Investmentstrategie

Der Familytrust unterliegt einer Investmentstrategie, die wie folgt festgelegt wurde:

    1. Ziele des Investment-Trust
      1. Der Sinn des Familytrust ist die Generierung von passiven Einkommen, welche zur finanziellen Freiheit der einzelnen Teilhaber beitragen soll.
      2. Der Investmenttrust ist langfristig angelegt (> 10 Jahre).
      3. Bis zum Jahr 2030 verbleiben Dividendenausschüttungen zur Wiederanlage im Trust, um den Zinseszinseffekt voll zu nutzen.
      4. Entnahmen sind ab dem Jahr 2030 nur in einem solchen Umfang möglich, dass das Vermögen nicht übermäßig stark reduziert wird (4%-Regel).
    2. Grundannahme
      1. Unsere Arbeitszeit wandeln wir in Geld um. Geld entspricht also geronnener Zeit.
      2. Durch kluges Wirtschaften, die Einnahmen liegen dauerhaft über den Ausgaben, häuft sich Geld an.
      3. Das Geld unterliegt einem Kaufkraftverlust und verliert an Wert.
      4. Das gesparte Geld sollte also möglichst zeitnah in einen beständigen Wert umgewandelt werden.
      5. Sachwerte sind Güter, die ihren Wert auch dann erhalten können, wenn der Geldwert aufgrund von inflationären Tendenzen sinkt. Sachwerte sind somit inflationsgeschützt und wertstabil.
      6. Zu den Sachwerten gehören Immobilien und Grundstücke, Rohstoffe insbesondere Edelmetalle, sowie Unternehmensbeteiligungen.
      7. Wirft der Sachwert noch zusätzlichen einen jährlichen Ertrag ab, so profitieren wir vom Zinseszinseffekt unserer geronnenen Zeit.
    3. Börse
      1. Börse ist ein Marktplatz für den Handel mit Wertpapieren.
      2. Ein Handel an der Börse kommt immer nur dann zustande, wenn ein Verkäufer einen Käufer findet, der bereit ist für das Wertpapier den gewünschten Preis zu zahlen.
      3. Die Entstehung der Kurse ist psychologisch durch die Angst und die Gier der Anleger getrieben und keiner kann die Stimmungen vorhersagen.
      4. Börsehandel ist einfach: Kaufe niedrig und verkaufe hoch!
      5. Die Disziplin beim Handeln ist schwierig, denn man muss konträr der Anlegermasse handeln.
      6. Die extremsten Emotionen des Mr. Market ist die Euphorie oder die Panik. Es sind die besten Indikatoren für „Verkaufen“ oder „Kaufen“.
      7. Starke Emotionen an den Börsen erkennt man am gestiegenem Handelsvolumen und an hohen Schwankung (Volatilität) der Kurse.
      8. Wertpapiere kaufen, weil man auf einen steigenden oder fallenden Kurs setzt ist Spekulation, Gambling oder wie im Casino!
      9. Börsenhändler leben von der Aktivität (Provisionen) – Höre nicht auf Sie!
    4. Aktien
      1. Eine Aktie stellt eine Unternehmensbeteiligung dar. Unternehmen besitzen Sachwerte, so dass wir Aktien zu den Sachwerten rechnen.
      2. Wenn das Unternehmen beständige Erträge abliefert und dies aller Wahrscheinlichkeit in Zukunft so bleibt, dann lässt sich der wahre Wert einigermaßen zuverlässig hochrechnen. Wir suchen also nur nach solchen Unternehmen, welche nachhaltig Gewinne erzielen und grundsolide sind. Dann filtern wir diejenigen Unternehmen heraus, welche aktuell unterbewertet sind und warten auf eine Kaufgelegenheit.
      3. Wir unterscheiden zwischen dem Preis eines Unternehmens und dessen Wert. Der Preis ist das, was man bezahlt. Der Wert ist das, was man dafür bekommt.
      4. Eine Aktie sehen wir als eine langfristige Beteiligung an einem Unternehmen, zumindest solange sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens nicht gravierend zu verschlechtern drohen.
    5. Rohstoffe
      1. Rohstoffe sind Sachwerte. Diese können wir aber nicht physisch lagern und müssen deshalb auf Wertpapiere aus dem Rohstoffhandel ausweichen.
      2. Wir akzeptieren aber nur solche Wertpapiere, die mit dem Rohstoff Gold oder Silber hinterlegt sind und auf dem wir einen Anspruch auf jederzeitig Auslieferung haben.
      3. Momentan ist nur Xetra-Gold zugelassen.
    6. Portfolio
      1. Cashposition zählt nicht als Wertpapier und sollte zwischen 5% und 25% des aktuellen Depotwert liegen.
      2. Die Anzahl der Wertpapiere im Depot soll nicht mehr als 20 – 25 Positionen betragen.
      3. Eine Position soll sich auf nicht mehr als 10% des aktuellen Depotwertes belaufen.
      4. Die Risikostreuung erfolgt durch Diversifizieren nach Assetklasse, Branche, Sektor und Währung.
      5. Wir schauen auf die Kosten beim Verkauf und Kauf. Es wird nur mit Freebuys gekauft, um Gebühren zu sparen.
    7. Qualitative Unternehmensbewertung
      1. Geschäftsmodell
        • Ist das Geschäftsmodell für uns verständlich und nachvollziehbar?
        • Mit welchen Produkten oder Dienstleistungen wird Geld verdient?
        • Wie erfolgt die Vermarktung (Handel, Franchise, Lizenzvergabe, B2B, B2C)?
