Zukäufe

Am Donnerstag haben wir unsere 3 Freebuys bei OnVista ausgenützt und investiert. Die Kandidaten waren AT&T, SL Green Realty und 3M. Alle Investments wurden unter dem Gesichtspunkt der zukünftigen Dividenden getätigt, denn wir fokussieren uns auf das Ziel, ein monatliches passives Einkommen an Dividenden in Höhe von 1.458 EUR zu erzielen. Dieser monatliche Betrag entspricht unseren kalkulierten  Grundausgaben von 17.500 EUR pro Jahr. Alle drei Kandidaten lagen im Minus, so dass der Zukauf unseren Einstiegskurs verbilligt und die Dividendenrendite erhöht hat. Um der Diversifikation nicht zu schaden, haben wir folgende Berechnung in unsere Excel-Tabelle:

  • Anzahl der Positionen im Portfolio =  46
  • Zielwert an jährlichen Dividenden = 17.500 EUR
  • Dividenden pro Position => 17.500 EUR p.a. / 46 Positionen = 380 EUR pro Jahr und Position
  • Dann dividieren wir die Dividende pro Aktie durch 380 EUR und kommen zur benötigten Stückzahl.

Das gibt uns dann einen Anhaltspunkt, wieviel Aktien wir noch zukaufen müssen und zu welchen Betrag. Die oberen 10 Positionen haben das Ziel nun erreicht und wir arbeiten uns weiter nach unten. Ein weiteres Limit pro Position sind noch die 5% Risikolimit von der Portfoliogröße. Aktuell sind das pro Position knapp 13.500 EUR, welche wir nicht überschreiten dürfen. Im Falle einer Insolvenz würden wir dann aufs gesamte Portfolio nicht mehr als 5% verlieren. Das aktuell Verlustrisiko bei einer Insolvenz ist in Spalte „Risk“ angezeigt.

2022-06-17_Portfolio-Dividenden

Zukäufe

Dividendenaristokraten

Nachdem es letzte Woche keine Dividendeneinnahmen gab, war es ruhig im Familytrust. Eine interessante Grafik fand ich mal wieder bei Visual Capitalist, hier wurde die Dividendenrendite (Y-Achse) und die Jahre an Dividendenwachstum (x-Achse) gegeneinander aufgetragen. Eine sehr schöne Darstellung zur Analyse von zukünftigen Investments.

Dividend Aristocrats_v7

Dividendenaristokraten

Der Mönch und der Minister

Zwei enge Freunde, die zusammen aufgewachsen sind, haben verschiedene Wege im Leben eingeschlagen. Der eine wurde ein bescheidener Mönch, der andere ein reicher und mächtiger Minister des Königs. Jahre später treffen sie sich wieder. Sie erzählen sich voneinander und der wohlgenährte Minister in seinen feinen Kleidern hat Mitleid mit dem hageren und bescheiden gekleideten Mönch. Er möchte ihm einen guten Ratschlag geben und sagt: „Weißt du, wenn du es fertigbrächtest dem König zu dienen, dann müsstest du nicht von Reis und Bohnen leben“. Darauf antwortete der Mönch: „Und wenn du es fertigbrächtest von Bohnen und Reis zu leben, müsstest du nicht dem König dienen“.

Für mich ein sehr treffendes Gleichnis zur finanziellen Freiheit. Ich jedenfalls, bevorzuge das Leben des Mönches, zumal ich eine liebe und sparsame Nonne an meiner Seite habe. Und gut essen und trinken tun wir trotzdem.

Der Mönch und der Minister

Was passiert gerade aus globaler Sicht?

Es passiert gerade sehr viel auf dieser Welt, das uns erstaunt, schockiert oder ängstigt. Die plötzlich eintretende Inflation, die Auswirkungen der Pandemie, die unterbrochenen Lieferketten, der Konflikt in der Ukraine und die damit einhergehenden Sanktionen, die erneut aufflammende Flüchtlings- und Migrationskrise und immer wieder das Thema „The Great Reset“ vom Weltwirtschaftsforum. Man hat das Gefühl vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zusehen. Doch hinter allem stehen wiederkehrende Muster und der Blick in die Vergangenheit kann Aufschluss über die Zukunft geben. Der aus unserer Sicht Meister dieses wirtschaftlichen Überblicks ist Ray Dalio. Hier wieder einer seiner hervorragend gemachten Videos über „The Principles of …..“. 

