Das Sterben des Petrodollars

Der gesamte Handel mit arabischen Öl wurde seit 1974 in USD abgewickelt. Als in diesem Jahr die Finanzkrise die Welt erschütterte, machten die USA den Saudis ein Angebot, das man nur schwer ablehnen konnte. Auf der arabischen Halbinsel waren fantastische Ölvorkommen entdeckt worden, und das Öl begann seinen Siegeszug als Königin der Energie und verdrängte rasch die Kohle. Die US-Wirtschaft geriet damals ins Stocken und brauchte frisches Blut, um ihr Tempo zu halten – und das war das Öl. Die USA boten Saudi-Arabien an, ein Abkommen zu unterzeichnen, in dem sich die Amerikaner verpflichteten, Waffen zu liefern, neue Technologien einzuführen und bei der Industrialisierung, Medizin und Bildung zu helfen. Im Gegenzug verlangten sie eine kleine Gefälligkeit: Die Saudis sollten sich mit Washington über das Ölproduktionsvolumen einigen, es vorrangig an amerikanische Unternehmen verkaufen und die Gewinne in die amerikanischen Staatskassen investieren. Die Scheichs willigten ein und das bilaterale Abkommen wurde automatisch alle fünf Jahre verlängert. Saudi-Arabien ist heute ein reicher und hoch entwickelter Staat, dessen Erfolg auf den enormen Kohlenwasserstoffreserven beruht. Die Abhängigkeit von den USA ist nicht mehr gegeben und das Land hat sich dem Iran, Russland und China zugewendet. Es gibt immer weniger Gründe für die Saudis dieses Abkommen weiter zu verlängern und sie verkündeten, dass das bilaterale Abkommen mit den USA, das den gesamten arabischen Ölhandel in USD vorsah, nicht verlängert wird. Die Basis des USD als Weltreservewährung wird hiermit weiter geschwächt und Amerika verliert eine wichtige finanzielle Stütze. Schwindet der Rückhalt für den USD, wird es für die USA immer schwieriger das enorme Haushaltsdefizit durch frisches Drucken von Dollars zu finanzieren, denn es gibt einfach immer weniger Abnehmer für den Greenback. Der Status des US-Dollars gibt den USA eine globale, extraterritoriale Kontrolle über Unternehmen und Regierungen, die mit einer von den USA sanktionierten Partei handeln wollen. Wenn der Anteil des US-Dollars an den internationalen Finanztransaktionen sinkt, schwindet auch die US-Hegemonie in der Welt. 1971 wurde durch Nixon der Goldstandard der amerikanischen Währung ausgesetzt und dann wenig später durch die Bindung an den Ölhandel ersetzt. Was nun passiert, kappt die Wurzeln des Petrodollars und der USD wird immer mehr zur wertlosen Papierwährung. 

Mittelfristig bedeutet das für unsere Investmentstrategie, dass wir in den Währungsräumen weiter diversifizieren müssen. Die anderen Währungen, wie CAD, EUR, AUD, GBP sind bereits jetzt schon ungedecktes Papiergeld, was die Auswahl auch nicht leichter macht. 

Das Sterben des Petrodollars

Eine Anatomie der Krisen

Der Chefökonom der Degussa und Honorarprofessor an der Universität Bayreuth, sowie Präsident und Gründer des Ludwig von Mises Institut Deutschland über die Entwicklung der Bankenkrise, zur Kreditkrise und zur Währungskrise. Polleit ist Anhänger der Österreichischen Schule der Nationalökonomie – insbesondere in der Ausprägung, die auf den Arbeiten von Ludwig von Mises aufbaut – und sieht den Staat als Quelle wirtschaftlicher, sozialer und politischer Störungen an. Er vertritt die Position, dass der Staat „ethisch-freiheitlich inakzeptabel“ sei und „alle seine Tätigkeiten“ sich „privatisieren beziehungsweise im Zuge freier Marktaktivitäten bereitstellen“ ließen.

