Gold und die Steuer

Der volatile Anlagemarkt weckt das Bedürfnis nach Sicherheit und Gold feiert ein Comeback als Rettungsanker. Die Amerikaner machen extreme Defizite, die nächsten Jahre jedes Jahr über eine Billion USD und das bei Hochkonjunktur. Die US-Realzinsen, also Zinsen abzüglich Inflation, scheinen auf absehbare Zeit zu fallen oder zumindest niedrig zu bleiben. Die Anleger sorgen sich um die Weltkonjunktur und wegen der Kurseinbrüchen an den globalen Börsen sind Edelmetalle bei Investoren wieder in den Fokus gerückt. Eine Depotabsicherung mit Gold wird wieder stärker nachgefragt.

Auch steuerlich ist Gold priviligiert, denn grundsätzlich sind Wertgewinne bei physischen Edelmetallen nach einem Jahr Haltefrist steuerbefreit, und zwar unabhängig von der Menge. Die gleiche Regelung gilt für Anleger, die sich statt für physisches Gold für Indexfonds auf den Goldpreis, sogenannte Exchange Traded Commodities (ETC), entscheiden. Das gilt allerdings nur dann, wenn diese ETCs den Anlegern einen Anspruch auf eine Auslieferung des Edelmetalls bieten. Dazu zählen etwa Xetra-Gold von der Deutschen Börse oder Euwax-Gold von der Börse Stuttgart. Wer mit Finanzinstrumenten wie Zertifikaten auf den Goldpreis oder mit einem Indexfonds auf Goldminen-Aktien setzt, genießt keine Steuerbefreiung. Bei Erträgen aus diesen Anlageprodukten fällt die Abgeltungsteuer an.

Bei physischen Gold kommt schon beim Einkauf ein steuerlicher Vorteil zum Tragen: Seit 1993 ist Gold, das zur Kapitalanlage verwendet wird, von der Mehrwertsteuer befreit. Dazu zählen neben Barren auch Münzen wie der Maple Leaf, der Krügerrand, China Panda oder der Wiener Philharmoniker.

Wir halten seit März 2015 und mit Zukäufen im Februar und Juli 2016 eine ca. 4%ige Position an Xetra-Gold als Absicherung gegen Wirtschaftskrisen. Wir liegen aktuell sogar bei einem Buchgewinn von +3,2%. Was uns ermutigt die Position zu halten ist die Tatsache, dass Zentralbanken im vergangenen Jahr so viel Gold gekauft haben, wie zuletzt vor einem halben Jahrhundert. Das meldet der World Gold Council (WGC) im Rahmen seines aktuellen Marktberichts. Demnach haben die Währungshüter weltweit ihre Goldreserven im Zeitraum 2018 um 651,5 Tonnen ausgebaut. Im Bericht heißt es, es handelte sich um die höchsten jährlichen Nettokäufe in diesem Sektor seit Aufgabe des Goldstandards im Jahr 1971. Gleichzeitig seien es die zweithöchsten Zentralbank-Käufe an Gold gewesen seit Beginn der Aufzeichnungen. Gegenüber Vorjahr gab es einen Anstieg um 74%. Für 2017 waren seinerzeit lediglich 374,8 Tonnen Gold gemeldet worden. Wissen die Zentralbanken mehr als die Allgemeinheit?

Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH] ETC

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