BEACH Aktien

Vom COVID 19 Börsenbeben sind die sogenannten BEACH Aktien, eine engl. Abkürzung für Booking, Entertainment, Airlines, Cruises and Casinos, am stärksten betroffen. Einige der BEACH-Aktien verloren innerhalb eines Monats mehr als 75%. Die zahlreichen Absperrungen, Reise- und Versammlungsverbote, Verlegung bzw. Absage von Messen, Großveranstaltungen, Konzerten, Fußballbundesliga, Europameisterschaft, Olympiade usw. im Zuge der Corona-Virus-Pandemie führen zu ganz erheblichen Absatz- und Ertragseinbußen. Vor dem 3.Quartal 2020 ist kaum mit einer nachhaltigen Erholung zu rechnen, danach könnte allerdings ein gewaltiger Nachholbedarf entstehen. Sobald die Menschen wieder verreisen dürfen und sich die Angst gelegt hat, wird die Nachfrage sich wieder erholen. Kreuzschifffahrt-Unternehmen werden noch lange mit dem Imageschaden, bedingt durch kaum auszuhaltende bzw. unerträgliche Quarantänen in engen Kabinen, zu kämpfen haben. In der Luftfahrtbranche ist mit Insolvenzen zu rechnen, nachdem die meisten Flugzeuge auf dem Boden bleiben. Insgesamt haben die BEACH-Aktien zwischen 19.Februar und 24.März 2020 um 332 Mrd. USD an Wert verloren. Wer davon alles von den BEACH Aktien betroffen ist zeigt der Chart von Visual Capitalist

2020-04-27_beach-stocks

 

BEACH Aktien

V, U oder L

Für mich ist es die große Frage, ob die gegenwärtige Corona-Krise mehr einem externen Schock entspricht oder auf eine rezessive oder sogar depressive Entwicklung hindeutet. Ein externen Schock war z.B. der Hurrikan „Katrina“, der große Teile der Infrastruktur und der Produktionskapazitäten lahmgelegt hatte. Nach „Katrina“ begann die Normalisierung deutlich schneller, denn der Wiederaufbau konnte kurz danach gestartet werden. Bei Corona geht man von einer langsamen Lockerung des Shutdowns aus, was die wirtschaftliche Erholungsgeschwindigkeit reduziert. Die Ökonomie nach Corona wird sich zwar relativ schnell wieder normalisieren, doch Nachholeffekte werden geringer ausfallen und die Erholung des Konsumverhaltens wird langsamer erfolgen. Infrastruktur und Produktionsmittel sind anders als etwa bei einer Naturkatastrophe oder einem Krieg noch intakt, und so ist der Nachholeffekt eben einzig und alleine darauf beschränkt, dass die Konsumenten schnell wieder zu alter Form auflaufen. Längerfristig dürfte es allerdings trübe aussehen. Zurück bleibt nämlich eine Wirtschaft mit einer sehr stark gestiegenen Verschuldung, was auf die ohnehin schon lauen Wachstumskräfte drückt, sowie eine in der Realwirtschaft deutlich angestiegene Geldmenge, die inflationär wirken dürfte. Da wird der Konsument nun seinen Gürtel enger schnallen müssen, denn die alltäglichen Ausgaben werden sich erhöhen und der Staat wird sich seine ausgeschütteten Rettungsgelder mit Sicherheit über Steuer- und Abgabenerhöhungen wieder zurückholen. Dazu kommt noch die Unsicherheit der Konsumenten ihr Einkommensniveau zu halten, denn Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wird weiter steigen. Die jetzige V-Erholung an den Aktienmärkten gleicht für uns deswegen eher einer Bullenfalle, zumal die Kennwerte für Aktien (siehe das Shiller PE-Ration) aus unserer Sicht noch deutlich überteuert sind.

2020-04-20_Shiller PE Ratio

Eine U-Erholung der Wirtschaft mit einem längeren Tal scheint deutlich realistischer in der gegenwärtigen Situation. Worst-Case wäre natürlich das L, also keine wirtschaftliche Erholung mehr, sondern eine starke Rezession oder sogar eine Depression. Momentan kann noch keiner so richtig die weitere Entwicklung abschätzen, denn wir befinden uns wirtschaftlich und geldpolitisch in unbekannten Gebiet.