Eine Anatomie der Krisen

Die aktuelle Bankenkrise und der weitere Weg

Ein sehr interessantes Interview mit dem Unternehmensberater und Buchautor Markus Krall über seine übergeordnete Sicht auf die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in der Bankenkrise. Der Mann hat einfach den Durchblick im Gegensatz zu den Pseudoexperten in den Zentralbanken und den Clowns in der Politik. Dr. Krall belegt anhand von Fakten und Wissen die Zukunft unseres Papiergeldes. Die Politik verharmlost üblicherweise alles wovon sie eigentlich keine Ahnung hat. Wie oft wurden wir seitens der Politik belogen. Die nötigen Schlussfolgerungen aus seinen Ausführungen muss dann aber jeder selber ziehen. Vorgefertigte Rezepte für die persönlichen Finanzen gibt es nicht, den Weg, das Ziel und die Methodik zur finanziellen Freiheit muss man für sich selbst entwickeln. Um finanziell zu Überleben, eigenes Vermögen aufzubauen und zu bewahren ist eine aktive Vorgehensweise nötig. Da gibt es keine Abkürzungen über nette Bankberater, oberschlaue Fonds-Vertriebler, die „wie werde ich schnell reich“-Influencer oder dem trägen desinteressierten staatlichen Vorsorgebeamten von der Rentenkasse.

Die aktuelle Bankenkrise und der weitere Weg

Vom Zombie zum Monster

Das Wochenende wurde der bisherige solide Finanzmarktplatz in der Schweiz schwer erschüttert. Die Credit Suisse (CS), welche am Freitag noch für 1,86 CHF an der Börse gehandelt wurde, ist von der UBS (Union de Banques Suisses) für 0,76 CHF übernommen worden. Der Kaufpreis für eine Crédit-Suisse-Aktie und die festgezurrten Übernahme-Bedingungen wurden am Wochenende festgelegt, wobei anzumerken ist, dass die Aktionäre im Vorfeld gar nicht gefragt wurden, ob sie überhaupt bereit wären, das Übernahme-Angebot anzunehmen. Dass die Anteilseigner somit zwangsenteignet wurden, gibt dem Vorgang eine besonders pikante Note. Das Notrecht, auf das sich die Regierung in Bern bei der forcierten Übernahme der CS durch die UBS stützte, wird von den Aktionären und Anleihehaltern für eine unzureichende Rechtsgrundlage gehalten. Es wird daher mit Klagen gegen die Eidgenossenschaft gerechnet. Dass die CS-Aktionäre zu dem Deal gar nicht gefragt wurden, sei ein allen Gesetzen zuwiderlaufender Vorgang. Noch am vergangenen Freitag habe man öffentlich versichert, dass die Bank liquide sei und kein Notfall bestehe. An dieser Aussage könnten die Großaktionäre den Bund jetzt festnageln. Hinzu kommt ein weiteres fatales Signal an den Markt: Was, wenn die UBS-Aktionäre den Notfall-Deal gar nicht gewollt hätten? Aber warten wir erst einmal ab, wie die saudischen Großaktionäre auf das Husarenstück ihrer Zwangsenteignung ihrer CS-Anteile reagieren werden. Ziehen diese Investoren ihre Gelder jetzt nämlich ab, könnte womöglich auch die neu fusionierte Großbank schneller in Schwierigkeiten kommen, als man sich das heute vorzustellen vermag. So ist das ja häufig in solchen Krisen: Erst beginnt alles ganz langsam, und dann geht es Schlag auf Schlag. Lösen die Saudis daher jetzt einen Bankrun aus, könnte dies auch die Großbanken in Deutschland in die Bredouille bringen.