Was passiert gerade aus globaler Sicht?

Enttäuschung für Rentner

Ein ganzes Leben arbeiten, und trotzdem reicht die Rente kaum zum Leben – für Millionen Menschen in Deutschland ist das Realität. 2,7 Millionen Rentnerinnen und Rentner bekommen weniger als 1.200 EUR im Monat überwiesen, obwohl sie 40 Jahre lang eingezahlt haben, so berichtet kürzlich der Nachrichtensender NTV. Der sogenannte „Eckrentner“, also eine Person, die 45 Jahre lang immer Beiträge für ein Durchschnittsgehalt abgeführt hat, kann derzeit mit einer Regelaltersrente von 1.539 EUR (alte Bundesländer), beziehungsweise 1.506 EUR (neue Bundesländer) rechnen. Die tatsächlich ausgezahlte Durchschnittsrente ist aber deutlich niedriger. Trotzdem ist es im Westen bei mindestens 40 Versicherungsjahren etwa jeder Dritte, der unter 1.200 EUR bleibt, im Osten betrifft es jeden Zweiten aus dieser Gruppe. Wenn 40 Versicherungsjahre nicht vor Altersarmut schützen, haben wir einen Systemfehler in der Rente. Dieser Systemfehler eines umlagefinanzierten Rentensystems ist seit langen bekannt, deswegen sollte man sich nicht auf den Staat verlassen, sondern eigenverantwortlich bereits in jungen Jahren vorsorgen. Wer sich auf den Staat verlässt, steht meist dann alleine da. Wenn diese Erkenntnis erst am Ende des Arbeitsleben erlangt wird, fehlt einem die Zeit um Vermögen aufzubauen. Hilf dir selbst, so hilft dir Gott ist eine sprichwörtliche Aufforderung, die Initiative in die eigene Hand zu nehmen und keinem anderen zu überlassen. Sie warnt davor, sich bei der Bewältigung des Lebens zu sehr auf Götter, höhere Mächte oder andere Menschen zu verlassen.

Enttäuschung für Rentner

Das Gras ist Blau

Der Esel sagte zum Tiger: „Das Gras ist blau.“
Der Tiger antwortete: „Nein, das Gras ist grün!“
Ein Streit brach aus und sie gingen zum König der Tiere, dem Löwen, um ihre Differenzen beizulegen.

Als der Esel den Platz erreichte, an dem der Löwe auf seinem Thron saß, begann er zu schreien: „Eure Majestät, ist es wahr, dass das Gras blau ist?“ Der Löwe antwortete: „Ja, natürlich ist das Gras blau.“ Der Esel war begeistert und fuhr fort: „Der Tiger widerspricht mir, widerspricht mir und nervt mich, bitte bestrafe ihn.“ Der König (Löwe) verkündete: „Der Tiger wird mit einem Monat Schweigen bestraft.“ Der Esel sprang glücklich und ging zufrieden weiter und wiederholte: „Das Gras ist blau … das Gras ist blau …“

Der Tiger nahm seine Strafe an und fragte den Löwen: „Eure Majestät, wofür habt ihr mich bestraft? Immerhin ist das Gras grün?“ Löwe: „Das Gras ist tatsächlich grün.“ Der überraschte Tiger fragte: „Warum bestraft ihr mich dann?“ Löwe: „Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob Gras blau oder grün ist. Die Strafe dafür, ein tapferes und intelligentes Tier wie du zu sein, darf keine Zeit damit verschwenden, mit einem Esel zu streiten und dann meine Zeit mit dieser dummen Frage zu verschwenden.

