Einzahlung

Einer unserer Investoren hat wieder 5.000 EUR an Kapital in den Familytrust überwiesen. Das nenne ich klug, anstatt bei rückläufigen Kursen das Kapital abzuziehen, wird Kapital für die Schnäppchenjagd bereitgestellt. Dies ist der wirklich große Vorteil eines selbst verwalteten Fonds, die Angsthasen von Anlegern bleiben außen vor und es ist keine Abzug an Kapital zu befürchten. Wir müssen bei gesunkenen Kursen dadurch auch keine Positionen auflösen um Anleger auszuzahlen, was bei öffentlichen Fonds oft in solchen Börsenphasen der Fall ist. Dieses Wochenende war ich seit langen mal wieder aktiv und studierte die Kurse auf unserer Watchliste. Das Fazit daraus war, es könnten in den nächsten Tagen oder Wochen interessant werden. Wir werden uns auf die Lauer legen und den Stimmungswandel von Mr. Market beobachten. Am Volatilitätsindex dem VIX sehen wir bereits einen Anstieg, was auf einen unruhigen Markt hindeutet. Über die Richtung der Änderung, also steigende oder sinkende Kurse, gibt der Indexstand grundsätzlich zwar keinen Aufschluss, allerdings wurden die historisch höchsten Indexstände auf den Höhepunkten von Finanzkrisen erzielt. Volatilitätsindizes werden daher auch als „Angstbarometer“ bezeichnet. Die Börsenphasen Angst und Panik sind für Value-Investoren ideale Zeitpunkte für den Einstieg in Unternehmensbeteiligungen, da der Preis meist unter dem Unternehmenswert liegt.

Einzahlung

Buffett Indikator

Für Warren Buffet ist das Verhältnis aus Börsenkapitalisierung zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) das beste Einzelmaß dafür, wo die Aktienbewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen. Dieses Verhältnis, das heute allgemein als Buffett-Indikator bekannt ist, vergleicht die Größe des amerikanischen Aktienmarkts mit der der US-amerikanischen Wirtschaft. Eine hohe Quote weist auf einen überbewerteten Markt hin – und ab dem 11. Februar 2021 hat die Quote ein Allzeithoch erreicht, was darauf hinweist, dass der US-Aktienmarkt derzeit stark überbewertet ist. Wie der Chart zeigt, stieg der Indikator während der Dotcom-Blase an und war in den Monaten vor der Finanzkrise 2008 relativ hoch. Bedeutet nun der aktuelle hohe Level ein Warnsignal? Nach Ansicht einiger Experten müssen wir auf Grund der niedrigen Zinssätze noch keinen Alarm auslösen. Denn wenn die Zinssätze niedrig sind, wird die Kreditaufnahme billiger und zukünftige reale Gewinne sind theoretisch mehr wert, was sich positiv auf den Aktienmarkt auswirken kann. Niedrige Zinssätze bedeuten geringere Renditen für risikoarme Vermögenswerte wie Anleihen, was die Nachfrage der Anleger senkt und letztendlich die Aktienkurse weiter ankurbelt. Dies bedeutet, dass der Buffett-Indikator wahrscheinlich hoch bleiben wird, solange die Zinssätze auf Rekordtiefs liegen. Es ist jedoch bekannt, dass sich die Geschichte wiederholt. Obwohl wir unsere Sicherheitsgurte möglicherweise noch nicht anlegen müssen, lohnt es sich sicherlich, auf dieses historisch hohe Verhältnis zu achten. 

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Buffett Indikator

Dividende von Coca-Cola

Die 30igste Quartalsdividende von Coca-Cola wurde gestern in Höhe von 18,51 EUR zugebucht. Wir sind im April 2013 eingestiegen und haben im Oktober 2013, im Juli 2016 und im Oktober 2016 zugekauft. Die Position steht mit einem Buchgewinn von 29,3% recht ansehnlich im Plus. Die vereinnahmten Dividenden aus dieser Unternehmensbeteiligung an einem US-amerikanischen Getränkehersteller haben sich bereits auf einen Betrag von 508,37 EUR aufsummiert. Das entspricht einem Return on Investment von 20% und das alleine mit Dividenden. Für uns gilt jedenfalls die Devise: 

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Coca-Cola Aktie

Coca-Cola Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT
Dividende von Coca-Cola

Mr. Market

Die vergangenen zwei Wochen waren die volatilsten Perioden in unserem Familytrust. Mr. Market wechselt seine Stimmungen zwischen manisch und depressiv fast täglich und unser Portfolio zeigte Ausschläge von bis zu 6%. Letztendlich ging es nach oben und wir haben ein weiteres Allzeithoch erreicht.