Der Bundesrat hat mit der Anwendung des Notrechts sogar den Interessen des Landes schade. Denn in der Schweiz müssen Investoren ab sofort damit rechnen, ohne rechtliche Grundlage enteignet zu werden. Des Weiteren habe sich die Schweizer einer Zombie-Bank (CS) entledigt, wachen an diesem Montagmorgen jedoch mit einer Monster-Bank (CS+UBS) auf. ‚Monster‘ deshalb, weil die Bilanzsumme der neu formierten USB fast doppelt so groß sein werde wie die Schweizer Wirtschaftsleistung. Die neu geschaffene Bank sei somit erst recht zu groß, um sie untergehen zu lassen. In der Tat, denn mit dem Deal wird die UBS aus der kleinen Schweiz zu einem Mammutinstitut, das größer sein wird als die Deutsche Bank! Laut UBS wird das fusionierte Finanzinstitut über ein investiertes Vermögen von 5,0 Billionen USD (5.000.000.000.000 USD) verfügen. Aus einer Bank „too big to fail“ wird eine Bank „too big to save“. Die vergangenen Tage haben gezeigt, wie schnell sich das Vertrauen verflüchtigen kann. Doch genau dieses Vertrauen der Bürger ist der wichtigste „Vermögenswert“ der Finanzinstitute. So ist es natürlich auch kein Zufall, dass sämtliche EU-Institutionen, die international führenden Notenbanken wie auch das Bundesfinanzministerium nach dem Deal die Stabilität des Finanzsystems beschwören. Nach dem Motto: Hier gibt`s nichts zu sehen, alles unter Kontrolle, bitte gehen Sie weiter. Man sollte sich nicht täuschen in den Elfenbeintürmen der Politik, denn allmählich geht immer mehr Menschen ein Licht auf und sie erkennen auch in unserem Finanzsystem die wahren Zusammenhänge. Denn die Wahrheit ist, dass die weltumspannende Krise von 2008 bis heute nicht gelöst, sondern mit gigantischen Mengen an neu geschaffenem Geld notdürftig zugekleistert wurde.

Vom Zombie zum Monster

Dividende von 3M

Turbulenzen um die Bankenpleite in den USA haben die Aktienmärkte erfasst und Mr. Market ist ziemlich unruhig und ängstlich. Die Dividende von 3M fließt aber wie gewohnt aufs Konto, diesmal in Höhe von 84,18 EUR. Damit erzielen wir eine Dividendenrendite von 4,12%. Die Position im Portfolio ist aber um 28,3% abgestürzt, so dass wie aktuell bei einem Zukauf eine Dividendenrendite von 5,75% erzielen könnten. Nun, wir werden die nächsten Tage Mr. Market genauer beobachten und ihm vielleicht ein paar Schnäppchen abnehmen.

Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) beruhte auf den Abzug der Kundengelder, da Kunden logischerweise nach höheren Verzinsungen streben. Um die Liquidität zu garantieren, hat die Bank kurzlaufende Anleihen mit hohen Verlusten verkaufen müssen. Hätten sie diese bis zum Laufzeitende halten können, wäre das alles nicht so dramatisch gewesen. Man sieht nun die Auswirkungen der Zinserhöhungen durch die FED, welche das wirtschaftliche Umfeld des billigen Geldes durcheinander bringt. Noch im letzten Jahr wurde die Inflation komplett ignorierten von diesen Pseudoexperten, nun kann es nicht schnell genug gehen mit den Zinserhöhungen. Dass die Auswirkungen von Zinserhöhungen immer erst so ca. 6 Monate später sichtbar werden, wird ebenfalls ignoriert. Da sind wir mal gespannt, was bei der nächsten Notenbanksitzung entschieden wird. Unser Depot ist nun ins Minus gerutscht und liegt bei minus 4,3%. Dafür ist heute wieder Cash in Höhe von 2.000 EUR durch einen Anleger zugeflossen und unsere Cash-Quote hat sich durch die Dividendeneinnahmen und die getätigte Einlage auf 6,1% gesteigert. Die Pulverkammer füllt sich und wir müssen nur noch abdrücken um weitere Dividendeneinnahmen zu generieren. Das Marktumfeld ist durch die hohen Zinsen zur Inflationsbekämpfung schwierig. Die Gefahr einer Rezession und weiteren Unternehmenspleiten ist stark gestiegen. Auch die Staaten kämpfen mittlerweile mit den höheren Zinssätzen, denn in Vergangenheit wurde mit dem billigen Geld ja nur so um sich geworfen und das rächt sich nun. Die Staatsverschuldungen sind extrem hoch, die Steuereinnahmen brechen ein und die Zinsbelastungen nehmen zu. Alles in allem eine toxische Mischung, besonders im europäischen Raum. Das Jahr 2023 wird schwierig, wir erwarten eine hohe Volatilität und mindestens einen Crash an den Aktienmärkten. So ein finanzielles Gewitter legt aber den Samen für einen neuen Aufschwung. Deswegen billig einkaufen wenn die Kanonen donnern. Interessant sind in solchen Zeiten immer Aktien aus den Branchen Lebensmittel, Pharma, Goldminen, Rüstung, Entertainment, Tabak und Hygiene. Auch Cash an sich ist King, denn damit bleibt man liquide. Als letzter Rettungsanker und Beimischungen von bis zu 10% ist auch Gold und Silber zu empfehlen. Allerdings bitte nicht als Papier, sondern physisches Edelmetall, damit ist man ohne Kontrahent im Spiel dabei.

