Sehe schwarz für AdBlue

AdBlue ist ein sogenanntes Diesel Exhaust Fluid (DEF) und soll schädliche Stickstoffemissionen von Dieselmotoren reduzieren. Seit etwa 10 Jahren werden Lkw-Motoren so gebaut, dass sie AdBlue benötigen, um zu funktionieren: Ohne AdBlue schalten Motoren in den Notbetrieb und regeln die Geschwindigkeit drastisch herunter. Nun wird auf Grund der hohen Gaspreise auch das AdBlue knapp denn, die auf Harnsäure basierende Beimischung zu Dieselkraftstoffen wird nämlich deutlich teurer: Von 130 Euro auf ungefähr 1.000 Euro pro Kubikmeter hat sich der Preis ab Werk fast verachtfacht. AdBlue wird hauptsächlich aus Wasser und Harnstoff hergestellt und Harnstoff gilt als Nebenprodukt der Düngemittelindustrie, die wiederum sehr abhängig vom Erdgas ist. Bei einem der größten Düngemittelproduzenten in Deutschland, der SKW Stickstoffwerke Piesteritz in Wittenberg, stand zeitweise die Produktion. Die Energiekrise trifft das Unternehmen extrem hart, denn die Produktion benötige sehr viel Gas. SKW stellt aber nicht nur Düngemittel her, sondern eben auch AdBlue. Sogar annähernd 40% der deutschen Gesamtproduktion. Nahezu jeder Lastwagen der Speditions-, Logistik und Transportbranche in Deutschland fährt mit Diesel und benötigt AdBlue. Wird AdBlue knapp steht die Logistik in Deutschland. Technisch wäre es möglich, dass Lkw auch ohne AdBlue weiterfahren – dazu müsste aber die Software der Fahrzeuge verändert werden. Außerdem müssten die gesetzlichen Regelungen angepasst werden. Ob die Grünen sich jedoch darauf einlassen würden, ist unklar: Schließlich würde ohne AdBlue der Ausstoß schädlicher Stickoxide massiv ansteigen.

Bei den Oldies hätte man AdBlue nicht gebraucht! Hier der gute alte Hanomag Kurier. Wie damals Mehl ausfahren mit meinem Onkel Günter, einem Mühlenbesitzer im Frankenland.

2022-09-06_Hanomag

Sehe schwarz für AdBlue