Dividenden in 2020

Heute betrachten wir im Rückblick unsere Dividendenstrategie für das Jahr 2020. Insgesamt wurden an Dividenden 3.231,66 EUR vor Steuern eingenommen. Unser Freibetrag von 1.602 EUR wurde komplett ausgeschöpft und deshalb hatten wir Abzüge an einbehaltener Kapitalertragssteuer in Höhe von 133,03 EUR und den Solidaritätszuschlag in Höhe von 7,31 EUR, was einer Steuerquote von 4,3% entspricht. Das ergibt einen Nettodividendenertrag von 3.091,32 EUR, oder im Durchschnitt ein monatliches passives Einkommen von 257,61 EUR. Legt man den aktuellen Mindestlohn in Höhe von 9,35 EUR zu Grunde, dann entspricht dies 28 Stunden von insgesamt 160 Stunden pro Monat (= 8 h/Tag x 5 Tage x 4 Woche = 160 Stunden) oder 17,2% der monatlichen Arbeitszeit. Im Vergleich zu 2019 kamen 8 Stunden, also ein ganzer Arbeitstag, an passiven Einkommen hinzu und dies trotz der gesetzlichen Erhöhung des Mindestlohns. Der Cashflow durch Dividenden wurde im Vergleich zu 2019 mit einem Dividendenertrag von 2.194,07 EUR um 41% gesteigert.

2020-12-30_Dividendenertrag

Da wäre noch mehr drin gewesen, doch einige Unternehmen hatten ihre Dividende dieses Jahr gekürzt oder sogar ausgesetzt. Außerdem hatten wir noch Anfangs des Jahres einige Unternehmen im Rennen, welche nur sehr wenig bzw. gar keine Dividende zahlten, wie Globe Life bzw. Torchmark, Four Corner Property Trust und Biogen. Diese wurde mittlerweile gegen Dividendenaktien ausgetauscht. Der Spitzenreiter an Dividenden ist British American Tobacco mit 372,39 EUR Dividende. Viele Dividendenzahler kamen erst spät in der zweite Jahreshälfte hinzu und haben ihr Dividendenfluss für uns noch gar nicht voll entfaltet. Unsere Cash-on-Cash Rendite beträgt deswegen nur magere – Dividendenertrag / Investiertes Kapital x 100% = 3.091,32 EUR / 125.929 EUR  * 100% = 2,45%. Im Vergleich zu 2019 ist diese sogar um 0,42 Prozentpunkte gefallen, während das Anlagekapital sich um 49.475,51 EUR erhöht hat. In 2021 wird der Fokus der Kapitalallokation definitiv auf der Cash-on-Cash Rendite liegen.

2020-12-31_Dividende pro Aktie

Dividenden in 2020

Zukauf Altria

Noch zum Jahresende hin, habe ich meinen letzten Free Buy in weitere 17 Altria Aktien umgewandelt. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt 8,5% und in den letzten 51 Jahren hat Tabakkonzern aus den USA die eigene Dividende 55-mal erhöht. Das ist inzwischen ein königlicher Lauf, auf den sich der Dividendenkönig an dieser Stelle berufen kann. Dividendenjäger sollten allerdings auch berücksichtigen, dass die Zigarettenbranche natürlich nicht ohne Risiko ist. Derzeit mehrt sich der politische und vor allem gesundheitspolitische Widerstand gegen die gesamte Branche. Davon ist auch die Altria-Aktie betroffen. Menthol-Zigaretten sind in Teilen verboten, die Glimmstängel aus dem öffentlichen Leben fast in Gänze verbannt. Das zeigt, dass sich das Marktumfeld eintrübt. Wobei viele Zigarettenhersteller den widrigen Marktumständen und selbst den Preiserhöhungen noch trotzen. Trotzdem bleibt die Perspektive trübe, zumal sich viele jüngere Verbraucher das Rauchen bei Zigarettenpreisen von ca. 7 Euro je Schachtel hierzulande kaum leisten können. Möglicherweise werden Zigaretten daher weiter verschwinden, wobei es noch kaum Ersatzprodukte gibt. Juul, die Altria-Beteiligung, hat schließlich regelmäßig zuletzt für Wertverluste gesorgt. Eine neue Perspektive könnte möglicherweise der Cannabis-Markt kreieren, wo Altria Ambitionen nachgesagt werden. Bis dieses Geschäftsmodell jedoch eine potenziell schwächere Umsatz- und Geschäftsentwicklung ausgleichen kann, könnte noch einige Zeit vergehen. Die kommende Dividende werden wir allerdings verpassen, denn der Ex-Dividendentag war bereits am 24.12. Jedenfalls werden uns die Raucher noch viele King Size Dividenden bescheren. 