Dividende von 3M

Jahresabschluss 2022

Das Investmentjahr 2022 ist zu Ende und erlauben uns einen Rückblick. Die Märkte starteten mit einer Rally im Januar, die dann mit dem Einmarsch der Russen in der Ukraine im Februar endete. Dann wurde die Stimmung von Mr. Market immer schlechter und die Zentralbanken gossen mit ihren Zinserhöhungen noch mächtig Benzin ins Feuer. Ende September war dann die Stimmung der Anleger auf einem Tief und über das gesamte Jahr zeigte sich ein fallender Kurstrend. Besonders litten die ehemaligen Superstars wie Tesla (-64,6%), Facebook (-63,3%), Google (-36,8%), Microsoft (-26%) und die Apple-Aktie (-24%). Dazu kam noch die Kursstürze der Kryptowährungen, welche Milliarden an Anlegergeldern auslöschten. Bitcoin ist mit knapp -63% tief im Minus, Ethereum verloren mit -66% und Ripple mit -57% massiv an Wert. Die Anleger an der Kryptobörse FTX verloren alles, denn die Börse ging pleite und auch die angeblich geschützten Anlegergelder als Sondervermögen waren verschwunden. Die gängigen Börsenindizes hatten auch kein gutes Jahr, der Dow Jones noch moderat mit -8,78%, der S&P 500 mit knapp 20% im Minus, der NASDAQ 100 mit -34% tiefrot. Auch in Europa lief es nicht gut, der Eurostoxx 50 mit -11,4%, der deutsche Aktienindex DAX 50 mit -12,45% und der Weltindex MSCI World mit -20,3%. Russische Aktien waren auf Grund der Sanktionen sogar überhaupt nicht mehr handelbar. 2022 war schlechte Stimmung von Mr. Market überall auf der Welt.

Nun zu unserem Ergebnis für das Anlagejahr 2022.

