Alles wird teuerer!

Jeder Konsument weiss, dass die Inflation die Preise nach oben treibt und Produkte teuerer werden lässt. Oft genug wird dann der Hersteller oder Händler dafür verantwortlich gemacht, doch die Ursache der Inflation liegt woanders.  Unter Inflation versteht die  Volkswirtschaftslehre eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen, auch Teuerung genannt. Warren Buffett unterscheidet zwischen dem Preis und dem inneren Wert einer Sache mit seinem berühmten Zitat: „Price is what you pay and value is what you get“.

Steckt nun hinter der Inflation die Wertsteigerung eines Produktes, so dass der Preis angehoben werden muss? Bei manchen Produkten ist dies der Fall, es wurden neue und bessere Features hinzugefügt und deshalb werden die Produkte teuerer. Im Unterschied dazu, stellen wir Konsumenten aber auch eine Teuerung bei Produkten fest, welche sich im Prinzip der Sache nicht verändert haben. Schauen wir uns ein Beispiel aus dem Lebensmittelbereich an, z.B. der Preis für einen Liter Milch ist teuerer geworden. Die Frage, ob sich der innere Wert eines Liter Milch verändert hat, kann mit Nein beantwortet werden. Ein Liter Milch, ist wie eh und je, ein Liter Milch. Also was ist dann passiert? Die Teuerung ist durch die Minderung der Kaufkraft unseres Geldes zustande gekommen, oder anders ausgedrückt, der aufgedruckte Wert eines Geldscheines, passt sich langsam dem inneren Wert des bedruckten Papieres an. Der innere Wert von ungedecktem Papiergeld geht eigentlich gegen null, es sind gerade mal die Material- und Herstellkosten. Ein Fünf-Euro-Schein kostet nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nur rund sieben Cent, der Zehn-Euro-Schein neun. Mit steigendem Banknotenwert erhöhen sich die Herstellungskosten der Geldscheine. Allerdings kosten auch höherwertige Banknoten, wie zum Beispiel der 500-Euro-Schein, höchstens 16 Cent in der Herstellung. Noch krasser ist sicher die Relation bei Giralgeld, also elektronischem Geld. Was sind die Zahlen auf dem Bildschirm wirklich wert? Deshalb tausche ich gerne Papierwerte gegen Sachwerte ein, um einen Verlust der Kaufkraft zu vermeiden.

2017-04-28_Kaufkraft

 

 

 

Alles wird teuerer!

G&V unseres Portfolios

Heute mal eine kleine Übersicht über die Gewinn & Verlust Entwicklungen unserer Aktienbeteiligungen. Man sieht unsere drei Top-Gewinner, nämlich Altria, Darden Restaurants und John Deere, machen bereits 51% des Gesamtgewinnes aus. Die schwachen Aktien, Swatch und T.Rowe Price, liegen zusammen gerade mal mit 76 EUR in der Verlustzone. Das im günstigen Einkauf der Gewinn verborgen liegt, bestätigt sich nun. Unterbewertete Aktien kehren immer zum inneren Wert zurück, die spannende Frage ist halt, wie schnell sie dies tun.

2017-04-26_G+V

G&V unseres Portfolios

Euphorie an den Märkten

Am Montag kletterte der DAX wegen des Ergebnisses der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl auf ein Rekordhoch von 12.455 Punkten. Man fragt sich, welches Ereignis hat über das Wochenende die Gewinne der Unternehmen so nachhaltig gesteigert, um solch eine Preissteigerung bei den Aktien zu gerechtfertigen. Wenn ich meine eigenen Investmentgedanken laufen lasse, komme ich zum Schluss, dass dies mal wieder eine emotionale Reaktion von Mr. Market war. Er tanzt voller Euphorie und bietet seine Produkte zu teuren Preisen an.