Eines diese verrückten Bewegungen betraf eine Aktie, die wir im September auf Grund der niedrigen Dividendenrendite verkauft hatten. Die Biogen Aktie entzückte Mr. Market in seiner manischen Phase am 3. November mit einem Plus von 43%, um dann einige Tage später nach dem Wechsel in die depressive Stimmung vom Hoch 34% wieder abzustürzen. Auf solche Stimmungsschwankungen können wir als Investoren verzichten, die Spekulanten hingegen bekommen da feuchte Hände und lassen sich von den Stimmungen des Mr. Market hinwegreißen. Was hätten wir von solch einer Bewegung gehabt? Im Hoch die Freude und die Gier, dass der Kurs noch weiter steigt. Angst und Unsicherheit nach dem der Kurs wieder eingebrochen war. Schaut man sich den Chart an, so hat sich der Kurs in der Zeitspanne vom 13.11 bis zum 28.10. (gerade mal 13 Handelstage) gar nicht geändert. Alles nur pure emotionale Spekulation von aufgeregten Tradern. Auf diese Gefühlsachterbahn kann ich verzichten und setze deshalb auf langweilige aber unterbewertete Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil und einer guten Dividendenrendite. So schone ich mein Nervenkostüm und freue mich fast täglich an den zugebuchten Dividenden. Die Kurse interessieren mich fast gar nicht, denn wir legen langfristig an und ein gutes Investment mit einem passiven Cashflow wird nicht verkauft.  

Biogen Aktie

Biogen Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT
Mr. Market

Zeit zum Kaufen?

Die Börsen sind gefallen vielen Anlegern stellt sich jetzt die Frage einsteigen oder nicht? Die US-Wahl ist nun knapp eine Woche entfernt, und viele Anleger sind nervös wegen der kurzfristige Marktvolatilität. Auch Morgan Stanley hält eine Börsen-Korrektur in den USA von 10 % für das wahrscheinlichste Ergebnis angesichts der hohen kurzfristigen Risikofaktoren, mit denen wir im Zusammenhang mit der US-Wahl, der Pandemie und dem Stimulusstillstand konfrontiert sind. Doch schon Warren Buffett hat mal gesagt, „wenn Sie Politik und Investieren mischen, machen Sie einen großen Fehler“. Ja, es ist viel Unsicherheit im Markt, doch als Investoren sind wir in Unternehmen investiert und darauf sollten wir uns konzentrieren. Wir müssen aus dem aktuellen Geschehen herauszoomen um das übergeordnete Bild zu sehen. Der Preis eines Unternehmen wird in nächster Zeit vielleicht sehr stark schwanken, doch der Wert und die Dividende nicht so sehr. Qualitäts- und Risikomanagement sind das, worauf umsichtige langfristige Investoren zählen, um nachts gut zu schlafen. Wir sammeln unsere sicheren und wachsenden Dividenden geduldig ein und warten darauf, dass unsere langfristigen Ziele erreicht werden und unsere Unternehmen uns reich machen. Bietet uns Mr. Market in seiner Panik mal wieder wertvolle Unternehmen zu lächerlichen Preisen an, so sammeln wir diese geduldig ein und freuen uns über die Schnäppchen. 

Hier sind 5  Investmentgrundlagen, welche 91% der langfristigen Rendite bestimmen:

  1. Qualität und Sicherheit des Unternehmens (Fundamentaldaten, wie Ausschüttungsquote, Cash Flow Stabilität und eine gesunde Bilanz)
  2. Angemessenes Risikomanagement (Diversifikation in Sektoren, Industriebereiche, Währungen und individuelle Unternehmen)
  3. Rendite des Portfolios (Start- und Dividendenrendite, Kostenstruktur)
  4. Langfristiges Gewinn- und Cashflow-Wachstum (hat große Auswirkungen auf Dividendenrendite und -wachstum) 
  5. Vernünftiges Bewertungsschema (Bewertungsänderungen heben sich langfristig auf, wenn die fundamentale Werte ähnlich bleiben) 

Zeit zum Kaufen?

