Renditevorsprung

Die meisten Investoren würden gerne überdurchschnittliche Renditen erzielen. Leider zeigt die Statistik, dass das nicht geht – es können nicht 100 % aller Investoren zu den besten 50 % gehören. Die Frage ist nun, welche Möglichkeiten es für den Einzelnen gibt, einen Renditevorspung gegenüber anderen Investoren zu erreichen.

  • Du hast einen Informationsvorsprung: Dies ist schwierig, es sei denn, du bist bei einem Unternehmen beschäftigt und erhälst kursrelevante Informationen bevor sie öffentlich werden. Nur damit bewegst du dich auf sehr dünnem Eis, denn wenn man auf Basis solcher Informationen handelt, ist das nämlich illegal und somit nicht zu empfehlen.
  • Dieselben Informationen anders interpretieren: Du interpretierst offensichtlich dieselben Informationen ganz anders als der große Rest des Marktes. Entsprechend positionierst du dich und kannst davon profitieren. Dabei stelltst du dich gegen den Markt, was nicht immer zum Erfolg führt, denn die Herde ist schwer aufzuhalten. Kippt die Meinung oder Stimmung stehst du dann allerdings vor einer einzigartigen Investitionschance. Wichtig hierbei ist dein Durchhalte- und Standvermögen, wenn alle gegen dich sind. So haben einige Investoren beim letzten Crash große Gewinne nur dadurch eingefahren, dass sie standhaft und stur mit ihrer negativen Einschätzung blieben, bis die Meinung des Marktes sich der tatsächlichen Situation anpasste. Wir befinden uns heutzutage in einer ganz ähnlichen Situation, denn die Verschuldung hat den „Point of no Return“ überschritten, das billige Geld der Zentralbanken hat die Märkte aufgebläht und eine Korrektur steht uns definitiv bevor. Die Herde rennt aber noch in die Richtung eines Bullenmarktes, bis der Bär um die Ecke schaut, dann wird Panik entstehen und die Herde flieht in die andere Richtung. Gut ist es dann, wenn man auf einem Haufen Cash sitzt und die Schnäppchen einfangen kann.
  • Ein langer Zeithorizont: Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurückgegangen – betrug sie einmal mehrere Jahre, sind es jetzt nur noch Tage oder Stunden. Das meiste Kapital an der Börse ist folglich damit beschäftigt, ständig rein und wieder rauszugehen. Du kannst dich also alleine dadurch von der Masse differenzieren, indem du einfach mit einem längeren Zeithorizont investierst. Das hat nebenbei auch noch den schönen Effekt, dass du dadurch deine Gewinnchancen maximiert, zumindest wenn man die Daten aus 143 Jahren US-Aktienmarkt heranzieht, wie du in der untenstehenden Grafik siehst. Historisch gesehen gleicht ein Zeithorizont von nur einem Tag an der Börse praktisch einem Münzwurf, in nur 52 % der Fälle erzielte man eine positive Rendite. Hält man Aktien hingegen mindestens fünf Jahre, erzielt man schon in vier von fünf Fällen eine positive Rendite. Bei einem Zeithorizont von 20 Jahren hat man bisher sogar ausnahmslos immer eine positive Rendite erzielt.

2018-07-14_Renditevorsprung

Der letzte Weg ist der vermeintlich einfachste. Allerdings erfordert dieser auch eine hohe Leidensfähigkeit, denn die Renditen am Aktienmarkt kommen nicht geradlinig. Je länger du investiert bist, desto wahrscheinlicher musst du auch mit einem temporären Absturz rechnen. Damit musst du dann emotional zurechtkommen, was den meisten Leuten oft leider nicht gelingt, denn man muss dabei anders handeln als der Rest des Marktes (du musst halten oder kaufen, wenn alle anderen panisch verkaufen). Das kann Unbehagen hervorrufen und dein Stand- und Durchhaltevermögen wird aufs Äußerste belastet. Ob Privatanleger oder institutioneller Investor – an der Börse regieren häufig die Emotionen. Der Privatanleger vergisst dann oft seine eigene Anlagestrategie und reagiert auf das, was der Markt einem als Kursgewinne oder Kurschancen suggeriert.

Gier, Euphorie, Angst und Panik haben an der Börse nichts zu suchen!

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