V, U oder L

Substanz und Bewertung

Momentan sind die steigenden Kurse irgendwie etwas komisch. Der Substanzwert der Unternehmen wird auf Grund der Krise sicherlich sinken, denn die Umsätze und Gewinne brechen ein, der Cash wird massiv aufgebraucht und die Aussichten sind nicht gerade rosig und dennoch steigen die Kurse.
Vielleicht denken die Investoren aber folgendermaßen: Durch die massiven Rettungsaktionen der Zentralbanken und Regierungen werden unvorstellbare Geldsummen in den Markt gepumpt. Selbst die letzte Pommesbude und die arme kulturschaffende Schalmeien-Spielerin muss gerettet werden. Die EU will 1.500.000.000.000 EUR für eine Art Marshall-Plan freigeben, die Bundesrepublik Deutschland hat ein Programm mit 1.100.000.000.000 EUR aufgesetzt und Italien will mit 500.000.000.000 EUR. Es werden versteckt oder offenkundlich jetzt Staatshaushalte finanziert, die Schuldenmacher sind nun ohne schlechtes Gewissen und können alles auf Corona schieben. Damit wird die Geldmenge aufgebläht und Inflation erzeugt. In der Inflation sind wiederum Sachwerte gefragt und Aktien zählen zu dieser Gruppe. Nehmen die Investoren eine Inflation vorweg, indem sie intensiv in Sachwerte investieren?
Oder sind die Kursanstiege eine Bärenfalle, weil die Investoren auf eine kurzfristige Erholung setzen. Es bleibt spannend, denn keine der Prognosen sind sicher. 

Substanz und Bewertung

Spekulanten am Werk

Bei den momentanen extremen Schwankungen der Preise für Unternehmensanteile wird aus unserer Sicht in keiner Weise der Unternehmenswert für die Entscheidung in Betracht gezogen, sondern nur wild spekuliert. Wir halten uns bei diesem Treiben zurück, denn erstens können wir die Auswirkung der Corona-Krise auf die Unternehmen noch nicht genau abschätzen und zweitens ist die Kursbildung an den Märkten von Spekulanten verfälscht. Kurzfristige Tagesschwankungen von bis zu +/- 25% können wir gar nicht schnell genug in unser Bewertungsschema einpflegen um eine fundierte  Entscheidungsbasis zu haben. Und doch betrachten wir den Markt mit erhöhter Aufmerksamkeit, denn vielleicht ergibt sich die ein oder andere Schnäppchensituation. Auf keinen Fall setzten wir jetzt spekulativ auf mögliche Krisengewinnler, sondern fokussieren uns auf die Zeit nach der Pandemie. Wie wird sich die Wirtschaft möglicherweise verändern, wer sind die Überlebenden, wie sieht die Verschuldung der Unternehmen und der Staaten aus? Was passiert mit der Kaufkraft der Währungen? Sicher ist, dass wieder mal keine Bereinigung der Blasen an den Aktien und Anleihemärkten stattfindet, sondern erneut Helikoptergeld ins Feuer des billigen Geldes geschüttet wird. Und diesmal in Summe, deren Größenordnung von mehreren Milliarden bis hin zu Billionen ich gar nicht glauben kann. Alles Geld aus dem Nichts erzeugt und in die Märkte gepumpt – Hyperinflation ich sehe dich kommen. Um eine Vorstellung davon zu bekommen schaut euch mal die Grafik von Argentinien an. Jeden Monat ist das Geld nur noch halb soviel wert oder anders ausgedrückt die Waren werden um 50% teurer! Die Einkommen stagnieren in dieser Zeit natürlich. Hier werden die Verluste sozialisiert, nachdem die Gewinne vorher kapitalisiert worden sind.