        • Wie lange und erfolgreich exisitiert diese Geschäftmodell schon?
      2. Alltagsprodukte
        • Produziert das Unternehmen Güter oder Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfes?
        • Handelt es sich um Verbrauchs- (Windeln, Reinigungsmittel, Nahrung) oder Investitionsgüter (Auto, Einrichtung, Bekleidung, Elektronik, Sport- und Haushaltsgeräte)?
        • Werden diese Produkte auch in Krisenzeiten noch gekauft?
        • Bedarf es großer finanzieller Aufwendungen im Unternehmen um das Produkt herzustellen?
      3. Wettbewerbsvorteile
        • Ist das Unternehmen führend in seiner Branche?
        • Bestehen Netzwerkeffekte, die es Mitbewerber schwer machen in den Markt einzutreten (Kreditkarten-Akzeptanzstellen, Verteilhubs, Schienennetze, Internetportale) ?
        • Besitzt das Unternehmen starke immatrielle Werte (Marken, Patente, Lizenzen)?
        • Kann das Unternehmen seine Kostenvorteile ausspielen (günstige Produktionsbedingungen oder Standorte, einmalige Resourcen) ?
        • Hemmen hohe Umstiegskosten den Kunden daran schnell zum Wettbewerb zu wechseln (Software, Bankverbindung, Versicherung, Telekommunikation, Energieversorger, Pharmaka)?
      4. Wachstumspotential der Branche
        • Handelt es sich um eine konjunkturunempfindliche Branche mit Wachstumsaussichten?
        • Hat das Unternehmen in seinen bestehenden Geschäftsfeldern stabile Wachstumsaussichten?
      5. Qualität des Managements
        • Wird das Unternehmen von ehrlichen und kompetenten Managern geführt?
        • Handelt das Management im Interesse der Anleger?
        • Wurde das Geschäftsmodell auch mit inkompetenten Managern noch funktionieren?
    8. Quantitative Unternehmensbewertung
      1. Gewinnentwicklung
        • Daten müssen seit dem Jahr 2000 verfügbar sein
        • Stetige und gleichmäßige Gewinnentwicklung
        • Keine Verlustjahre
      2. Eigenkapitalrendite
        • Diese Kennzahl bringt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals (Unternehmerrendite) zum Ausdruck.
        • Je höher die Eigenkapitalrentabilität, desto positiver ist die Beurteilung des Unternehmens und dessen Geschäftsmodell.
        • Immer zusammen mit der Eigenkapitalquote betrachten.
        • Zielwert für die Eigenkapitalrendite ist > 15%.
      3. Eigenkapitalquote
        • Es zeigt wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist
        • Je höher die Eigenkapitalquote, umso höher ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern.
        • Zielwert für die Eigenkapitalquote ist > 25%.
      4. Gewinnwachstum
        • Unternehmen mit steigenden Gewinnen zeigen auf ein stabiles Geschäftsmodell hin. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die kritischen Jahre der letzten Crash (2000 + 2008) geworfen werden. Kein oder wenig Einbruch der Gewinne in diesen Jahren bedeuten krisenresistente Produkte oder Dienstleistungen.
        • Die Wachstumsrate wird auch dazu verwendet, Gewinnprognosen für die Zukunft zu erstellen.
      5. Gemitteltes KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
        • Das KGV wird ermittelt, indem der aktuelle Kurs der Aktie durch den Mittelwert der Gewinne pro Aktie der letzten 5 Jahre ins Verhältnis gesetzt wird.
        • Je niedriger das KGV, desto günstiger die Aktie. Ein KGV zwischen 12 und 18 gilt als normal, > 18 als zu teuer und < 12 als günstig.
        • Die KGV’s dürfen nicht Branchen übergreifend verglichen werden.
        • Der Gewinn pro Aktie kann durch Buchhaltungstricks beeinflusst werden oder durch Sondereffekte z.B. Steueranpassungen, Firmenübernahmen stark schwanken.
      6. KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)
    9. Handel
      1. Kauf
        • Das Unternehmen hat einen sichtbaren Wettbewerbsvorteil und wir verstehen das Geschäftsmodell
        • Wir unterscheiden zwischen dem Preis und dem Wert eines Unternehmens. Kaufgelegenheiten entstehen dann, wenn der Preis unter dem inneren Wert eines Unternehmens liegt.
        • Wir sind bereit die Position für mindestens fünf Jahre zu halten. Unsere bevorzugte Haltezeit ist für immer.
        • Ein außergewöhnliches Ereignis oder schlechten Nachrichten haben den Kurs einer Aktie auf unserer Watchliste massiv gedrückt. Dies bietet meist günstige Gelegenheiten die Aktie zu einem reduzierten Preis zu bekommen.
        • Wir verlassen uns niemals darauf, einen guten Verkaufspreis zu erzielen. Wir halten den Einkaufspreis so niedrig, dass selbst ein mittelmäßiger Verkauf ein gutes Ergebnis bringt. Im Einkauf liegt der Gewinn!
      2. Verkauf
        • Die wirtschaftlichen Bedingungen des Unternehmens haben sich gravierend verändert, bzw. das Geschäftsmodell oder der Wettbewerbsvorteil ist in akuter Gefahr
        • Der Anteil des Unternehmens ist im Portfolio durch Kursgewinne überproportional angestiegen. Dann sind Teilverkäufe zu tätigen, bis die Position wieder bei einem Anteil von ca. 15-20% liegt.
        • Underperformer verkaufen um Cash für lukrative Chancen zu generieren.