erträge werden akkumuliert und dienen im Rentenalter dann als Einkommen. Diese ergänzenden Einkommen können einmal aus einem Bankguthaben, einer Lebensversicherungen, einer Betriebsrente, einer Unternehmensbeteiligung oder einem Zinshaus stammen. Mit einer einfachen Rechnung, kann der Anteil der privaten Altervorsorge heute schon ermittelt werden.

Position Betrag
Geschätzte monatlichen Ausgaben als Rentner 1.500 EUR
abzüglich staatlicher Rente  – 500 EUR
Rentelücke pro Monat 1.000 EUR

Rentenlücke 1.000 EUR x 12 Monate  = 12.000 EUR im Jahr benötigtes passives Einkommen. Beträgt die geschätze Rendite 4%, so entspricht dies einem Kapital von 300.000 EUR ( = 12.000 EUR * 100% / 4%). Und schon hat man eine finanzielle Zielgröße, auf die man zu arbeiten kann.

 

 

 

 

 

Die Struktur der Rente

Interesse an Altersvorsorge

Das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zum Interesse an privater und betrieblicher Altersvorsorge zeigt für mich sehr ernüchternde Zahlen. Nur 23% der Befragten sind an diesem Thema sehr interessiert, 31% zeigen nur wenig oder etwas Interesse am Thema Altersvorsorge und ganze 46% wollen davon überhaupt nichts wissen. Da bin ich froh mit unserem Familytrust auch die Interesse von jungen Menschen fürs Finanzielle geweckt zu haben, denn „Geld allein macht nicht glücklich, es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu!“ – (Danny Kaye).

Interesse an Altersvorsorge

Nullzins Politik der EZB

Die Entscheidung der EZB die Zinsen auf 0% bzw. sogar negativ zu setzen hat zu gefährlichen Auswirkungen geführt, dessen Folgen der normale Sparer momentan noch gar nicht erfassen kann. Die EZB-Politik der Negativzinsen gefährdet unsere Altersvorsorge, denn die staatlichen und betrieblichen Systeme geraten wegen der Negativzinsen massiv unter Druck und das umlagefinanzierte Rentensystem beginnt zu wackeln. Im internationalen Vergleich ist dieses Rentensystem schwach ausgebaut und schlecht finanziert, da seit jeher die zwei einkommensstarke Gruppen der Beamten und Selbstständigen von Beitragszahlungen und von Leistungen ausgeschlossen sind, denn diese haben eigene Kassen. Die Bürger der ex-DDR wurden nach der Einheit in die Rentenkasse der Bundesrepublik aufgenommen, ohne vorher einbezahlt zu haben. Das hat schlagartig für ein Ungleichgewicht gesorgt. Zusätzlich sind die Reallöhne in Deutschland seit 1994 kaum oder nur schwach angestiegen und dies bedeutet schwach steigende Beitragszahlungen. Als Folge sind heute in diesem umlagefinanzierten Rentensystem bereits rund 30 Prozent der Auszahlungen nicht durch Einzahlungen von Beschäftigten, sondern durch Steuermittel getragen. Durch den demografischen Effekt der geburtenstarken Jahrgänge 1950 bis 1970, welche vom Erwerbstätigen zum Rentner werden, wird in den nächsten zwei Jahren sich die Situation deutlich verschlechtern. Parallel dazu nimmt die Langlebigkeit ungebrochen zu und die geburtenstarke Generation wird älter als jede Generation davor. Aus immer weniger Beitragszahlern werden ab 2020 immer mehr Beitragsempfänger mit immer längeren Bezugslaufzeiten an Rentenzahlungen.

Bei einer solchen Demographie und einer solchen Finanzierungssituation der Rentenversicherung ist eine ergänzende zusätzliche private Altersvorsorge nötig. Es braucht eine starke kollektive und individuelle Ersparnisbildung. Genau diese werden von der Null- und Negativzinspolitik der EZB massiv verhindert. Mit der Ausschaltung des Zinses ist eine Ersparnisbildung nicht mehr gewährleistet und viele auch gut verdienende Erwerbspersonen werden sich noch wundern, wie wenig sie im Alter von ihrer Ersparnis sehen werden. Eine Aufstockung der staatliche Rente durch das Banksparen sowie durch Lebensversicherungen und Pensionskassenguthaben bedeuten bei negativen Zinsen ein Verlustgeschäft . Damit fallen die drei wichtigen Formen der Finanzanlagen für die Altersvorsorge weg und können nur durch Anlagealternativen wie vermietete Immobilien, Aktien oder Realwerte kompensiert werden.

 

 

Nullzins Politik der EZB