Cash und Inflation

Wenn man viel Cash hält, dann hat man immer Angst die Inflation frisst einem die Kaufkraft auf. Nun die offiziellen Inflationszahlen sehen doch gar nicht so dramatisch aus, 2018 waren es 1,8% und 2017 1,5%. Nun sollte man allerdings wissen, wie unsere Inflation gemessen wird: Unsere Regierungsstatistiker stellen einen Warenkorb zusammen aus allem, was der deutsche Michel so im Laufe der Woche, des Monats oder des Jahres kauft. Dieser Preis wird berechnet. Das wird dann monatlich gemacht und mit dem Vormonat verglichen. Wird es teurer haben wir eine Inflation. Klingt soweit logisch und nachvollziehbar. Wenn man diesen Warenkorb nun aber anpasst, verändert… was dann? Wenn man zum Beispiel etwas weniger Stromkosten hereinrechnet, dafür etwas mehr Urlaub. Wenn man zum Beispiel einen VHS-Videorecorder hineinrechnet… WAS? du weißt nicht mehr, was ein VHS-Recorder ist? Du hast nicht vor einen solchen zu kaufen? Auch blöd für den Alleinverdiener, dass gerade Essen und Heizung teurer wird. Soll er doch einfach von seinen 1.200 EUR mit seiner Familie öfter in den Urlaub fahren, dann muss er nicht soviel heizen. Du siehst: Man nimmt Dinge, die teurer werden heraus (dabei ist es unerheblich, ob solche Dinge täglich gebraucht werden) und ersetzt sie durch Dinge, die günstiger werden (wiederum unerheblich, ob man sich diese leisten kann). Zudem lässt man veraltete Technik im Warenkorb… wie eben den Videorecorder oder einen alten Computer, die, sollte man sie tatsächlich noch kaufen können, zwar deutlich günstiger, doch eben nicht auf der Höhe der Zeit sind. So zaubert man eine traumhaft niedrige Inflation… Voila!

Für die echte Inflation gibt es sogar eine Formel:

Geldmengenwachstum (M3) – Wirtschaftswachstum = Inflation

Geldmengenwachstum (M3) in der Bundesrepublik 2018: zirka 5% abzüglich Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik 2018: ca. 0% = Inflation 2018: zirka 5%

Geldmenge

2019-05-29_Geldmenge M3

Wirtschaftswachstum BIP

2019-05-29_BIP Wachstum

Man sieht auch im Rückblick die seit längerem immer größer werdende Kluft zwischen BIP Wachstum und Geldmenge. Der Abstand zwischen den Kurven ist die tatsächliche Inflation. Das einzige Cash-Produkt das mit der Inflation mitläuft ist Gold und somit eine gute Alternative zu hohen Cash Beträgen auf dem Konto.

2019-05-29_BIP-M3-aktualisiert

 

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