Das Vermögen der Welt

Die Webseite Visual Capitalist hat eine interessante Darstellung über die Größe die Geldmengen, die Vermögens- und Marktkapitalisierung erstellt. Silber als der kleinste Markt mit 44 Milliarden und der Derivatemarkt als größter Brocken mit ca. einer Trillion (1000 Billionen!). Das hat schon Warren Buffett gesagt, Derivate sind finanzielle Massenvernichtungswaffen. Derivate laufen auch größtenteils an der Börsenaufsicht vorbei und sind somit ungeregelte Märkte.

Category Value ($ Milliarden, USD) Source
Silver $44 World Silver Survey 2019
Cryptocurrencies $244 CoinMarketCap
Global Military Spending $1.782
bereits Billionen
World Bank
U.S. Federal Deficit (FY 2020) $3.800 U.S. CBO (Projected, as of April 2020)
Coins & Bank Notes $6.662 BIS
Fed’s Balance Sheet $7.037 U.S. Federal Reserve
The World’s Billionaires $8.000 Forbes
Gold $10.891 World Gold Council (2020)
The Fortune 500 $22.600 Fortune 500 (2019 list)
Stock Markets $89.475 WFE (April 2020)
Narrow Money Supply $35.183 CIA Factbook
Broad Money Supply $95.698 CIA Factbook
Global Debt $252.600 IIF Debt Monitor
Global Real Estate $280.600 Savills Global Research (2018 est.)
Global Wealth $360.603 Credit Suisse
Derivatives (Market Value) $11.600 BIS (Dec 2019)
Derivatives (Notional Value) $558.500 BIS (Dec 2019)
Derivatives (Notional Value – High end) $1.000.000
das sind Trillionen
Various sources (Unofficial)

 

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Das Vermögen der Welt

Die Elefanten

An der Börse kennt man den Bullen und den Bär, doch was hat es mit dem Elefanten auf sich? Im Englischen gibt es ein Sprichtwort, „the big Elefant in the Room“ und das bezeichnet ein offensichtliches Problem, das zwar im Raum steht, aber dennoch von den Anwesenden nicht angesprochen wird. Die Gründe für das Schweigen können vielfältiger Natur sein, beispielsweise die Angst vor persönlichen Nachteilen und Repressionen oder die Furcht, jemanden – womöglich Anwesende – zu verletzen, ein Tabu zu brechen oder die ungeschriebenen Regeln politischer Korrektheit zu missachten.
Momentan können wir die Märkte für Vermögensklassen überhaupt nicht mehr einschätzen. Die wirtschaftlichen Daten knallen in den Keller und die Börsen steigen wie Raketen. Die Inflationsrate ist niedrig und trotzdem spüren wir in manchen Bereichen einen deutlichen Preisanstieg. Die Zinsraten der Staatsanleihen sind teilweise negativ und trotz des vorhersehbaren Verlustes für den Gläubiger werden diese vom Markt weggekauft. Irgendwie riecht das nach einem Paradigmenwechsel, ist da vielleicht ein „big Elefant“ im Raum? Aus meiner Sicht wird dies seit der aktuellen Pandemie deutlich, es sind die Zentralbanken, die diesen Umbruch und Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft verursachen. Dazu fällt mir ein Zitat eines deutschen Adeligen und Bankiers ein:

„Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation und es ist mit gleichgültig, wer die Gesetze macht.“
Amschel Meyer Rothschild (1744 – 1812)

Und wer hat weltweit die Währungen unter Kontrolle? Es sind die Notenbanken, insbesondere die FED, die EZB, die Bank of Japan, die Bank of England und auch die chinesische Zentralbank darf man mittlerweile als größter Gläubiger von US-Staatsanleihen in diesen Kreis mit einbeziehen.

Hier sind meine Punkte was gerade passiert und seit ca. 20 Jahren passiert ist:

  •  Die Zentralbanken pumpen seit dem Platzen der Dot-Com-Blase 2000 unsägliche Mengen Geld ins System. So gaben Ereignisse wie 9/11 und die letzte Finanzkrise in 2008 weitere Gründe für Zinssenkungen und man begann klamm heimlich über Käufe von hochrangige Staatsanleihen die massive Verschuldung der Staaten zu finanzieren.
  • Dann kamen Staatsanleihen mit niedrigerem Rating wie z.B. von Griechenland dazu, dann Unternehmensanleihen und mittlerweile werden sogar Junk-Bonds am Markt von den Notenbanken aufgekauft. Dies führte dazu, dass die Rendite am Anleihemarkt ziemlich stark sank und Anleger auf Vermögenswerte mit höheren Renditen wie Aktien, Immobilien, Kunst, Diamanten, Oldtimer und noch andere Sachwerte auswichen. Das trieb die Vermögenspreise in die Höhe, was wiederum weiter Anleger in diese Anlageformen drängte. Auch kaufen mittlerweile einige Notenbanken, wie z.B. die Schweizer Nationalbank und die Bank of Japan sogar Aktien.
  • Aus meiner Sicht sind die Märkte somit fast alle manipuliert und stehen nicht mehr im freien Wettbewerb ums Kapital, die Realwirtschaft spielt keine Rolle mehr.
  • Wer heute Cash hält wird enteignet, denn „Cash is Trash“. Es wurde eine Inflation der Vermögenspreise angestoßen und bei den Anleger geht FOMO um – „Fear of missing out“.
  • Die Reichen, die Großkonzerne und besonders die Erstbezieher der Notenbankgelder haben die Bonität für günstige Kredite und kaufen dafür große Mengen an Vermögenswerte (siehe auch die massiven Aktienrückkäufe auf Kredit in den letzten Jahren). Diese Gruppen werden die Gewinner der Notenbankpolitik sein. Je mehr Geld sie anhäufen, desto mehr können sie dann auch entsprechend die Politik für Ihre Ziele manipulieren, durch das Gründen und Sponsern von NGO’s (z.B. Soros), Spendengelder an internationale Organisationen (wie Bill Gates und WHO), Horden von Lobbyisten in den Parlamenten und das geniale Schutzschirmargument – „too big zu fail“ oder ich bin systemrelevant. Seit 2008 hat die Notenbank speziell den großen Unternehmen und Banken gezeigt, ihr könnt machen was ihr wollt, wir schützen euch durch das Prinzip „Gewinne werden kapitalisiert und Verluste werden sozialisiert“. Risiko? Fast keines!
  • Den Armen ist das egal, denn die Verbraucherpreise zeigen noch keine Inflation. Diese ist bedingt durch die Globalisierung, die Digitalisierung, der Produktivitätssteigerung in der Wirtschaft. Durch den massiven Import aus Billiglohnländer bleiben viele Preise gleich oder verbilligen sich sogar. Noch bleibt die Masse ruhig im Land, denn sie wird auch durch massive staatliche Unterstützungen ruhig gestellt; siehe die Diskussionen über das bedingungslose Grundeinkommen oder der Grundrente – Neues Motto: „Wir sind solidarisch und deshalb keine Angst, der Staat sorgt für Dich“. Es erinnert mich an die politische Lüge im Wahlkampf 1986 von Dr. Norbert Blüm; „Die Rente ist sicher„. Der gefährliche Anstieg der Immobilienpreise, bedingt durch das billige Zentralbankgeld, wird durch billigste halbstaatliche Immokredite der KfW-Bank gemildert und durch Eingriffe in die freie Marktwirtschaft (Mietpreisbremse) unter Kontrolle gebracht. Man versucht von Seiten der Politik alles, die laufende Geldentwertung vor den Bürgern zu verschleiern.
  • Der große Verlierer ist der Sparer und der Mittelstand, der sein Vermögen hart erarbeitet hat, aber dann sofort durch massive Steuerbelastungen geschröpft wird. Das Geld das übrig bleibt bringt auf dem Tagesgeldkonto keine Rendite, Anleihen bringen teileweise sogar negative Zinsen und Dividendenerträge vom bereits versteuerten Geld werden dann nochmals besteuert. Die Freibeträge für Kapitalerträge sind zu gering um sich eine private Alterssicherung aufzubauen. Wenn du gemäß Finanzamt bereits ab 57.000 EUR Jahreseinkommen zu den Reichen zählst, dann zeigt das aus meiner Sicht die ganze politische Verachtung für den Mittelstand, er hat halt keine Lobby in Berlin und Brüssel, er kann leicht und legal schleichend enteignet werden.
  • Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer. Die Mittelstand als Verbindungsglied in der Gesellschaft und Basis für das Steuereinkommen wird immer dünner und das Gefährliche daran wird die Radikalisierung der Mittelschicht sein, wenn ihr Betrieb pleite geht, ihr Arbeitsplatz verloren oder ihr Aktiensparplan sich in Luft auflöst. Schon der französische Historiker Alexis de Tocqueville lehrte, dass die Bürger eines Staates in Phasen langen Wohlstands immer empfindlicher gegenüber Zumutungen werden, die sie als ungerecht empfinden. Daraus folgt: Revolutionen finden nicht dann statt, wenn es den Menschen am schlechtesten geht. Sie neigen eher dazu, wenn auf eine lange Periode großen Wohlstands ein plötzlicher Einbruch stattfindet oder wenn sie im Vergleich zu anderen Gruppen ihren gesellschaftlichen Status verlieren.