2020-04-07_Inflation Argentinien

 

Spekulanten am Werk

Nur noch raus aus den Fonds

Die europäischen Anleger geraten in Panik und wollen zur Zeit nur noch raus aus Vermögenswerte und verkaufen ihre Fonds wie die Weltmeister. Interessanterweise herrscht aber die größte Panik bei den Anleihefonds. Im Februar gab es noch Zuflüsse von 36 Mrd. EUR, im März waren es dann bereits 106 Mrd. EUR an Abflüssen. Insgesamt erfolgten der Ratingagentur Morningstar zufolge im März netto 202 Mrd. EUR an Fondsverkäufen in Europa. Der Rückzug ist noch größer als in der Finanzkrise und da herrschte die pure Angst. In den Zahlen ist nicht das institutionelle Geschäft der Großinvestoren enthalten. Die Anleger reagieren mal wieder durchweg panisch, es scheint nur noch einen sicheren Hafen zu geben und zwar Cash. Wie 2008 wird alles verkauft, sogar die als sicher geltenden Bundesanleihen und Gold. Am Ende wollen Anleger wie damals nur noch Liquidität schaffen, sie verkaufen deshalb alles um fast jeden Preis. Die Finanzkrise 2008 erschien vielen Privatanlegern noch abstrakt und fern, aber jetzt geht es um die eigene Gesundheit, denn das Thema Corona begegnet uns überall im Alltag. Mr. Market ist in Panik und verramscht alles. Für langfristige Anleger heißt es nun: „Augen auf beim Schnäppchenkauf!“.

Nur noch raus aus den Fonds

Back Home

2020-03-18_Longhorn

Nun bin ich seit dem Wochenende wieder zurück aus den USA in „Good Old Germany“ und begab mich gleich in eine freiwillige häusliche Quarantäne. Nicht weil ich krank bin, sondern weil ich nun in Ruhe im Home Office arbeiten kann. Die Ankunft am Fraport war schon gespenstisch, all die Lufthansa Flieger am Boden und nichts los im Flughafengebäude. Die Wirtschaft kommt zu einer Vollbremsung und die Politik flutet nun das Land mit Geld, was es eigentlich nicht hat. Ich gehe davon aus, dass nach der deflationären Phase in nächster Zukunft, auf Grund der explodierenden Geldmenge, die Preise für Sachwerte extrem steigen werden.

Back Home

Panikwoche

Die Panik an den weltweiten Märkte war diese Woche extrem, man sieht es am Volatilitätsindex der auf ein Rekordhoch schoss. Die Herde wurde zum Ausstieg getrieben und liegt nun blutig auf der Strasse. Alle lecken sich die Wunden, gemeint sind damit die realisierten Verluste. Auf dem schwarzen Montag folgte gleich der schwarze Donnerstag und die akkumulierten Börsenverluste sind ähnlich heftig wie zu Zeiten der Finanzkrise in 2008.

Wie hat sich nun unser Portfolio bisher verhalten? Seit Jahresanfang haben wir nun 19,6% eingebüßt und alle bisherigen Gewinne wurden wieder abgeben. Jetzt liegen wir mit knapp 1.062 EUR in die Miesen. Wir haben immer zur Vorsichtigkeit geraten, wurden aber selbst von der Heftigkeit der Marktteilnehmer echt überrascht. Da war es schon zu spät, nach dem Motto: „If there is a panic, panic first“, konnten wir ohne massive Kursverluste nicht mehr aussteigen. Keiner hat den Zeitpunkt voraussagen können und so entschieden wir drin zu bleiben und unsere Buy-and-Hold Strategie durchzuziehen. Glücklicherweise haben unsere Anteilseigner nicht ihr Kapital abgezogen und prozyklisch gehandelt, sondern haben still gehalten. Wir wissen sogar, dass nächste Woche die Anteile aufgestockt werden. Dieses antizyklische Verhalten ist der Vorteil eines selbst gemanagten Familytrust. Viele Vermögensverwalter mussten verkaufen um die Liquidität für aussteigende Anleger bereitzuhalten. Wir werden am Wochenende unsere Watchliste aktualisieren und eventuelle Schnäppchen identifizieren. Es wird bestimmt einige Angebote der Woche geben und da heißt es dann mutig investieren.

VIX Future Future

VIX Future Future Chart

 

Panikwoche

Ausverkauf?