Die schrecklichste Zeitverschwendung ist es, mit einem Dummkopf und einem Langweiler zu streiten, dem weder Wahrheit noch Realität wichtig sind, sondern nur der Sieg seiner Überzeugungen und Illusionen. Verschwende keine Zeit mit nutzlosen Argumenten. Es gibt Leute, die die Wahrheit nicht akzeptieren können, da sie nicht in ihr Weltbild passt, sie verteidigen lieber die Lüge und verspottet denjenigen der die Lüge aufzeigt. Sie wollen sich nur behaupten. Gleichzeitig sind sie von Hass geblendet und die Diskussion wird von Beleidigungen begleitet. Wenn Unwissenheit schreit, ist der Geist still.“

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten und gesunden Start ins neue Jahr!

Das Gras ist Blau

Spielregeln der DRV

Heute befasse ich mich etwas intensiver mit den Spielregeln der Deutschen Rentenversicherung und dazu schauen wir auf dem Zeitstrahl zurück zur Gründung dieser Institution.

1889 fiel in Deutschland der Startschuss für die gesetzliche Rentenversicherung. Es war ein bescheidenes soziales Netz, das Reichskanzler Otto von Bismarck geknüpft hatte – aber es war vorbildlich in Europa, denn die Industrialisierung stürzte im 19. Jahrhundert die arbeitende Bevölkerung ins Elend. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter ab 16 Jahren waren rentenversichert, dazu „kleine Angestellte“ mit einem Jahresgehalt bis 2.000 Mark. Der Beitragssatz zur neuen Rentenversicherung betrug rund 2%, die Beiträge zahlten wie heute Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen. Auch wer von Invalidität bedroht war, konnte ein Heilverfahren  bekommen, denn die Rehabilitation zählte von Anfang an zu den Leistungen der Rentenversicherung.

8. Mai 1945 – in Deutschland war der II.Weltkrieg vorbei. Das Land lag in Trümmern. Auch bei den Rentenversicherungsträgern herrschten chaotische Zustände, denn der Krieg hatte viele Aktenbestände vernichtet. Auch brachte die Teilung Deutschlands im Jahre 1949 weitere Probleme mit sich, denn die Systeme der Sozialversicherung entwickelten sich in den beiden deutschen Staaten auseinander. Während der Westen das traditionell nach Versicherungszweigen gegliederte System der Sozialversicherung beibehielt, führten die Sowjets im Osten eine Einheitsversicherung ein.

1957 erfolgte die Rentenreform, ein Meilenstein in der Geschichte der gesetzlichen Rentenversicherung. Ab sofort wurde die Rentenhöhe anhand der im Lauf der Jahre eingezahlten Beiträge berechnet und nicht mehr nach den absoluten Beträgen früherer Löhne. Zur Finanzierung der Rentenversicherung führte der Gesetzgeber das reine Umlageverfahren ein: die aktuellen Beitragszahler finanzieren die laufenden Renten. Zum ersten Mal sprach man vom Generationenvertrag, der die Verantwortung der Generationen füreinander betont.

Mit einer weiteren Rentenreform im Jahr 1972 öffnete die gesetzliche Rentenversicherung für Selbstständige und Hausfrauen. Seitdem können alle, die nicht pflichtversichert sind, freiwillige Beiträge zur Rentenversicherung entrichten.

Die erste gesamtdeutsche Rentenreform trat im Januar 1992 in Kraft. Die Rentengesetze für Arbeiterinnen und Arbeiter, für Angestellte und Bergleute wurden ab da im neuen Sechsten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI) zusammengefasst und vereinheitlicht.

Das im Jahr 2001 beschlossene Altersvermögensgesetz stellte das System der Altersvorsorge in Deutschland auf eine neue Grundlage. Seit 2002 wird die gesetzliche Rente durch eine kapitalgedeckte betriebliche oder private Altersvorsorge ergänzt. Der Staat fördert diese private Altersvorsorge, denn die staatliche umlagefinanzierte Rente reicht nicht mehr aus und ohne private Vorsorge droht die Altersarmut. Sie bildet neben der gesetzlichen und der betrieblichen die sogenannte dritte Säule im Drei-Säulen-Modell der Altersversorgung in Deutschland. Die neue Form der staatlichen Förderung firmiert unter dem Begriff „Riester-Rente“, weil sie auf den Vorschlag von Bundesarbeitsminister Walter Riester (1998 bis 2002) eingeführt wurde. Das Ziel, den Lebensstandard zu sichern, soll seitdem im Zusammenwirken der drei Säulen realisiert werden.