2020-12-30_PM Werbung

Zukauf Altria

Dividende von T.Rowe Price

Die letzte Dividende in 2020 kam von T.Rowe Price in Höhe von 13,65 EUR. Mittlerweile hat das Unternehmen aus der Finanzbranche das 16te Mal eine Quartalsdividende seit unserem Einstieg im März 2017 an uns gezahlt. Insgesamt wurden bisher Dividenden in Höhe von 214,39 EUR vereinnahmt und der aktuelle Buchgewinn liegt bei satten 79,6%. Die amerikanische Investmentfirma T. Rowe Price Group Inc. hat seit 34 Jahren die Dividenden nicht gesenkt und gehört somit zu den US-Dividenden-Aristokraten.   

T. Rowe Price Group Inc. Aktie

T. Rowe Price Group Inc. Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT
Dividende von T.Rowe Price

Emotio und Ratio

Unser Leben ist von Verhaltensmustern geprägt. Die Herkunft dieser Muster ist uns zum größten Teil nicht bewusst. Ebenso unbewusst sind uns die Reize, die dafür sorgen, dass bestimmte Verhaltensmuster immer wieder ausgelöst werden und immer in der gleichen Weise ablaufen. Das Ergebnis kann positiv oder negativ sein. Positiv wird es dann sein, wenn unser Handeln möglichst gut von unseren angeborenen (instinktiven) und unseren erlernten (konditionierten) Verhaltensmustern unterstützt wird. Unser Verhalten steht dann im Einklang mit unserer Identität. Beim Investieren ist das Problem, dass der Mensch jene Bereiche nicht meiden kann, für die er aufgrund seiner Persönlichkeit nicht geeignet ist. Beim Investieren sind gleichzeitige Fähigkeiten gefragt, die sehr konträr sein können. Jeder Mensch handelt gemäß eines individuellen Verhaltensmusters, das stark durch seine Grundpersönlichkeit geprägt ist. Daher gibt es für verschiedenen Menschen bei gleicher Aufgabe unterschiedliche Lösungswege. Im Folgenden stelle ich ein grundlegendes Verhaltensmusterpaar dar, das unterschiedliche Denk- und Handlungsziele beschreibt: 

