Spekulation

Das Wort Spekulation stammt vom Lateinischen Verb „speculor“ ab, was soviel wie beobachten, spähen oder auskundschaften bedeutet. Der Begriff der Spekulation ist in der Ökonomie, die mit einem Risiko behaftete Ausnutzung von Kurs-, Zins- oder Preisunterschieden innerhalb eines bestimmten Zeitraums zum Zwecke der Gewinnmitnahme. Spekulation beschreibt somit das Halten einer offenen Bestandsposition (Long und Short) an Spekulationsobjekten innerhalb eines bestimmten Zeitraumes bis zu dessen Glattstellung (Verkauf oder Kauf). Zu den Spekulationsobjekten gehören Finanzinstrumente wie

  • Immobilien oder Grundstücke
  • Forderungen oder Verbindlichkeiten
  • Wertpapiere wie Aktien oder Derivate
  • Devisen, Sorten, Kryptowährungen
  • Edelmetalle, Rohstoffe oder Handelswaren 
  • Kunstwerke oder Oldtimer.

Ausschließliches Ziel dieser Bestandhaltung ist die Gewinnerzielung über die Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis. Die Gewinnerzielung aus der Strategie „Buy low and sell high“, ist als Risikoprämie zu sehen. Da die Entwicklung der Kurse, Zinsen oder Preise in diesem Zeitraum zum Zeitpunkt des Geschäftsbeginns mit Ungewissheit behaftet ist (Marktrisiko), handelt es sich bei der Spekulation um risikobehaftete Transaktionen. Der Spekulant trifft mithin eine Entscheidung unter Ungewissheit. Das Marktverhalten der Spekulation beruht auf Erwartungen, die eintreffen oder enttäuscht werden können. Enttäuschte Spekulation können zur Destabilisierung der Märkte führen, wie damals in der Dotcom-Bubble zu sehen war. Der Broker zu dieser Zeit zu seinen skeptischen Kunden zu dubiosen Dotcom-Aktien Empfehlungen: „Ich weiß, aber die Empfehlung ist nur meine bescheidene Meinung, aber sie wird durch die umfassendsten Gerüchte, Klatsch und Spekulation gestützt, die unser Büro liefern kann. 

Zur Kapitalanlage grenzt sich die Spekulation dadurch ab, dass der Kapitalanleger nicht an Gewinnen aus dem Kauf und Verkauf einer Anlage interessiert ist, sondern ausschließlich die Erträge der Kapitalanlage (Zinsen oder Dividenden) vereinnahmen will. Ein Kapitalanleger ist zudem an der Kapitalanlage interessiert und zeichnet sich durch lange Haltedauern („buy and hold“) aus. Bekommt der Kapitalanleger eine über dem Marktzins liegende Rendite auf sein Kapital, so ist er kaum am Verkauf seines Investments interessiert und somit auch nicht an der täglichen Preisfeststellung seines Investments. Eine Kapitalanlage wird unter dem Gesichtspunkt der Cash-on-Cash-Rendite beurteilt.

Cash-on-Cash Rendite = jährlicher Cashflow vor Steuern   /    investiertes Kapital  x 100%

Beispiel die Coca-Cola Aktie
– Kurs 44,89 EUR/Stk. mit einer jährlichen Dividendenzahlung von 1,36 EUR/Stk.
– Investment 100 Stk. = 4.489 EUR zzgl. 2 EUR Handelsgebühr = 4.490 EUR
– Dividenden 100 Stk.  x  1,36 EUR/Stk. = 136 EUR
– Cash-on-Cash Rendite = 136 EUR   /   4.490 EUR   x   100% =  3,03%

Man beachte, je höher die Gebühren für den Kauf, desto niedriger die Cash-on-Cash Rendite!

Dies bewertet den Cashflow aus einkommensschaffenden Vermögenswerten. Zusätzlich wichtig für den Kapitalanleger ist die Sicherheit und Stetigkeit der Kapitalerträge, unter Berücksichtigung der Steigerungsfähigkeit der Einnahmen. Für Dividendenaktien sind somit die Schlüsselkriterien:

  • Wie lange werden schon Dividenden gezahlt?
  • Seit wieviel Jahren wird die Dividende schon gesteigert?
  • Wie hoch war der Dividendenzuwachs in den letzten 5 oder 10 Jahren?
  • Wie hoch ist die Ausschüttungsquote in Bezug auf den freien Cash Flow im Unternehmen?
  • Wie hoch ist die Dividendenrendite im Vergleich zu sicheren Zinspapieren?

 

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