Staatspleiten – eine Übersicht

Wer glaubt ein Staat kann nicht pleite gehen, sollte sich die Statistiken seit 1800 anschauen und er wird sehen, dass historisch betrachtet staatliche Insolvenzen eine lange, unrühmliche Tradition haben. Ein Land gilt als bankrott, wenn es Schuldenrückzahlungen oder Zinszahlungen ganz oder auch nur teilweise in der ursprünglich vereinbarten Höhe nicht pünktlich leistet. Das passiert öfter als gedacht, denn seit alters her kommen Staaten selten mit ihren Finanzen zurecht. Schulden haben alle, mit der Rückzahlung hapert es gelegentlich und fast jedes Land war schon mal einmal pleite.

Insolvenzen von Staaten seit 1800:

9x Österreich/Ungarn
8x Spanien
7x Deutschland
6x Portugal
5x Griechenland
1x Italien
1x Frankreich
1x Niederlande

3x Indien
2x China
1x Japan

10x Venezuela
8x Brasilien
7x Argentinien

Nicht immer wurde die Pleite offen eingeräumt. So mogelten sich Machthaber schon in der Antike und im Mittelalter gern mit dem Prägen von schlechteren Münzen oder, wie im alten China, dem Drucken von Papiergeld durch, was zu Inflation bzw. starken Kaufkraftverlust einer Währung führt. Exekutionen von Gläubigern wie sie in Frankreich oder England vorkamen, waren allerdings krasse Ausnahmen. Gravierend sind die Folgen solcher Pleiten immer, denn das Vermögen der Bürger wird vernichtet und mancher Gläubiger sah sein Geld nie wieder. Hier half nur der Besitz von Sachwerten, wie Immobilien, Gold oder Unternehmensbeteiligungen.

Staatspleiten – eine Übersicht

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