Der Macher

Macher sind Menschen, die nur dann im Frieden mit sich selbst sind, wenn unmittelbar gehandelt wird, getreu nach dem Motto „da muss man doch was machen und zwar sofort“ oder „das bringe ich gleich hinter mich“. Die Frage nach der Qualität der Reaktion erfolgt erst an zweiter Stelle. Der Macher entscheidet beziehungsweise handelt ganz schnell, ob er muss oder nicht, oft auch ohne alle relevanten Details zu kennen. Stillstand oder unerledigte Dinge kann er nicht ertragen. Der Macher ist rast- und ruhelos, die Extremform ist der Workaholic. Da diese Menschen immer aus einem inneren Drang heraus sofort etwas unternehmen müssen, neigen sie dazu Fehler zu machen. Und Fehler müssen wiederum sofort korrigiert werden. Auch scheinbare Fehler, wie z.B. zwischenzeitliche Buchverluste, zwingen sie zum Handeln. Der Macher wird die ganzen emotionalen Schwankungen an der Börse mitmachen, er gerät fast automatisch in die Situation des „Overtrading“, was immer zu Verlusten führt. Der Einstieg ins Investieren fällt dem Macher leicht, denn er wartet ja ständig darauf, in Aktion treten zu dürfen. Auf Grund seiner Persönlichkeitsstruktur wird der Macher aber sehr leicht vom Markt „zur Handlung“ gezwungen. Die Position gerät in die Verlustzone und der Macher sieht sich sofort veranlasst, etwas zu unternehmen, um ein weiteres Abschmelzen zu unterbinden. Selbst wenn er sich beim ersten Mal noch beherrscht, wird er es spätestens beim zweiten oder dritten Mal nicht mehr aushalten, die Position verfrüht zu schließen. Der Markt zwingt ihn zu Handeln und die Korrektur schüttelt ihn ab. Umgekehrt kauft der Macher sich bei steigenden Kursen ein, ohne Überlegung ob das Investment überbewertet ist, einfach nur um dabei zu sein. Der Macher ist sehr stark von Emotionen getrieben. 

Der Denker

Denker dagegen sind Menschen, die nur nach reiflicher Überlegung in Aktion treten können. Sie lieben es, sich Zeit zu nehmen, um alle Möglichkeiten einer angemessenen Reaktion auf ein Ereignis zu ergründen und zu überdenken. Hier steht die Qualität der Entscheidung im Vordergrund. Wenn Denker in Aktion treten, machen sie insgesamt seltener Fehler, sie handeln dafür aber häufig nicht, weil sie vor dem Dilemma stehen: „Habe ich alles für meine Entscheidung bedacht?“. Fehler entstehen hier weniger durch die Entscheidung selbst, sondern meistens durch das Nichthandeln. Dem Denker fällt es somit schwer sich als Investor zu betätigen, da er immer noch ein „Wenn und Aber“ findet. Bei vielen Investmentchancen ist er dann nicht dabei, weil er es nicht geschafft hat, sich zu entscheiden. Auf Grund der Verzögerungen oder des Nichthandelns spielt der Zeitfaktor gegen den Denker, denn er verpasst das „Time in the Market“. Der Denker wird sich mehrheitlich mit Musterdepots oder Analysen beschäftigen. Er scheut das Risiko und verpasst somit häufiger die Rendite. Beim Denker überwiegt somit das Ratio und auch das kann, wie beim Macher die Emotio, langfristig zu Verlusten führen.

Weder der Denker noch der Macher ist besser oder schlechter oder dem Anderen überlegen. Beide Verhaltensmuster haben beim Investieren an bestimmten Stellen ihre Vorteile, aber eben auch an anderer Stelle schwerwiegende Nachteile. Hier wird deutlich, dass erfolgreiches Investieren, abhängig von der jeweiligen Situation, die Beherrschung beider Verhaltensweise erfordert. Die meisten Menschen haben von beiden etwas, tendieren jedoch in eine Richtung. In Situationen, in denen ein Verhaltensmuster nützlich ist, kann man es so belassen oder sogar verstärken und in Situationen, in denen es schadet, sollte man versuchen, das gegensätzliche Muster zu erlernen und anzuwenden. Wichtig ist der Versuch sich selbst einzuordnen um dann sein Verhalten zu korrigieren. Ob du ein Macher oder Denker bist, dazu helfen folgende Fragen:

Macher

  • Wenn Anforderungen gestellt werden, mache ich da sofort einen Plan wie diese umsetzbar sind, selbst wenn keine Eile besteht?
  • Will ich oft sofort in Aktion treten, notfalls auch ohne Plan?
  • Werde ich öfters von anderen aufgefordert „etwas langsamer zu machen“?
  • Ärgert mich allzu langes Planen anderer? 