Die Notenbanken balancieren nun folgende Szenarien aus, um die Überschuldung der Welt weiter hinauszuzögern und das System zu erhalten, denn eine Rückzahlung der Schulden ist nicht mehr möglich.

  1. Vermeiden von Deflation: Gift für die Schuldner, denn wenn das Geld mehr Wert wird, wird es zurückgehalten. Es sinken die Preise, was wiederum die Folge hat, dass die Gewinne der Unternehmen sinken und im Vergleich ihre Verschuldung ansteigt. Staatsschulden werden dann auch aufgewertet und deshalb wird Deflation gemieden, wie der Teufel das Weihwasser.
  2. Vermeiden von Hyperinflation: Eine rasche Enteignung durch Wertverlust von Geld bringt die Bevölkerung auf die Barrikaden, die Kontrolle des Systems geht verloren und meist erfolgt dann eine Währungsreform. Dies kann auch für die Zentralbanken das Aus bedeuten, denn man hat ihr Spiel durchschaut. Deshalb genauso ein No-Go wie die Deflation.
  3. Ziel ist die schleichende Inflation: Erfolgt die Enteignung geordnet, unauffällig, gerade noch erträglich und schleichend, dann ist das wie mit dem Frosch. Wirft man einen Frosch in kochendes Wasser, so springt er unverzüglich wieder raus. Ist der Frosch allerdings im kalten Wasser und dieses wird langsam auf Kochtemperatur erhitzt, so bleibt er drin, bis er stirbt. Deshalb werden die Zentralbanken alles versuchen, eine Inflation kontrolliert anzuheizen.
    Anmerkung: Für mich ist die ermittelte Inflationsrate des Statistischen Bundesamtes eine Farce. Denn, wenn die Zahl nicht passt, wird der fiktiv zu Grunde gelegte Warenkorb einfach angepasst. Und ich wette, die persönliche Inflationsrate eines jedes von uns, ist deutlich höher als die aktuell berechneten 0,7%.

Was so eine Inflationsrate bedeutet, kann hier simuliert werden:

Bsp.: Startkapital: 1.000 €

2% Inflation auf 5 Jahre => Kaufkraft 905,73 => Kaufkraftverlust   -9,43%
5% Inflation auf 5 Jahre => Kaufkraft 783,53 => Kaufkraftverlust -21,65%
8% Inflation auf 5 Jahre => Kaufkraft 680,58 => Kaufkraftverlust -31,94%
11% Inflation auf 5 Jahre => Kaufkraft 593,45 => Kaufkraftverlust -40,65%
15% Inflation auf 5 Jahre => Kaufkraft 497,18 => Kaufkraftverlust -50,28%

The big Elefant in the Room: Die Zentralbanken! 
Wir müssen genau beobachten was die Notenbanken machen und das Spiel mit spielen, denn der beste Businessplan der Regierungen und Zentralbanken heißt:
„Never bet against the FED“ – Wette nie gegen die Zentralbank.

2020-05-31_Elefant in the room

Die Elefanten

Der Buffett-Indikator

Nach dem starken Kurseinbruch stellen sich viele Anleger die Frage, ob es sich nur um eine vorübergehende Korrektur oder einen neuen Bärenmarkt handelt. Bei einer vorübergehenden Korrektur könnte nun ein guter Zeitpunkt gekommen sein, um in die übergeordnet noch laufende Rally einzusteigen. Ganz anders sähe es natürlich aus, wenn der jüngste Einbruch sich erst als Beginn eines neuen Bärenmarktes erweisen sollte. In diesem Fall wären Anleger denkbar schlecht beraten, jetzt in die Aktienmärkte einzusteigen. Warren Buffett, der erfolgreichste US-Investor aller Zeiten, nutzt einen ganz einfachen Indikator, um festzustellen, ob die Bewertungen und damit die Kurse am Aktienmarkt aktuell günstig, angemessen oder zu teuer sind.