  • Unser Ergebnis ist erstaunlicherweise mit einem Plus von 9.527,98 EUR oder in Prozent mit 4,14% positiv.
  • Das Portfoliovolumen beträgt in Summe 288.763,28 EUR, davon sind 277.520,38 EUR (96,1%) investiert und der Rest mit 11.242,90 EUR (3,9%) ist Cash.
  • Der reine Kursgewinn (Gesamtgewinn abzüglich der Dividendeneinnahmen) beträgt 679,24 EUR oder 0,23%.
  • An Dividenden wurden 8.848,74 EUR eingenommen, das entspricht einer Dividendenrendite von 3,06%.
  • Die Cashquote erhöhte sich im Vergleich zu 2021 leicht um 0,42%.
  • An Anlegerkapital sind uns in 2022 genau 49.000 EUR zugeflossen, da wurde fleißig gespart.
  • Unsere Steuerquote liegt bei 13,5%, dies ist hauptsächlich bedingt durch die hohen Dividendeneinnahmen, welche die Freibeträge deutlich übersteigen. Wird ja nächstes Jahr etwas besser, da die Freibeträge um 24,1% (von 801 auf 1.000 EUR pro Person) steigen werden.
  • Unsere Looser-Aktien sind Lumen Technologies mit -44,87% und SL Green Realty mit -41,56%. Die Gewinner sind Novo-Nordisk mit +301,6%, Tractor Supply mit +346,8% und John Deere mit 407,8%. Dazu kommen noch weitere 10 Aktien, welche sich mehr als verdoppelt haben.
  • Wir haben in 2022 für 67,882,80 EUR unsere Gelder in Aktien angelegt, aber nur für 11.231,21 EUR Positionen wieder aufgelöst. Grund für die Verkäufe waren die von bestehenden Positionen abgespaltenen Aktien wie eine Kyndryl und Warner Bros Discovery, als auch das Auflösen einer kleinen Position von Unilever und die Store Capital, welche durch eine Übernahme in 2023 von der Börse genommen wird.
  • Im Vergleich zu den Indizes liegen wir also recht deutlich über den Benchmarks. Sogar die Warren Buffet Aktie, die Berkshire Hathaway B konnten wir schlagen, diese liegt nur bei einem Plus von 3,3% im vergangenen Jahr. Auch Max Otte liegt mit seinem Multiple Opportunities Fund mit -18,4% deutlich im Minus. Der Fond von Dirk Müller, auch Mr. Dax genannt, liegt mit -7,75% zwar etwas besser, doch ist auch dieser Fond am Ende des Jahres weniger Geld wert als am Anfang des Jahres. Der Stuttgarter Dividendenfond liegt bei einem Minus von 6,1% und die Anleger des Itzehoer Aktienklub haben mit dem IAC-Aktien Global 1 auch ein Minus von 5,86% zu verkraften.
  • Managementgebühren, wie bei aktiv gemanagten Fonds, haben wir keine und für unsere Aktienkäufe nutzen wir unsere Freebuys bei OnVista und zahlen pro Kauf nur eine Pauschale von 2 EUR.
  • Die ersten zwei Warren Buffett Regeln haben wir somit eingehalten.
    Regel Nr. 1 „Verliere kein Geld“
    Regel Nr. 2 „Vergesse nie Regel Nr. 1“.

Bin also mit der Gesamtsituation zufrieden und auch ein bisschen stolz, dass wir uns in diesem turbulenten Jahr 2022 so gut geschlagen haben. In diesem Sinne wünsche ich meinen Lesern ein gutes neues Jahr, viel Erfolg in 2023, dann noch Gesundheit, eine große Portion Zufriedenheit und ein gutes Händchen in Geldangelegenheiten.

Mein Ausblick für 2023: Leute haltet den Kopf hoch und denkt daran, ein Crash vom depressiven Mr. Market bieten immer Schnäppchen für uns. Ich bereite mich eher vor, was ich in einem möglichen Crash in 2023 kaufen könnte, als dass ich in Panik Aktien abstoßen werde.

Jahresabschluss 2022

Bärenmarkt

Die Definition eines Bärenmarktes ist die eines Marktes, auf dem die Preise fallen. Allgemein wird dies auch als Baisse bezeichnet, die einen Rückgang von mindestens 20% oder mehr verzeichnet. Dies gilt auch für andere Anlageklassen als Aktien. Bei der Definition des Bärenmarktes betrachten einige einen Rückgang von 20% gegenüber dem 52-Wochen-Hoch des Vermögenswertes als ausschlaggebend. Eine andere Interpretation definiert Bärenmärkte jedoch als eine Situation, in der ein breiter Marktindex über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten um 20% oder mehr fällt. Schauen wir uns den Chart des Dow Jones an, so sehen wir, dass der Index seit seinem Hoch bei 36.800 Punkten im Januar nun Ende September bei 28.726 Punkten ein Tief markiert hat. Das sind satte 22% Kursverlust und somit befinden wir uns definitiv in einem Bärenmarkt.