Denker 

  • Lass ich an mich gestellte Anforderungen erstmal so stehen, ohne zu reagieren?
  • Habe ich häufig das Gefühl, dass andere schneller agieren als ich?
  • Werde ich öfters von anderen aufgefordert „jetzt endlich mal anzufangen“?
  • Fühle ich mich häufig von anderen oder den Umständen unter Druck gesetzt?
  • Liebe ich es gestellte Aufgaben erst mal ausführlich zu planen?

Mir hilft diese Analyse der Verhaltensmuster stark bei meinen Investmententscheidungen. Es überwiegt der Denker in mir und es fehlt der Macher in manchen Situationen. Wie ist es bei Euch da draußen? Würde mich diesmal über eure Kommentare echt freuen!  

Emotio und Ratio

Etwas Psychologie

Es ist grundsätzlich festzuhalten, dass die Summe der individuellen Investmententscheidungen einen Anleger zum Gewinner oder Verlierer machen. Individuelles Verhalten ist teilweise evolutionsbiologisch vorprogrammiert und dadurch ergeben sich oftmals die erheblichen Konflikte, wenn es darum geht erfolgreich zu investieren. Auf „seinen Bauch zu hören“ führt nicht selten zu Verlusten. Diese emotionalen von Gier oder Panik geleiteten Entscheidungen kann man nur durchbrechen, indem man einen Lernprozess durchläuft. Bisher gelernte natürlich und konditionierte Verhaltensmuster hindern uns oft daran erfolgreich zu sein. Wenn zum Beispiel in der Stadt alle Leute nach oben starren, musst du lernen nach unten zu schauen. Das bedeutet, dass wir gezwungen sind uns in Bezug auf das Investieren völlig neu zu konditionieren, denn die notwendigen Verhaltensweisen sind in unserer Erfahrungsbibliothek gar nicht vorhanden. Wir müssen uns also neue Verhaltensmuster aneignen, die möglichst gut auf die Aufgabe „Investieren“ abgestimmt sind. Diesen Lernprozess des Investierens kann man nur durchlaufen, wenn man ihn als Anleger auch finanziell überlebt. Ohne Kapital kann man keine Erfahrungen mehr sammeln. Es liegt auf der Hand, dass man das alles nicht von Heute auf Morgen durch ein Buch oder mittels eines Seminares erlernen kann. Allerdings kann man den Reifeprozess eigenständig initiieren und damit wesentlich abkürzen. Eine ganze Reihe von Erfahrungen kann man durch Gespräche, durch Bücher oder Seminare machen. Wenn man aber diese Inhalte eins zu eins übernimmt, wird man sehr schnell feststellen, dass auch das nicht perfekt funktioniert. Das Gegenüber, also der Buchautor oder Blogger, kann nämlich immer nur von seinen Erfahrungen und aus seinen Blickwinkeln berichten und dieser muss nicht unbedingt zu einem passen. Nur was stimmig zu deiner Person und dem Lebensabschnitt ist, hilft einem weiter. Ein Rezept für das perfekte Investment gibt es nicht, aber Wissen ist Macht und das Investoren-Wissen besteht aus 3 Komponenten:

  1.  Handwerk: Wie funktioniert Investieren? Das ist noch am einfachsten über Bücher zu lernen. 
  2. Verhaltensmuster: Wie funktioniere ich beim Investieren persönlich? Dies wird schon schwieriger, denn dazu muss man ehrlich zu sich selber sein und seine Stärken und Schwächen genauestens analysieren.  
  3. Rollenspiel: Wann wende ich welches Verhaltensmuster an? Jetzt kommt das Wissen über die Märkte und deren wirtschaftliche Umfeld hinzu und dies ist mit der erarbeiteten Strategie abzugleichen. 