Warren Buffett sagte dazu:“ Der wohl beste einzelne Indikator zur Klärung dieser Frage sei der Quotient aus Marktkapitalisierung und Bruttoinlandsprodukt (BIP).“

Die Marktkapitalisierung ist nichts anderes als der aktuelle Marktwert aller börsengehandelten Unternehmen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP oder auf englisch GDP) ist nichts anderes als die Summe aller in einer Volkswirtschaft innerhalb eines Jahres produzierten Waren und Dienstleistungen. Das BIP ist also eine Art „Gesamtumsatz“ der Realwirtschaft. Beim Verhältnis aus Marktkapitalisierung und BIP wird also die Marktbewertung der börsennotierten Unternehmen ins Verhältnis zur Bruttowertschöpfung der Unternehmen gesetzt. Hierbei geht es nicht um die Bewertung einzelner Aktien, sondern um die Frage, ob der Gesamtmarkt insgesamt teuer oder attraktiv bewertet ist.

Den Buffett-Indikator kannst du selber auf der FRED Webseite erzeugen. Als erstes wählst du im Suchfeld den Wilshire 5000 total Market Full Cap Index aus. Im Wilshire 5000 Index sind alle US-amerikanischen Aktiengesellschaften enthalten, die an der New York Stock Exchange (NYSE) und der größten elektronischen Börse in den USA, dem NASDAQ gelistet sind.

2020-05-03_Fred Wilshire 5000

Wenn die Graphik dargestellt wird, wähle das Feld EDIT GRAPH aus.

2020-05-03_FRED Graph

Dann wähle als zweite Kurve das GDP (Gross Domestic Product) aus, setzte die Einheit  auf Index und gebe im Formularfeld die Formel „a/b*100“ ein. Dann bekommst du den Buffett Indikator als Graphik angezeigt.

2020-05-03_FRED Buffett Indicator

Nun zur Interpretation:

  • Wenn der Wert < 0,5 ist, dann ist der Markt unterbewertet
  • Wenn der Wert zwischen 0,5 und 0,65 liegt, dann spricht man von einem fairen Wert des amerikanischen Marktes
  • Wenn der Wert zwischen 0,65 und 0,80 liegt, dann ist der Markt überbewertet.
  • Liegt der Wert zwischen 0,8 und 1,0 so ist der Markt in einer Blase, also stark überbewertet.
  • Wert > 1,0 deuten auf eine Hyperblase hin, dann wird es gefährlich!

Nun sehen wir, dass der amerikanische Aktienmarkt seit dem 3.Quartal 2013 eine Hyperblase gebildet hat. Solche Übertreibungen an den Märkten können lange dauern, besonders wenn diese mit billigem Zentralbankgeld entsprechend befeuert werden. COIVD-19 wird weiter als Auslöser für eine starke Marktkorrektur fungieren, denn aktuell verdüstert sich die ökonomische Situation deutlich. Dies hat wiederum negativen Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt (GDP). Sobald die Marktteilnehmer erkennen, dass die wirtschaftlichen Aussichten der Unternehmen sich drastisch verschlechtern, wird sich die aktuelle hoffnungsvolle Stimmung in echte Angst und Panik ändern. Bis dahin ist es besser einen hohen Bestand an Barmitteln zu halten und auf echt Schnäppchen zu warten.

Der Buffett-Indikator

FOMO

Die momentane Erholung an den Aktienmärkten ist getrieben von FOMO, „Fear on Missing out“! Die Gewinne der Unternehmen sinken drastisch auf breiter Front und die Kurse steigen, damit ist eine Überbewertung der Unternehmen vorprogrammiert. Die Arbeitslosen und Kurzarbeiterzahlen steigen in Europa und den USA drastisch an. In den USA rechnet man mit fast 20% Arbeitslosen, der Ölpreis crasht, da die Nachfrage eingebrochen ist. Die Erstanträge für Arbeitslosengeld ist in den USA in den letzten Wochen auf unglaubliche 26,5 Millionen angestiegen. Das Shiller PE-Ratio zeigt noch immer einen hohen Wert von 26,9. Der 10 Year Treasury Bond ist mit 0,67% auf seinen niedrigsten Stand. Das alles schreit nach einer völligen Überbewertung an den Märkten. Im S&P 500 bilden Apple, Amazon, Microsoft, Facebook und Alphabet, also die 5 größten Unternehmen, 20% der Marktkapitalisierung ab, was ist mit dem Rest! Der aktuelle Rebound ist nicht nachhaltig, da steckt zu viel Anlegerpsychologie dahinter. Wir bauen Cash auf, warten ab und beobachten.

FOMO