Wir wollen unsere Vorräte an Getränken aufstocken. Als wir gerade am Getränkemarkt ankommen, sehen wir den Inhaber (Mr. Market) umhertanzen und voller Freude die Preisschilder seiner Produkte austauschen. Wir schauen genauer hin und stellen eine Preiserhöhung von 3-5% fest. Auf die Frage hin, warum nun alles teuerer ist, antwortet Mr. Market: „Gestern wurde in Frankreich gewählt und ich finde das Ergebnis sooo toll, dass ich die Preise erhöht habe“. Wir lehnen das Angebot dankend ab und kommen Ende der Woche nochmals wieder. Wir beobachten Mr. Market, bis er mal ganz arg ängstlich oder depressiv wird und seine Preise gewaltig senkt, dann gehen wir einkaufen.

2017-04-25_Stimmungen

Euphorie an den Märkten

Klasse statt Masse

Die größte Gefahr an der Börse ist, wenn alle sich einig sind, dass die Kurse steigen, denn dann kommt es meistens anders. Umgekehrt ist oft die beste Zeit zu kaufen, wenn niemand sonst Aktien haben will. Die Logik dahinter ist einfach, denn wenn alle gekauft haben, gehen dem Markt die Käufer aus. Und wo keine Käufer sind, da gibt auch keine steigenden Kurse mehr. In diesem Moment der größten Euphorie kippt der Markt. Auf einmal kann es den durchschnittlichen Anlegern nicht schnell genug gehen, Aktien wieder loszuwerden. Die Masse der Anleger wollen auf Teufel komm raus ihre Titel verkaufen, die richtig klasse Investoren, beginnen nun die günstigen Aktien einzusammeln. Erst wenn die Kurse soweit gefallen sind, dass keiner mehr verkaufen will, endet der Kursrutsch und das Spielchen beginnt von neuem. Die Ursachen liegen in der menschlichen Psyche. Der Mensch ist ein Herdentier und er folgt gerne seinen Artgenossen. Sich aber bewusst gegen den Herdentrieb zu stellen, erfordert Mut und Willensstärke; erst recht, wenn die Entwicklung zunächst noch gegen einen läuft. Wie erkennt man nun die Trendwende?  Man kann sich zum Beispiel an den Empfehlungen der Analysten orientieren – und genau das Gegenteil tun, also antizyklisch Handeln. Analysten und auch die Finanzmedien unterliegen dem Herdentrieb, vielleicht sogar stärker als andere Börsianer. Antizyklisches investieren bedeutet gegen den Trend zu handeln, also gegen die breite Masse. Etwas dann zu tun, wenn es gerade niemand tun will. Risiken einzugehen, wenn alle ängstlich sind. Es ist eine Anlagestrategie, die nur für Mutige geeignet ist. Jede Krise wird damit zur Chance. Baron Rothschild soll einmal gesagt haben: “Man muss kaufen, wenn in den Straßen Blut fließt“. Ganz so drastisch würde ich es vielleicht nicht ausdrücken, doch er hatte erkannt, dass sich Wenden in Strömungen und Trends oftmals durch kriegerische Konflikte abzeichnen. Meine abgeschwächte Interpretation dieses Zitates lautet: „Kaufen, wenn alle verkaufen und verkaufen, wenn alle kaufen“.

 

 

Klasse statt Masse

Branchenaufteilung

Nach den letzten Verkäufen von Aktien und den Kursveränderungen der letzten Monate hier die aktualisierte Branchenaufteilung des Portfolios:

2017-04-21_Branchenaufteilung

Untergewichtet sind nun die Öl & Gaswerte und die Industrie. Der Cashanteil liegt bei hohen 17,8%, mit dem Xetra-Gold dazu gerechnet sogar bei 25,8%. Schwerpunkte der Aktien-Investments liegen im USD-Währungsraum mit fast 60%, CHF mit 6,7%, DKK mit 4,3% und der EUR ist mit 3% im Portfolio vertreten. Somit liegen 60% der Aktienanlagen in Nordamerika und nur 13,9% in Europa. Momentan warten wir ab, denn es kommen die Wahlen in Frankreich und das Säbelrasseln der USA mit Nord-Korea ist noch nicht entschärft. Außerdem zeigt unsere Watchliste insgesamt eine hohe Bewertung der gelisteten Unternehmen an und deshalb ist Warten angesagt.