Wie kann man das Ziel erreichen? Zunächst ist es notwendig, eine Bestandsaufnahme zu machen, also den Istzustand zu definieren. Dies erfolgt über eine intensive Selbstbeobachtung. Dabei treten erfahrungsgemäß Schwierigkeiten auf, Emotionen richtig zu beschreiben und einzuordnen. Euphorie und Gier ist wie die Angst und Panik mit körperlichen Gefühlen kombiniert. Hier habe ich am meisten gelernt, indem ich intensiv  meine Stimmungen analysiere und Klarheit über meinen emotionalen Zustand bekomme. Die Klarheit über den Sollzustand kommt durch eine ausgetüftelte Investmentstrategie die man im Vorfeld genau festgelegt hat. Der Abgleich vom klaren Istzustand mit dem klaren Sollzustand führt dann zu einer Aktivität die dann  letztendlich zur Zielerreichung – dem Drehbuch zum Erfolg – führt. Die Chancen, den Reifeprozess eines Investors aus finanzieller Sicht zu überleben, wird damit deutlich erhöht. Das Drehbuch wird aber allzu oft von anderen (Finanzberatern, Versicherungsagenten, Brokern, Finanzmedien, falsche Gurus oder die Emotionen der Massen) geschrieben und damit gibt man die bewusste Ich-Entscheidung über die finanzielle Freiheit aus der Hand. Denn falsche Verhaltensmuster führen bewusst oder unbewusst zu Fehlverhalten, Stress-Situationen und damit zu Verlusten. 

2020-12-25_Traderhirn

 

Etwas Psychologie

Wann beginnt Reichtum?

Fragt man einen hiesigen Sparer, wann denn genau „Reichtum“ beginnt, dann sollte es schon eine Mille sein. Der Millionär hingegen wird behaupten, man sei erst bei einem zweistelligen Millionenbetrag reich. Der zweistellige Millionär wiederum streben nach weiteren Millionen und selbst der superreiche Milliardär will noch mehr. 

Das ist die Habenseite des Menschen: Er ist nie zufrieden und reich fühlt er sich schon gar nicht. Seit der Homo sapiens diesen Planeten bevölkert, strebt er nach mehr. Klar sind wir Normalos im Verhältnis zu den „Reichen“ irgendwie „arm“, doch was denkt der hungernde Mensch in seiner kleinen Wellblechhütte im weltgrößten Slum Dharavi in Mumbai/Indien über uns? Er versteht es nicht, wieso wir uns nicht „reich“ fühlen – mit unseren warmen Wohnungen aus Stein und einem Aktiendepot. Selbst als Bezieher von Arbeitslosengeld in einem westlichen Industriestaat ist man mit seinem sauberen Trinkwasser, einem Stromanschluss und einem einigermaßen gefüllten Kühlschrank für den Großteil der Weltbevölkerung noch unvorstellbar reich. So ein Vergleich macht vielleicht einen Moment lang bewusst, wie gut es uns eigentlich geht – trotz aller Krisen und Probleme, mit denen uns die Medien tagein und tagaus bombardieren.

Es gibt neben dem Haben auch noch das Sein was zum Reichtum führt, dies nenne ich die finanzielle Freiheit mit der man sich unabhängig fühlt. Allein die Freiheit sich etwas finanziell leisten zu können, es aber nicht tut weil man schon genug hat. Frei zu sein von Konsumzwang und Statussymbolen führt zum inneren Reichtum. Zu wissen wenn genug genug ist befreit vom Haben und führt dich auf die Ebene des Seins. Es führt weg vom Verlangen das neueste iPhone zu haben, hin zum ein guter Partner zu sein. Was ist wichtiger ein großes Haus zu haben, oder gesund zu sein? Was ist mehr Wert, ein großes und teures Auto als Statussymbol vor der Tür stehen zu haben, oder mit dem billigen Gebrauchtwagen spontan Freunde besuchen um zusammen zu sein. Mit diesen Fragen, was braucht der Mensch essentiell um glücklich zu sein, ändert sich der Blickwinkel auf Gesundheit, ein gutes Familienleben, zuverlässige und ehrliche Freunde, ein einfaches Obdach und was zum Essen und zum Trinken. Damit erklärt sich auch warum wirklich arme Menschen in den Slums trotz aller Widrigkeiten oft glücklich sind. Um Reichtum zu erfahren, muss man nur den Blickwinkel verändern. In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Lesern besinnliche Tage und sage ein herzliches Danke für euer Vertrauen in meine Fähigkeiten als Investor und euer Interesse am Familytrust Blog.  