Das sind schon mächtig viele Reformen, welche das System der staatliche Altersversorgung durchlaufen hat. Für mich ein Zeichen, dass sich die Spielregeln hier jederzeit und immer wieder ändern können. Der Blick zurück zeigt, wie sie sich stets an sich verändernde demografische, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen angepasst hat. So wird sie es auch in Zukunft halten, damit sie bleibt, was sie ist: die wichtigste Säule der Alterssicherung in unserem Land. Verpflichtend für Arbeiter und Angestellte und freiwillig für freie Berufe und Selbstständige.

Die Deutsche Rentenversicherung basiert rein auf dem Umlagesystem. Die arbeitende Bevölkerung zahlt in die Rentenkasse ein und die Rentenkasse zahlt den Betrag sofort wieder an die Ruheständler wieder aus. Das dieses System nicht funktioniert zeigen die stetig wachsenden Bundeszuschüsse zur Rentenkasse. Wurden im Jahre 1950 bereits 341 Mio. EUR Zuschüsse gezahlt, betragen die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung in Jahre 2020 bereits 75.302 Mio EUR. Also ist hier schon mal Vorsicht angesagt.

Wie wird nun die staatliche Rente berechnet? Dazu dienen Rentenpunkte oder Entgeltpunkte, diese ermitteln den Anspruch auf die gesetzliche Rente. Die Arbeitnehmer sammeln solche Rentenpunkte über das gesamte Berufsleben. Jedes Jahr gibt es neue Durchschnittsentgelte, mit denen die Rentenpunkte berechnet werden. Durch die Anzahl an Rentenpunkten und den Wert zum Zeitpunkt des Renteneintritts können Arbeitnehmer die Höhe ihrer gesetzlichen Rente errechnen. Die Anzahl der Rentenpunkte hängt von der Höhe des Einkommens ab. Sie orientieren sich am jährlichen Bruttodurchschnittsgehalt aller Personen, die in die Deutsche Rentenkasse Beiträge einzahlen. Ein Rentenpunkt entspricht genau dem Bruttodurchschnittsgehalt, in 2021 beträgt dieser 41.541 EUR. Sollte Ihr Verdienst nur halb so hoch sein, wird Ihnen ein halber Rentenpunkt zugeschrieben. Und sofern Sie exakt doppelt so viel verdienen wie der Durchschnitt, bekommen Sie genau 2,0 Rentenpunkte. Diese Rentenpunkte landen dann Jahr für Jahr auf dem Rentenkonto. Ein Rentenpunkt entspricht aktuell 34,19 EUR Rente pro Monat. Hat man also aktuell 25 Rentenpunkte angesammelt, würde man 25 x 34,19 EUR = 854,75 EUR monatlich an Rente bekommen. Nun kann jeder relativ schnell sehen, dass die staatliche Rente beim Eintritt in der Ruhestand für ein sorgenfreies und selbst bestimmtes Leben nicht ausreichen wird. Entweder arbeitet man weiter oder ist auf Sozialhilfe angewiesen. Im Prinzip sind hier die Spielregeln klar, Pflichtversicherung für Arbeiter und Angestellte mit unbefriedigten Ausgang. Als Selbstständiger habe ich allerdings etwas andere Gestaltungsmöglichkeiten. Früher war ich pflichtversichert, doch vor 17 Jahren bei Eintritt in die Selbstständigkeit erhielt ich den Status der Freiwilligkeit. Um unterbrechungsfrei meine Beitragsjahre zusammen zu bekommen, zahlte ich seither etwas mehr wie den Mindestbetrag in den Rentenversicherung ein, der überwiegende Teil ging in die private Altersvorsorge. Die gezahlten Rentenversicherungsbeiträge erfolgen bei Selbständigen vor Steuer, d.h. sie mindern meinen ausgewiesen Gewinn für die Steuer.

Nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr in 2021 habe ich entschieden, meine staatliche Rente mit einer freiwilligen Sonderzahlung um ein paar Punkte zu erhöhen. Wie waren da meine Überlegungen? Nun ich bin auf der Zeitachse nur noch 7 Jahre und 2 Monate vom Renteneintrittsalter entfernt. Zahle ich den Höchstbetrag (ca. 15.700 EUR) heute ein, so erhöht das meine Altersrente um 2 Punkte = 68,38 EUR monatlich. Lebe ich noch 20 Jahre (also bis zum gesegneten Alter von 87), so erhalte ich 20 Jahre x 12 Monate / Jahr = 240 Monate x 68,38 EUR = 16.411 EUR zurück. Die Rechnung ist ohne eine Rentenanpassung gerechnet, so dass das Verhältnis von Einzahlung zur Auszahlung sogar noch besser sein wird. Dazu kommen noch die steuerlichen Vorteile im aktuelle Jahr, denn die Steuerzahlung wird auf die Rentenzeit verschoben. Man muss bedenken, dass man die Rente später mal versteuern muss, diese wird aber deutlich niedriger ausfallen wie beim aktuellen Einkommen.

Wir ihr seht, kommt man nicht umhin sich mit den Spielregeln des Lebens zu beschäftigen. Jeder hat einen individuellen Hintergrund was Alter, Beruf und Lebenssituation angeht, da gibt es keine Standardlösungen. Bei mir ist die staatliche Rente ein Teil meiner Strategie der Altersvorsorge. Hinzu kommt das passive Einkommen aus Dividenden, Beteiligungen und Mieteinnahmen. Edelmetalle und Immobilien dienen als Versicherung, im Falle von Hyperinflation oder Krisenzeiten. Diese können mit zunehmenden Alter in Barvermögen umgewandelt werden, sollten das passive Einkommen mal nicht mehr ausreichen.

Spielregeln der DRV

Gedanken

Es ist die Zeit der Rauhnächte, also jene 12 Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag. Für mich immer einer Zeit um zu reflektieren und sich neu zu ordnen. Denn es ist eine Zeit der Stille, der Schau nach innen, der Rückschau auf das alte Jahr und der Vorschau auf das kommende Jahr. Diese Zeit ist hervorragend geeignet, einen Blick in die Zukunft zu werfen, Prognosen zu stellen und neue Pläne zu schmieden. Durch einen bewussten Umgang mit den Rauhnächten, hat man die Möglichkeit, aktiv das kommende Jahr zu beeinflussen und positiv mitzugestalten. Natürlich gehört in diese Zeit auch gutes Essen und Trinken, interessante Gespräche mit dem Partner und der Familie, sowie viel Ruhe und Schlaf in der lichtarmen Zeit. Die ersten Tage der Rauhnächte sind vorüber und mein Geist und Körper hat sich von den beruflichen Strapazen wieder erholt und neue Gedanken beginnen wieder zu keimen.

In der aktuellen Zeit ist der Gedanke der Freiheit wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Freiheit wird im engen mechanischen Sinne durch die Freiheitsgrade bestimmt. Ein Körper hat im Raum demnach 6 Freiheitsgrade, 3 Freiheitsgrade in der Richtung (vorwärts <-> Rückwärts, rechts <-> links, oben <-> unten) und 3 Freiheitsgrade der Rotation um das Zentrum (nicken, rollen und gieren oder schlingern). Wende ich dieses mechanische Prinzip auf das Leben an, so ist bereits eine Richtung der Freiheitsachse mit einer physikalischen Komponente belegt, und zwar die Richtung vorwärts mit der Zeit. Die Zeit schreitet voran und man kann diese nicht wieder zurückdrehen. So bleiben nur noch 2 Richtungen der Freiheit nach oben oder unten, sowie links und rechts. Diese Richtungen könnte man als Aufstieg oder Abstieg in der Gesellschaft bezeichnen, bzw. als das Einschlagen einer politische Richtung oder Wirtschaftstheorie (Kapitalismus oder Sozialismus) interpretieren. Hier darf der Mensch wählen und kann sich entsprechend positionieren. Die 3 Freiheitsgrade in der Rotation stehen uns voll zur Verfügung und können zur Kontrolle über das eigene Leben entsprechend eingesetzt werden.