2022-10-09_chart_year_DowJonesIndustrialAverage

Ein Bärenmarkt kann durch eine Vielzahl von Gründen verursacht werden. Die Baisse der Weltwirtschaftskrise von 1929 war die schlimmste in der Geschichte der Vereinigten Staaten mit einem Rückgang der Aktienmärkte um 90% innerhalb von vier Jahren. Viele Analysten befürchteten, dass 2020 der Beginn einer neuen großen Depression ist, die durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus ausgelöst wird. Zwei weitere erwähnenswerte Bärenmärkte wurden durch die Technologieblase von 2000 und die Kreditkrise von 2008 verursacht. In einem bärischen Markt schüren fallende Kurse oft weiteren Pessimismus, was zu einem anhaltenden Preisverfall bei einem Vermögenswert führen kann. Alle Aufschwünge des Optimismus sind in der Regel von kurzer Dauer.

Nur zeigt die Statistik, dass Bärenmärkte in der Regel mit 20 Monaten kurzer sind als die Bullenmärkte, welche im Durchschnitt 51 Monate anhalten können. Die Kurse fallen im Bärenmarkt durchschnittlich um 41%, im Bullenmarkt steigen dann die Kurse im Durchschnitt um 162%.

2022-10-09_Bull+Bear Market

Auf lange Sicht sehen wir aber, dass der Index des Dow Jones einen steigenden Trend hat, unabhängig von den starken Rückläufen in den Bärenmärkten. Eine Sache, die nicht einmal Warren Buffett tut, ist zu versuchen, den Aktienmarkt zu timen, obwohl er eine sehr starke Meinung zu den für einzelne Aktien angemessenen Kursniveaus hat. Ein Großteil der Anleger tut jedoch genau das Gegenteil und verliert dabei ihr hart verdientes Geld. „Don’t time the market, have time in the market“ ist so ein Spruch, welcher für Value Investoren immer gelten sollte. Anil Chopra, Group CEO und Direktor von Bajaj Capital brachte das auf den Punkt:

„Sie sollten also niemals versuchen, den Markt zu timen. Tatsächlich hat dies noch nie jemand erfolgreich und konsequent über mehrere Geschäfts- oder Börsenzyklen hinweg getan. Das Erfassen der Hochs und Tiefs ist ein Mythos. Das ist es bis heute und wird es auch in Zukunft bleiben. Tatsächlich haben dabei mehr Menschen viel mehr Geld verloren als Menschen, die Geld verdient haben“

2022-10-09_DJ Chart

Bei der Entscheidung, in was man während einer bärischen Phase investiert, ist die wichtigste Regel, zuerst Ruhe zu bewahren! Es ist sehr leicht, emotionale und irrationale Entscheidungen zu treffen. Einen Schritt zurückzutreten und Ihre größeren Ziele zu verstehen, wird Ihnen bei der Entscheidung helfen. Während es viele verschiedene Arten von Strategien gibt, auf die man sich während einer Baisse konzentrieren kann, gibt es zwei, die Anleger in Betracht ziehen sollten:

  1. Durch Sektorrotation in defensive Branchen wie Gesundheit, Verbrauchsgüter, Versorger, Telekomunikation oder Rohstoffe gehen, und/oder
  2. in sichere Anlagen wie Anleihen mit AAA-Status oder Edelmetalle zu investieren. Woran man auch denken sollte, dass Bargeld auch eine Position ist.

Gerade in Bärenmärkten ergeben sich häufige Gelegenheiten Schnäppchen zu ergattern, denn Mr. Market schert dann die Aktien, unabhängig von deren Bewertung oder Geschäftsaussichten, meist alle über einen Kamm. Gerade wenn die meisten Anleger kapitulieren und panisch verkaufen, sammelt das Smart-Money die Unternehmensanteile zu günstigen Preisen ein.

„Die Zeit des größten Pessimismus ist die beste Zeit des Kaufens, die Zeit des größten Optimismus ist die beste Zeit zu verkaufen!“

allerdings

„Es gibt nur einen Grund warum eine Aktie zum Schnäppchenpreis angeboten wird: Weil andere Leute verkaufen. Da ist keine andere Ursache. Um ein wirkliches Schnäppchen zu schlagen, musst du gucken, warum die Leute so ängstlich und pessimistisch sind.“
Zitate von Sir John Templeton

Also Ruhe bewahren, die gefallenen Unternehmen analysieren und bewerten, das Ergebnis in die langfristigen Ziele der Anlagestrategie einordnen und dann die Schnäppchen einsammeln.