Wann beginnt Reichtum?

Einstieg Oneok

Gestern haben wir uns eine Dividendenwumme ins Depot gelegt und zwar einen der größten Erdgas-Lieferanten in den USA mit dem Namen Oneok. Bitte nicht auf Deutsch lesen (Onök oder so) sondern es wird ausgesprochen wie „One ok“. Zum Hauptgeschäft des Unternehmens gehört insbesondere die Vermarktung von Erdgas innerhalb der USA. Als aktiver Teilhaber an Oneok Partners, einer der führenden Sammel-, Aufbereitungs-, Lagerungs- und Transport-Spezialisten von Erdgas, bedient der Konzern über 2 Millionen Kunden in Oklahoma, Kansas und Texas. Dem Unternehmen gehört eine der führenden NGL (natural gas liquids) Systeme, welches die NGL Vorkommen im Zentrum des Kontinents und der Rocky Mountain Region mit den zentralen Märkten verbindet. Das Angebot umfasst dabei Energiesicherheit und damit einhergehende Dienstleistungen. Oneok Inc. mit Sitz in Tusla, Oklahoma wurde 1906 gegründet und hieß ursprünglich Oklahoma Natural Gas Company.  Das Unternehmen wurde 1980 in ONEOK umbenannt und 2005 übernahm man das Erdgasgeschäft von Koch Industries. So ein Pipeline Betreiber hat einen gewissen Burggraben, denn wenn eine Pipeline aufgebaut wurde, wird kein Konkurrent parallel dazu eine weitere Pipeline errichten. Abgesehen von dem großen Aufwand an Genehmigungen und Grundstücksauseinandersetzungen macht es, wie bei einer Eisenbahnstrecke, keinen Sinn hier in einen Wettbewerb zu gehen. Also besitzen solche Unternehmen eine Art Monopolstellung. Dies spiegelt sich in der Dividende wieder, welche seit 32 Jahren ohne eine Senkung ausbezahlt wird. Momentan liegt die Dividendenrendite bei fetten 9,9%. Die Corona-Krise hat den Kurs nach unten geprügelt, die Dividende ist aber konstant geblieben. Auch mit den anderen Unternehmenskennzahlen hat uns die Bewertungsmatrix unserer Watchliste ein Kaufsignal gegeben. 

2020-12-22_ONEOK_Field

Oneok Aktie

Oneok Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT
Einstieg Oneok

Verkauf Viatris

Gestern wurden die 6 Aktien von Viatris verkauft. Wir hatten diese nach der Abspaltung von Pfizer in unser Depot eingebucht bekommen. Hatte lange im Internet recherchiert um an Unternehmenszahlen zu kommen, doch auf Grund der Neugründung sind noch keine richtigen Zahlen verfügbar. Ein Interview mit dem CEO war aus meiner Sicht nur leeres Marketinggeschwafel. Zuerst dachte ich an ein Aufstocken dieser Miniposition, doch dann entschied ich mich für den Verkauf. Alles andere wäre Spekulation gewesen, denn weder Dividende von sonstige Zahlen wie KGV, KBV oder Cashflow sind für eine erste Bewertung vorhanden.