Ja, das Blutbad gestern an den Börsen war schon sehenswert, doch ähh beim S&P500 Chart unten sehen ich fast nix? Also, wenn man langfristig in Unternehmen investieren ist, jetzt nicht verrückt machen lassen, das ist ein etwas stärkeres Rauschen an den Märkten. Es wird sicherlich noch eine Weile Unsicherheit bei den Anlegern herrschen, doch das beruhigt sich sicherlich und der Optimismus kehrt zurück. Nützt die Volatilität, denn diese ist immer zu Gunsten von Value-Investoren. Bei Börsenstimmungen wie Angst und Gier lassen sich die besten Geschäfte machen.

2020-03-10_SP500 Langzeitchart

Jetzt lautet die Devise, intensiv nach Schnäppchen schauen. Die Ölpreise sind gefallen, da pumpt man ja auch nicht seinen Auto- oder Heizöltank leer und versucht den Rest zu verkaufen. Nein, da wird vollgetankt auf Teufel komm raus. So müssen wir das auch bei wertvollen Unternehmen machen, wenn diese günstig zu haben sind. Aufladen was geht und sich in der Zukunft an den Dividendenerträgen freuen.

Ausverkauf?

Panikós

Panikós ist der griechische Wortstamm für Panik und beschreibt den Zustand intensiver Angst oder angenommener Bedrohung. Das Wort ist abgeleitet vom griechischen Hirtengott Pan, von dem die Sage ging, dass er in der größten Mittagsstille durch einen lauten Schrei auf einmal ganze Herden zu plötzlicher und anscheinend sinnloser Massenflucht aufjagen könne. Panisch reagiert der Organismus auf die oft unerwartete und erschreckende Situation mit vielfältigen vegetativen, körperlichen und psychischen Symptomen. Dabei kann es unter Umständen zu einer Einschränkung der höheren menschlichen Fähigkeiten kommen. In einer Paniksituation verliert der Akteur die Selbstbeherrschung und damit die Beherrschung einer Situation, was bei einer akuten realen Gefährdung höchst bedrohlich werden kann. Die Vermeidung einer solchen Lage lässt sich – ausgehend vom Betroffenen – nur durch eine psychische Stabilisierung auf der Basis einer gefestigten Selbstsicherheit erreichen. Diese muss auf dem Bewusstsein eigenen Könnens und dem immer wieder bewiesenen erfolgreichen Risikomanagement in simulierten Situationen aufbauen. Ist eine Paniksituation dennoch eingetreten, kann es hilfreich sein, die körperlichen Symptome bewusst zu registrieren, ohne sie als krankhaft zu bewerten. Das bewusste Aushalten der Panikerfahrung, inklusive des schlussendlichen Abklingens der Symptome, hilft, das Vertrauen in den eigenen Körper zu erhöhen bzw. wiederzugewinnen.

Wir haben immer wieder gewarnt, dass die Börsen überhitzt sind und haben uns auch strategische Gedanken zu einem möglichen Crashszenario gemacht. Schlussendlich kamen wir Ende 2019 zur Überzeugung, dass wir

  1. nicht weiter investieren,
  2. auf Grund der guten Einstiegspreise nicht verkaufen und
  3. weiter auf Schnäppchenpreise gemäß unseres Bewertungsschema warten.

Es war bereits an vielen Indikatoren, wie z.B. dem VIX Future, dem Baltic Dry Index und am Shiller PE Ration vorherzusehen, dass die Börsen korrigieren müssen. Im Portfolio hatten wir bereits 2015 eine Versicherung mit Xetra-Gold auf einbrechende Märkte abgeschlossen, die sich bisher bewährt hat.

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC Chart
Kursanbieter: L&S RT

Es gehört zur Selbsterkenntnis und Selbstdisziplin eines verantwortungsfähigen Investors, die Marktsituationen zu akzeptieren, die nachweislich das eigene Leistungs- und Urteilsvermögen übersteigen, um panische Ausfälle bzw. Überreaktionen zu vermeiden. Keiner kann vorhersagen, wie sich die aktuelle Lage in Asien, in Syrien oder im Iran entwickelt. Wir setzen nicht auf „Market Timing“ sondern auf „Time in the Market“, denn langfristig haben sich die Aktienmärkte immer wieder erholt. Wie schon Warren Buffett sagte, „Kaufe nie eine Aktie, wenn du nicht damit leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.