Branchenaufteilung

GlaxoSmithKline verkauft

Am Dienstag haben wir unsere Position des englischen Pharmaherstellers aufgelöst. Die Gründe waren die sehr niedrige Eigenkapitalquote von 1,9% und die seit dem Jahr 2009 schwankende Gewinnentwicklung. Der Umsatz scheint zu wachsen, aber die Gewinne ziehen nicht im gleichen Maße nach, wie auf dem Balkendiagramm zu sehen. Das Ergebnis von 2016 ist das Schlechteste seit 1999.

2017-04-20_Glaxo

Abrechnung wie folgt:

Aktien Verkaufserlös: 1.966,01 EUR
– Aktien Einkauf Kapitaleinsatz: 2.019,28 EUR
Verlust aus Handel: – 49,42 EUR
+ Dividenden: 130,94 EUR
Gesamtgewinn: 77,67 EUR

Die Position wurde also mit einer Gesamtrendite von 3,85% geschlossen. Der Cashanteil stieg durch den Verkauf nun auf 7.109,91 EUR. Seit Dienstag hat die Aktie noch einige Verluste einstecken müssen und wir sind rechtzeitig bei 19,40 EUR ausgestiegen.

GlaxoSmithKline Aktie

GlaxoSmithKline Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

GlaxoSmithKline verkauft

Wann verkaufen?

Fragen sie irgendeinen professionellen Investor, was er bei der Geldanlage für das Schwierigste hält und die meisten werden antworten, am schwierigsten ist es zu wissen, wie man seine Aktien am Höhepunkt oder in der Nähe des Höhepunkt verkauft. Zur richtigen Zeit und aus den richtigen Gründen zu verkaufen, ist genauso wichtig wie der günstige Einkauf von Aktien mit viel Gewinnpotential. Denn schlaues Verkaufen bedeutet höhere Erträge.

Wenn wir verkaufen wollen, stellen wir uns folgende Fragen:

  • Habe ich einen Fehler gemacht?
    Das ist natürlich der schmerzlichste Grund, denn dann haben wir unsere Hausaufgaben nicht gründlich genug gemacht. Auszusteigen um weitere Verlust zu vermeiden ist dann allemal besser, als an einem schlechten Investment festzuhalten.
  • Hat sich im Unternehmen etwas verschlechtert?
    Wirtschaftliche Gräben können einbrechen, das Marktumfeld für ein Produkt kann sich stark wandeln, die Fundamentaldaten des Unternehmens verschlechtern sich dauerhaft oder neue Regulierungen beschränken den Erfolg. Dann lohnt es sich selten an der Aktie festzuhalten, die man aus einem nicht mehr gültigen Grund gekauft hat.
  • Gibt es einen besseren Ort für unser Geld?
    Sollte sich eine wahnsinnig günstige Gelegenheit für eine Aktie mit einem großen Burggraben ergeben, macht es Sinn eine stark überbewertete Aktie zu verkaufen und den Deal mit dem freien Kapital zu finanzieren. Manchmal ist auch einfach eine Cashposition besser, speziell in unsicheren Zeiten.
  • Ist die Aktie überproportional im Portfolio vertreten?
    Ist eine Aktie stark gestiegen und wird zum Klumpenrisiko im Portfolio, macht es Sinn Positionen davon abzubauen und Gewinne mitzunehmen.

Was bei allen Verkaufsentscheidungen immer im Vordergrund stehen sollte, ist die Einschätzung des Wertes einer Aktie und nicht dessen Kurs.  Übergeordnet gelten für uns die zwei wichtigsten Regeln von Warren Buffett:

Regel 1: Kein Geld verlieren.
Regel 2: Regel 1 nicht vergessen.

Wann verkaufen?