Die Abrechnung lautet wie folgt:

  • Für 50 Pfizer Aktien bekamen wir 6,235 Viatris Aktien kostenlos eingebucht
  • Dann wurden automatisch 0,204 Aktien zu 2,87 EUR verkauft, es blieben noch 6 Aktien
  • Gestrige Veräußerung von 6 Aktien zu 14,40 EUR, macht einen Gewinn von 86,40 EUR
  • Abzüglich Orderprovision und Handelsplatzgebühr von 8,21 EUR bleibt netto 78,19 EUR
  • Gesamtgewinn 78,19 EUR + 2,87 EUR = 81,06 EUR

Die errechnete Rendite ist hier natürlich mit über 81 Millionen % unglaublich hoch, denn den Kaufpreis war ja null.

Verkauf Viatris

Zukauf AT&T

Gestern wurde das Weihnachtsgeld in einen Dividendenwert umgewandelt. Wir kauften weitere 76 Stück vom US-amerikanischen Telekommunikationsunternehmen AT&T hinzu. AT&T zählt zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren ihre Ausschüttung jedes Jahr anheben. Seit dem Jahr 1984 zahlt AT&T eine Dividende. Seitdem wurde die Dividende jedes Jahr angehoben. Die Historie von AT&T geht auf die Bell Telephone Company zurück, die im Jahre 1877 von Alexander Graham Bell gegründet worden ist. Im Jahr 1984 erfolgte die Zerschlagung des US-Telefonmonopolmarktes und AT&T teilte sich in die ehemalige Muttergesellschaft im Ferngesprächsmarkt sowie sieben regionale Anbieter (auch „Baby Bells“ genannt) auf. Im Jahr 2005 übernahm SBC AT&T und es entstand die heutige Firma. Im Jahr 2015 verlor AT&T seinen Platz im legendären Dow-Jones-Index an Apple. Im Juni 2018 schloss der Konzern die Übernahme von Time Warner ab.

Für uns ist AT&T wie ein Investment in eine vermietete Immobilie. Wir kassieren die Miete und für uns ist der aktuelle Verkaufspreis des Objektes absolut uninteressant. Hauptsache die Mieteinnahmen sprudeln und das können wir bei AT&T bestätigen. Die Dividendenrendite beträgt aktuell fast 7,5%, bei einer Ausschüttungsquote von gerade mal 53,5% auf den freien Cash Flow. Und das Unternehmen hat seit 36 Jahren bewiesen, dass es fähig ist die Dividenden zu zahlen. Sicherlich keine gehypte Aktie wie Tesla oder eine dieser Biotech-Impfstoff-Aktie, sondern eine solide und stinklangweilige Dividendenaktie. Das passt zu unserem Investmentstil.

AT&T Aktie

AT&T Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

Zukauf AT&T

Ketchup Dividende

Der US-amerikanische Lebensmittelkonzern Kraft-Heinz hat uns gestern seine 9te Quartalsdividende in Höhe von 51,09 EUR überwiesen. Wir sind im August 2018 eingestiegen und haben dann kräftig im September und November 2018, im Februar, im März und im August 2019 zugekauft. Man sieht, dass wir in fallende Kurse hinein gekauft haben. Aus heutiger Sicht wurde etwas zu früh mit dem Verbilligen des Einstiegskurses begonnen. Die Abschreibungen auf die Markenwerte konnte man nicht vorhersehen und so haben wir das volle Trauerspiel mitgemacht. Wir liegen heute mit einem Buchverlust von 21,3% noch tief in die ketchup-roten Zahlen. Dennoch konnten bis heute bereits 469,84 EUR an Dividenden eingesammelt werden, was den Buchverlust auf -15% mindern würde. Uns steht aber nicht nach Verkaufen und wir freuen uns auf die nächsten Dividenden, wie der kleine Junge hier auf seinen Hot Dog mit viel Heinz-Ketchup. 

2020-12-18_Ketchup

Kraft Heinz Company Aktie

Kraft Heinz Company Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT
Ketchup Dividende