Panikós

Kursrutsch

Nachdem ich heute das Depot gecheckt hatte, muss ich sagen „wow“ zu dem sagen, was letzte Woche passiert ist. Das war Panik pur, denn auch unser Depotwert ist um knapp 13% abgesackt. Ok, wir müssen realistisch sehen, dass Fluggesellschaften Flüge nach China streichen, die Industrie in einigen Regionen die Produktion ruhen lässt, Messen und Großevents abgesagt werden, Schnellrestaurants und Cafés geschlossen bleiben. Der Coronavirus wird beträchtliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Jetzt wird es eng für die Zombie-Unternehmen, welche sich in den letzten Jahren nur mittels billigem Geld über Wasser halten konnten. Sollte die Situation noch länger dauern und sich der Corona-Virus als echte Pandemie entwickeln, ja dann gehen diese Zombies über den Jordan, wenn nicht wieder die Zentralbanken die Wirtschaft mit Geld fluten. Die Wirtschaft braucht eine Bereinigung, denn nachhaltiges Wirtschaftswachstum entsteht nur durch steigende Produktivität und nicht wie in der Vergangenheit durch billige Kredite.

Die Frage ist, warum reagiert die Börse so heftig? Es ist nicht die Zahl der Toten, die auf die Konjunktur drückt. Zwar sind mittlerweile knapp 3.000 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben, was dramatisch genug ist, aber nur zum Vergleich: Allein in Deutschland sind 2017/2018 während der harten Grippesaison über 25.000 Menschen gestorben. Und zum Beispiel interessiert es keinen, dass an Malaria seit zig Jahren täglich über 1.000 Menschen sterben. Was auf die Wirtschaftsleistung drückt, ist vielmehr die Reaktion Chinas auf den Ausbruch des Virus. Millionenstädte sind abgeriegelt, die Produktion steht still. Dadurch könnte die Serie enden, dass die Weltwirtschaft 43 Quartale in Folge gewachsen ist. Deshalb sorgt der Corona-Virus durchaus für Verunsicherung. Nicht anders verhielt es sich damals vor 17 Jahren beim Ausbruch der Lungenkrankheit SARS. Die Lage beruhigte sich nach der anfänglichen Panik schnell wieder und die Kurse drehten nach oben. Wer hektisch seine Aktien verkaufte, war anschließend der Dumme – wie bei anderen Epidemien (siehe Grafik). Natürlich ist Corona nicht SARS, die Entwicklung kann anders und schlimmer verlaufen. Wobei eine höhere Anzahl von Kranken und Toten allein schon deshalb normal ist, weil heute 1,5 Milliarden mehr Menschen auf der Erde leben als damals. Auch dass die Wirtschaft stärker leidet, ist nachvollziehbar. Schließlich ist China für die Weltwirtschaft heute viel bedeutsamer als 2003. Trug das Land nach der Jahrtausend Wende 4% zur globalen Wirtschaftsleistung bei, sind es heute 15%.

Wie sich die Sache weiterentwickelt kann keiner voraussagen. Auch ist eine Pandemie nicht auszuschließen. Viele Wissenschaftler vermuten aber, dass man das Virus in den Griff bekommt. Anschließend wird die Wirtschaft erfahrungsgemäß umso schneller wachsen und holt einen Großteil des Versäumten auf. Volkswirtschaftler schätzen, dass die Gesamtwirtschaft schon 2021 da stehen wird, wo sie auch ohne Coronavirus gestanden hätte. Vor allem China selbst dürfte massiv investieren, um die Konjunktur anzukurbeln und den Schaden aufzufangen. Mittlerweile geht man auch davon aus, dass die US-Zentralbank nicht wie erwartet eine eher neutrale Geldpolitik fährt, sondern doch expansiver agiert. Sie könnte also noch mehr Geld drucken und dadurch letztlich auch die Börse befeuern.

2020-02-29_Pandemien

Kursrutsch