2021-12-26_Freiheitsgrade

Die mechanischen Freiheitsgrade werden aber von den physikalischen Gesetzen begrenzt und zwar genau so, wie der Mensch in seinen Freiheitsgraden von den entsprechenden Gesetzen und Regularien der Gesellschaft oder des Marktes eingeschränkt wird. Der Pilot muss die Grenzen der Physik kennen, sonst wird seinen Flieger durch gefährliche Manöver instabil und er könnte diesen zum Absturz bringen. Exakt das gleiche gilt für uns als Bürger und Investoren, auch wir müssen die Spielregeln (Gesetze) kennen, um uns durch den Raum auf der Zeitachse erfolgreich in eine von uns bestimmte Richtung auf unser Ziel hinzubewegen zu können. Kennen wir die Regeln nicht, weil wir z.B. den Kopf in den Sand stecken (Vogel-Strauß-Verhalten), dann müssen wir mit den Konsequenzen leben. Kennen wir die Regeln sehr gut und spielen das Spiel, stehen die Chance gut das Spiel zu gewinnen. Aber Achtung, die Regeln können sich lokal ändern und es können global mehr Spieler ins Spiel kommen. China wird nach Chinas Regeln spielen, die USA nach US-Regeln und genauso die anderen Ländern die am Spiel teilnehmen. Natürlich können die Spieler unterhalb der Länderebene ihren eigenen Regeln folgen. Es ist beispielsweise bekannt, dass Kriminelle andere Regeln haben als die, die von Regierungen auferlegt werden. Diese vielen verschiedenen und sich überschneidenden Regelwerke machen das Spiel etwas komplexer. Das bedeutet, am muss sich als Spieler gut vorbereiten um am Spiel teilzunehmen, ansonsten wird man schnell in der Verliererecke gedrängt.

Klar die Komplexität hat durch die Globalisierung zugenommen, doch was mich optimistisch stimmt, sind die heutige Möglichkeiten sich entsprechend schnell und umfangreichen informieren zu können. Das hatte ich in meinen jungen Jahren, als es das Internet noch nicht gab, noch nicht. Das sehe ich als einen großen Vorteil des heutigen jungen Menschen, die Spielregeln sind leicht zugänglich und es liegt an einem selber das Medium Internet zu seinem Vorteil zu nutzen. In nächster Zeit werde ich die Spielregeln genauer beleuchten um zu zeigen, dass alles gar nicht so komplex ist.

Gedanken

US Dividenden Aristokraten

Unter den US-Dividenden Aristokraten versteht man Unternehmen, welche ihre Dividenden seit mindestens 25 Jahren fortlaufend erhöht haben. Das ist leichter gesagt als getan, da Unternehmen Dividenden oft vierteljährlich ausschütten. Eine Dividende zu zahlen und langfristig zu steigern setzt ein Geschäftsmodell voraus, das unterschiedlichen wirtschaftlichen Umgebungen standhalten kann, einschließlich Rückschlägen wie Marktcrashs. Zahlreiche Unternehmen, wie im Chart von Visual Capitalist  dargestellt, haben einen Markenwert, der sich über die ganze Welt erstreckt – darunter McDonald’s, Coca-Cola und Walmart. Der enorme weltweite Bekanntheitsgrad und die Markenmacht sind zum Teil der Grund, warum diese Unternehmen Cashflows generieren können, um jahrzehntelang Dividenden auszuschütten. Zum Beispiel erkennen 94% der Weltbevölkerung das Logo von Coca-Cola. Hier in diesem Chart findet man immer wieder interessante und lukrative Unternehmen mit einem wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil.  