Richtig sparen

Die meisten Menschen haben beim Thema Geld & Finanzen immer eher negative Gedanken anstatt positive. Im Grunde genommen wird uns das bereits in der Kindheit eingetrichtert und vielen ist es nicht einmal wirklich bewusst. Mit Negativem beschäftigt man sich natürlich ungerne und daher lassen die meisten Menschen auch die Themen Geld, Finanzen und finanzielle Ziele einfach links liegen. Die moderne Versklavung des 21. Jahrhunderts nennt sich „finanzielle Versklavung“ und wird durch den Konsumdruck noch verstärkt. Konsumschulden sind dann der wohl fatalste Finanzfehler der deutschen Mittelschicht, denn sie machen uns langfristig regelrecht arm. Zum Thema Wirtschaften gibt es 3 Arten von Menschen

  1. Der Kosumabhängige, welcher ausschließlich über seine finanziellen Verhältnisse lebt. Die Ausgaben sind höher als die Einnahmen, es wird nicht gespart und es werden vielleicht sogar noch Konsumschulden generiert.
  2. Der Kleinsparer spart nur was übrig bleibt und das Ersparte wird zudem nicht optimal angelegt, so dass die Inflation den großen Teil davon wieder vernichtet.
  3. Der finanziell gebildete Mensch, spart konsequent vor seinen Konsumausgaben und legt sein Geld gewinnbringend an.

Es steht jedem frei sich sein Leben zu gestalten, wir wollen aber zur dritten Art gehören und finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit erreichen. Dies erreichen wir durch Sparen und das Investieren in Anlagen, welche passive Einkommen generieren. Zum Sparen gehört die richtige Strategie. Viele wissen nicht wirklich, warum sie sparen. Es ist zwar besser, einfach so zu sparen als gar nicht zu sparen. Aber am besten ist es, wenn man mehrere konkrete Ziele vor Augen hat und diese Ziele der Grund für das Sparen sind. Genau wie Unternehmen, welche ihre strategische Ziele für die nächsten fünf oder zehn Jahre definieren, sollte der professionelle Sparer die Ziele vor Augen sehen, die er durch sein Sparverhalten erreichen wird.

 

 

 

 

Richtig sparen

Geduld und Angst

Ein schönes Zitat habe ich mal wieder bei Warren Buffett gefunden:

„The stock market is a device for transferring money
from the impatient to the patient“

Meine Übersetzung dazu lautet: Die Börse ist eine Einrichtung für die Übertragung von Geld von den Ungeduldigen zu den Geduldigen.

Viele Anleger haben einmal nicht die Geduld und außerdem Angst an der Börse. Die Anleger haben Angst, sie könnten etwas verpassen, und kaufen deshalb ungeduldig die heißen und beliebten Aktien, von denen alle reden. Außerdem beruhigt es sie gewissermaßen, dass viele andere Menschen die gleiche Entscheidung getroffen haben. Aber diesem Herdentrieb fallen nicht nur die Privatanleger zum Opfer, sondern auch die Profi’s. Wenn sie die gleichen Aktien haben wie alle anderen, werden sie wahrscheinlich nicht entlassen, wenn diese Aktien fallen. Schließlich stehen sie dann im Vergleich zu den Kollegen gar nicht so schlecht da, denn die machen ebenfalls Verlust. Diese Situation fördert eine Geisteshaltung, dank derer die Investoren mit Verlusten zufrieden sind, wenn alle anderen auch Verluste machen.

Der zweite Grund, weshalb Anleger der Meute folgen, besteht darin, dass Kleinanleger wie Fondsmanager enttäuscht sind, wenn ihre Aktien oder die Aktienmärkte insgesamt fallen. Ihnen bleibt dann ein herber Nachgeschmack, der sie daran hindert, Aktien zu kaufen, während der Wert ihres Portfolios zurückgeht. Die Meldungen in den Medien erscheinen nur noch düster. Die Anleger bekommen Angst und dann reißt der Geduldsfaden und es wird verkauft. Somit kommt zur Angst die Ungeduld, was bei den Anlegern immer zu schlechten und besonders emotionalen Entscheidungen führt. Ist man in Geldentscheidungen von Panik oder Gier getrieben, wird die Geldanlage am Aktienmarkt natürlich zum Risiko. Aus meiner Sicht aber, hat man ein hohes Risko nur dann, wenn man nicht weiss was man tut, beziehungsweise sich zu stark von seinen Emotionen leiten lässt.

Geduld und Angst