Zinsen versus Ertrag

Franz und Hanna überlegen sich, wie sie 100 EUR am besten anlegen. Hanna leiht sich von Franz 100 EUR und zahlt ihm im Gegenzug 6% Zinsen. Hanna kauft sich 30 Hühner für 200 EUR, mit den geliehenen 100 EUR von Franz, plus 100 EUR aus eigener Tasche.

Welche Rechnung ergibt sich für Hanna?

Dreißig Hühner legen 9.000 Eier im Jahr, multipliziert mit 30 Cent pro Ei, ergibt sich ein Verkaufserlös von 2.700 EUR. Abzüglich der Kosten für Hühnerfutter, Stallmiete etc., von 2.500 EUR und abzüglich 6% Zinsen an Franz in Höhe von 6 EUR, freut sich Hanna über einen Bruttortrag von 194 EUR im Jahr. Abzüglich der Tilgung von 100 EUR ergibt das eine Nettoertrag von 94 EUR. Die Rendite auf das eigene eingesetzte Kapital beträgt satte  94% (94 EUR / 100 EUR  x 100%).

Welche Rechnung ergibt sich für Franz?

Franz bekommt für seine verliehenen 100 EUR von Hanna 6% Zinsen und macht 6 EUR Gewinn oder 6% Eigenkapitalrendite. Beide haben sauber und legal mit Eiern Geld verdient. Franz 6 EUR und Hanna 94 EUR.

Und man bedenke! Sollten sich die Eierpreise in Zukunft verdoppeln, werden die Hühner „60 Cent“ Eier legen, da Eier weiterhin ein nachgefragtes Nahrungsmittel sind. Die Preise werden einfach erhöht. Nachgefragte Sachwerte haben einen eingebauten Schutz gegen Inflation. Die 6% Zinsen aus 100 EUR entsprechen dann immer noch 6 EUR, aber bei niedrigerer Kaufkraft, denn Geld hat keinen Inflationsschutz.

Was lernen wir daraus?

  • Sachwert schlägt Geldwert
  • Ertrag schlägt Zins
  • Hanna schlägt Franz
  • und Huhn schlägt Geld.

Das Ganze funktioniert natürlich am besten mit sogenannten produktiven Sachwerten, die immer wieder nachgefragt werden. Überall dort auf der Welt, wo der Wohlstand wächst, wächst auch der Konsum und somit die Nachfrage.

Zinsen versus Ertrag