US Dividenden Aristokraten
US Dividenden Aristokraten

Der Wettbewerb

Wettbewerb ist prinzipiell eine gute Sache, denn Wettbewerb bringt Fortschritt und Dynamik ins Leben. Man will z.B. besser sein als die Konkurrenz und deswegen strengt man sich besonders an. Wettbewerb ist für Unternehmer und Verbraucher gut, denn nur durch die Möglichkeit des Vergleichens kommt man zu besseren Entscheidungen. 

Einen Typus von Wettbewerb finde ich aber ausgesprochen gefährlich und das ist der soziale Wettbewerb. Dieser entsteht, wenn Menschen in Gruppen sich beginnen zu vergleichen. Der Mensch als Herdentier will sich meist der Gruppe anpassen und verhält sich dadurch synchron mit der Gruppe. denn Individuen streben danach, eine positive Selbsteinschätzung zu erhalten, beziehungsweise ihre Selbsteinschätzung zu verbessern. Ein Teil dieser Selbsteinschätzung ist die soziale Identität, die sich zusammensetzt aus der Mitgliedschaft in verschiedenen sozialen Gruppen und der Bewertung dieser Mitgliedschaft. Die Bewertung der Gruppenmitgliedschaft ergibt sich aus dem Vergleich dieser Gruppe mit anderen relevanten Gruppen – je nachdem wie dieser Vergleich ausfällt, sinkt oder steigt das eigene Prestige. Wie oft ist in der Nachbarschaft zu beobachten, dass wenn sich einer ein neues Auto gekauft hat, plötzlich sich auch andere Haushalte für den Kauf eines Neuwagens entscheiden. Für Haushalte, die nicht die finanzielle Möglichkeiten für einen Neuwagen haben, wird der Gruppenzwang dann zum Schuldenproblem. Unempfindlich gegen sozialen Wettbewerb sind Menschen des Typus einsamer Wolf (Was interessieren mich die anderen) oder das Alphatier in der Gruppe (Ist ja dann sowieso der Bestimmer in der Gruppe). Gegen den Strom in einer Gruppe zu schwimmen kostet Energie und wird deshalb vermieden. Speist sich der Mensch nicht aus der starken Grundenergie des Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, dann ist er anfällig für die Gruppendynamik, bzw. Mitschwimmen im Strom.
Selbstbewusstsein entsteht durch Beobachtung und Reflexion seiner selbst oder anders ausgedrückt: des eigenen Ich, der eigenen Persönlichkeit. Selbstbewusstsein bedeutet zunächst einmal nur, möglichst viel über sich selbst zu wissen. Sich selbst bewusst sein. Eine selbstbewusste Person kennt ihre Stärken, Fähigkeiten und auch Macken.
Selbstvertrauen entsteht aus positiven Erfahrungen, die wir mit diesen neuen Erkenntnissen und einem authentischeren Auftreten machen. Man hat Vertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Selbstvertrauen fördert die Entscheidungsfähigkeit und führt zu einem entschlossenem zielbewusstem Handeln. Es ist eng mit den bereits erwähnten Eigenschaften Selbstbewusstsein, Selbstachtung, Selbstannahme und Selbstwertgefühl verknüpft. Diese Dinge sind lebenswichtig, denn ohne Selbstwertgefühl und Selbstachtung trauen wir uns nichts zu und haben keinen Mut zum Handeln und hecheln immer der Masse hinterher. Mr. Market ist die Masse und es liegt an uns, sich durch eigenes Denken und Handeln von der Masse abzugrenzen und konträr zu handeln, denn die Masse liegt meistens nicht richtig.
Wie schwer das Schwimmen gegen die Meinung der Massen ist, wird im Film „The Big Short“ verdeutlicht, besonders in der Szene, wo der Investor Dr. Michael Burry gegen den amerikanischen Immobilienmarkt wettet und von Wall Street als verrückt eingestuft wird. Doch heute wissen wir, wer Recht behalten hat. Wie so oft, ist es immer derjenige, der durch eigenes Denken und Handeln zu einer eigenen Meinung kommt und nicht mit dem Main Stream schwimmt.  

Der Wettbewerb