Bärenmarkt

Quartalsabschluss

Mittlerweile ist ein Dreivierteljahr ins Land gegangen und wir können uns dem Quartalsbericht von Q3 widmen.

  • 4.600,00 EUR Kapitalzufluss in den Familytrust, es erfolgte kein Abfluss an Cash
  • 2.524,64 EUR an Dividendeneinnahmen in 3 Monaten, was durchschnittlich 841,55 EUR pro Monat entspricht.
  • 10.911,56 EUR an Käufen oder Aufstocken von Positionen in SL Green Realty, DBS-Group, Lumen Technologies, AT&T und der Admiral Group
  • 2.620,14 EUR Erlösen durch Verkauf der Positionen Unilever und Warner Bros Discovery.
  • Kursentwicklung war sehr bewegend, denn wir erreichten Mitte August unseren Höchststand im Depot mit 309.257,50 EUR, der dann die letzten 2 Wochen auf 276,764,73 EUR gefallen ist. Dies entspricht einem Buchverlust von 10,5%.
  • Aktuell liegen wir aber noch mit einem Jahresbuchgewinn von 0,64% über der Verlustgrenze. Damit haben wir besser abgeschnitten wie der DowJones (-20,95%), S&P 500 (-24,94%), DAX (-24,70%), EuroStoxx50 (-23,67%) und dem MSCI World (-26,90%).
  • Würden wir heute alles verkaufen und das Depot liquidieren, läge der Brutto-Gewinn bei 62.152,86 EUR. Machen wir natürlich nicht, denn die Gewinnabschöpfung durch den Staat würde gute und ganze 15.400 EUR ausmachen. Als „passive Income“ Investor würden wir uns den positiven Cashflow abschneiden und zudem noch dem Staat die Möglichkeit der Gewinnabschöpfung geben.

Das letzte Quartal war dominiert von den steigenden Inflationsraten und den hektischen Zinserhöhungen der Zentralbanken. Dazu kam noch die Energiekrise in Europa und der eskalierende Ukrainekonflikt. Der Hammer waren dann vergangene Woche die Sabotageakte auf die Nord Stream 1 + 2 Pipelines. Mit der Annektierung der Provinzen in der Ukraine durch Russland hat sich der Konflikt nochmals verschärft und wir schauen sorgenvoll in die Zukunft. Dies sind alles keine rosigen Aussichten, besonders auch die nun sich beschleunigende Deindustrialisierung Deutschlands. Trotz dieser düsteren Aussichten werden wir weiter investiert bleiben und weiter investieren. Gerade in Situationen in denen Mr. Market in Panik gerät, ist es wichtig sich gegenläufig zu verhalten und die Schnäppchen einzusammeln. Wichtig ist es allerdings sich die richtigen Unternehmen ins Depot zu legen und denkt daran, nach Regen kommt der Sonnenschein!

Quartalsabschluss

Was passiert gerade aus globaler Sicht?

Es passiert gerade sehr viel auf dieser Welt, das uns erstaunt, schockiert oder ängstigt. Die plötzlich eintretende Inflation, die Auswirkungen der Pandemie, die unterbrochenen Lieferketten, der Konflikt in der Ukraine und die damit einhergehenden Sanktionen, die erneut aufflammende Flüchtlings- und Migrationskrise und immer wieder das Thema „The Great Reset“ vom Weltwirtschaftsforum. Man hat das Gefühl vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zusehen. Doch hinter allem stehen wiederkehrende Muster und der Blick in die Vergangenheit kann Aufschluss über die Zukunft geben. Der aus unserer Sicht Meister dieses wirtschaftlichen Überblicks ist Ray Dalio. Hier wieder einer seiner hervorragend gemachten Videos über „The Principles of …..“. 

Was passiert gerade aus globaler Sicht?